"Keer Tröch II" legt schon am 1. April ab

2017 wird es eine besonders lange Fährsaison geben. Die Keer Tröch II geht bereits am 1. April in Betrieb und fährt bis zum 1. November

Pressebericht vom 20.03.2017 von Melanie Koppel

Seit 1995 ist die „Keer Tröch II“ unermüdlich im Einsatz. Von April bis Oktober bringt sie Jahr für Jahr mehr als 50 000 Passagiere von Bislich über den Rhein nach Beek und zurück – Tendenz steigend. Zeit für eine Generalüberholung, befanden Fährleiter Dennis Bohländer und seine Kollegen. Nach einem dreimonatigen Aufenthalt in der Werft steht das Schiff nun im neuen Glanz wieder in seinem Heimathafen und wartet auf den Saisonbeginn.

Acht Millimeter dicker Stahl stärkt den Bug

Es war nicht nur eine einfache Schönheitskorrektur. „Das Bug­strahlruder war kaputt“, erläuterte Dennis Bohländer am Samstagvormittag bei einem Pressegespräch. Mit diesem kann das Schiff besser manövrieren und seinen Wendekreis verringern. Zudem war der auflaufende Bug – das ist der Teil des Schiffes, der beim Anlegen am Ufer anstößt – stark ausgebeult. „Da besteht irgendwann Gefahr, dass man ein Leck reinschlägt“, so der Fährleiter weiter. 13,5 Quadratmeter acht Millimeter dicke Verschleißschutzplatten wurden deshalb eingebaut und als zusätzlicher Schutz ein Halbrundeisen aufgeschweißt.

Da das Schiff für diese notwendigen Reparaturmaßnahmen nun einmal aus dem Wasser war, konnte auch gleich der Treibstofftank komplett gereinigt werden: „Das muss alle zehn Jahre gemacht werden, weil sich darin ein Ölschlamm bildet“, erklärte Bohländer. Zudem wurde „die Maschine“, also der Antriebsmotor generalüberholt und sein Kühlsystem gereinigt.

Der weiß-rote Anstrich war am aufwendigsten

Für diese Dinge hätte das Schiff allerdings nicht von November bis Februar in der Meidericher Schiffswerft stehen müssen. Der neue Anstrich war am zeitaufwendigsten, da hierbei das Wetter beachtet werden musste. Am Farbkonzept hat sich dabei nichts geändert: Nach wie vor glänzt sie in weiß mit roten Elementen, wenn auch mit einem roten Streifen mehr. Auch der Hinweis auf den Hauptsponsor, die Niederrheinische Sparkasse RheinLippe (ehemals VerbandsSparkasse Wesel), ist wieder an prominenter Stelle angebracht. Farblich passt das natürlich gut und unterstreicht die Verbundenheit zwischen dem Geldinstitut und der Fähre: „Ich fühl mich dem voll und ganz verbunden“, betonte Reinhard Hoffacker von der Nispa und versicherte sogleich weitere Unterstützung.

„Das ist ein Engagement, das man durchhalten muss. Nicht nur aus Verpflichtung, sondern weil es Spaß macht.“ An den rund 70 000 Euro, die die Generalüberholung der Fähre gekostet hat, hatte sich die Sparkasse ebenfalls beteiligt. In punkto Sicherheit, Fahrtauglichkeit und Optik ist die „Keer Tröch“ also bestens gerüstet für die kommende Saison. Diese wird – entgegen der Tradition – nicht erst am Palmsonntag, sondern am Samstag, 1. April, beginnen.

Beste Monate waren August und Mai

Im vergangenen Jahr hat die „Keer Tröch II“ 58 610 Personen über den Rhein gebracht. Das lässt sich dank eines 2016 neu installierten Kassensystems genau nachhalten. Die besten Monate waren – mit jeweils rund 12 000 Passagieren – August und Mai. Bester Fährtag war Christi Himmelfahrt, an dem 1 610 Personen übergesetzt wurden.

Die kommende Fährsaison startet nicht nur früher – am 1. April, statt erst an Palmsonntag – sie dauert auch länger. Bis zum 1. November ist die „Keer Tröch II“ im Einsatz, um den Feiertag noch zu nutzen. Zuvor verkehrte sie stets bis zum letzten Oktoberwochenende. An den Preisen ändert sich, trotz hoher Renovierungskosten nichts: Weiterhin kostet eine Hin- und Rückfahrt zwischen Bislich und Xanten zwei Euro.

 

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