Im Ortskern von Bislich soll künftig Tempo 30 gelten

SPD möchte die Geschwindigkeitsreduzierung am Ortseingang beginnen lassen. Grund sind Kinder, die diesen Abschnitt passieren.

Pressebericht vom 13.07.2016 von Johannes Kruck

Christina Wagner zieht demnächst von Flüren nach Bislich. Die Vize-Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Bislich-Flüren hat aber bereits bei Besuchen in ihrem neuen Wohnort nahe der Baustelle ihres neuen Zuhauses festgestellt, „dass an der Mühlenfeldstraße viel zu schnell gefahren wird.“

Sie nennt es „echt riskant“, weil in dem Bereich zwischen dem Ortseingangsschild – von Diersfordt aus kommend – bis hinter dem Sportplatz Tempo 50 gilt.

Vor allem denkt die Sozialdemokratin an Kinder und Jugendliche, die künftig häufiger auf diesem Straßenabschnitt anzutreffen sein. Denn in dem Neubaugebiet Mühlenfeldstraße/evangelischer Friedhof sollen sich bevorzugt Familien mit kleinen Kindern ansiedeln.

Sie hat auch ihre kleine Tochter Lotta mitgebracht zum Ortstermin und erklärt: „Es ist manchmal gefährlich, mit Kindern aus dem Auto auszusteigen. Und auf dem Fußgängerweg nehm ich meine Tochter immer ganz fest an die Hand.“

Wenn dann der SV Bislich auch noch ein Heimspiel hat und zahlreiche Fahrzeuge am Rand der Mühlenfeldstraße parken, „ist das ne Katastrophe“, ergänzt Wagner.

Sie hat jetzt einen Antrag zur Geschwindigkeitsreduktion und Aufstellung von Warnschildern an die Bürgermeisterin gestellt. Konkret geht es darum, dass bereits ab dem Ortseingangsschild die Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde gelten sollte und nicht erst für 300 Meter zwischen den beiden Geldinstituten im Ortskern.

Christina Wagner hat einen weiteren konkreten Vorschlag: „Man könnte es vielleicht am besten machen wie in Flüren, dort ist der gesamte Ortskern eine Tempo-30-Zone.“

Ulrich Marose, Ortsvereinsvorsitzender des SPD Bislich-Flüren, zeigt auf den Ortseingang des Storchendorfes und legt sich fest: „In der Kurve nimmt man nochmal so richtig Fahrt auf, obwohl dort normalerweise Tempo 50 ist. Es ist ja nicht so, dass wir hier viel Verkehr haben, aber es wird häufig viel zu schnell gefahren - gerade, wenn Kinder am Straßenrand sind.“

Er zeigt, dass noch vor dem Schild, das auf 30 km/h hinweist, die Ausgänge von Sportplatz und Kinderspielplatz liegen.

Wie es in dem Antrag der SPD weiter heißt, legen von der Kreuzung Harsumer Weg/Mühlenfeldstraße viele Kinder ihren Schulweg zurück. „Außerdem bringen viele Mütter ihre Kinder zu Fuß, mit dem Rad oder Laufrad ihre Kinder auf eben dieser Strecke zur Kindertagesstätte.“

Leider werde dort oft mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren – „bis teilweise geschätzten 70 km/h“, sagt Wagner.

„Der Autofahrer hat durch die gerade Straßenführung den Eindruck, die Strecke läge klar und übersichtlich vor ihm“, so die Mutter weiter.

Karl Vasicek, der ebenfalls im Vorstand des SPD-Ortsvereins ist, hat noch einen weiteren Kritikpunkt: „Motorradfahrer donnern hier wie die Geisteskranken durch – auch auf anderen Straßen in Bislich. Hier muss etwas geschehen.“

Das Fahrzeugaufkommen und die Geschwindigkeiten werden in Kürze von der Stadt Wesel erfasst – mit „verdeckter Messung“. Dies teilte Gerd Füting, Teamleiter Ordnungsangelegenheiten, vor Ort in Bislich mit.

Die gewonnen Zahlen würden zunächst bewertet und gemeinsam mit Polizei und dem Landesbetrieb Straßen NRW werde die Stadt dann überlegen, ob eine Reduzierung der Geschwindigkeit sinnvoll und erforderlich sei.

 

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