RP Bericht vom 02.12.2010

EU-Vogelschutz schränkt das Seen-Konzept ein

WESEL (thh)
Die EU hat das Land aufgefordert, mehr für den Vogelschutz zu tun. Das Thema wurde erst an den Kreis, dann an Wesel als letzten Beteiligten in der Umsetzungskette durchgereicht. Das dauerte. Folgen waren enormer Zeitdruck und Einschränkungen für das Seen-Konzept des NFN (Natur- und Freizeitverbund Niederrhein)   in Diersfordt und Bislich. Die schönen langfristigen Visionen, begleitet von teuren Gutachten, drohen nun an kurzfristigen Restriktionen zu scheitern. Der Stadtentwicklungsausschuss, überrascht von dieser Entwicklung, forderte die Verwaltung gestern einstimmig auf, Widerspruch einzulegen.
 
Es geht um den geplanten Seenverbund Diersfordt- Bislich- Rees und damit auch um (politisch gewollte) Nachfolgepläne der Kiesindustrie nach weiteren Abgrabungen. Helmut Klein-Hitpaß (Planungsamt) meldete zwar Verhandlungserfolge mit der Oberbehörde. 70 bis 80 Prozent der Freizeit- Planungen könnten bleiben. So etwa Wassersport am Diersfordter Waldsee, Bislichs Badestrand, Surfen auf Jöckern oder Umbauten am Ufer. Im nördlichen Bereich nahe Reeser Grenze aber wird ein Ruhesee für Vögel gefordert, das Gewässer also ganz aus dem NFN- Konzept genommen. Auch am Waldsee gibt es geschützte Naturzonen. Klein-Hitpaß meinte, dass der neue Vogelschutz das Konzept nicht infrage stelle. Insbesondere SPD, CDU und Grüne zeigten Flagge gegen die plötzlichen Restriktionen.