Spezialbagger hilft beim Bau des Strandbads

Am Ellerdonksee schreiten Arbeiten für die erste Badesaison in Bislich voran. Derzeit steht die Unterwasser-Böschung im Mittelpunkt. Ein Spezialbagger hilft bei der Erzeugung des sanft abfallenden Strands.

VON MICHAEL ELSING

Bis zu 17 Meter vom Ufer entfernt, kann dieser Spezialbagger in den Ellerdonksee eintauchen, um den Sand aus der Tiefe hervorzuholen. RP-Foto: Ekkehart Malz

WESEL - Wie eine Riesenkrake schwenkt der Bagger seinen Arm aus und greift in das Wasser des Ellerdonksees in Bislich. Seine Reichweite ist enorm. Bis zu 17 Meter vom Ufer entfernt, kann er in den See eintauchen, um den Sand aus der Tiefe hervorzuholen, ihn auf festem Boden abzuladen, um dann erneut in den Niederungen des Sees zu verschwinden.

Gut zwei Wochen lang wird er das noch tun, wie Thomas Derksen, Technischer Leiter der Holemans GmbH, erzählt. Und dieser Spezialbagger wird damit einen erheblichen Beitrag dazu leisten, dass der so lang ersehnte Badestrand in Bislich 2014 Realität wird. „Wir brauchen einen solchen Bagger, um einen sanft abfallenden Strand erzeugen zu können“, erklärt Derksen.

Den Bagger hat sich Holemans über eine Firma aus Norddeutschland angemietet. Er arbeitet lediglich an der Wasserlinie und holt da Schaufel für Schaufel den Sand aus dem Wasser. Peter van der Linde, der die Arbeiten am Ellerdonksee koordiniert, gibt weitere Einblicke: „Der Baggerfahrer hat zwar ein Gefühl dafür, ob er bei seinen Grabungen die richtige Tiefe erreicht hat. Aber wir messen das natürlich auch nach.“ So soll am Ende dann der sanft abfallende Strand entstehen, der auf zehn Metern ein Gefälle von einem Meter aufweist.

Die Badegäste werden später einen Nichtschwimmer-Bereich von etwa 30 Meter Länge vorfinden. Es folgt ein Schwimmer-Bereich, der rund 100 Meter lang sein dürfte und dessen Ende durch Bojen im Wasser gekennzeichnet ist. Damit aber nicht nur das Gefälle des Strands, sondern auch der Untergrund den Besuchern entgegen kommt, wird im Nichtschwimmer-Bereich ein Bodenaustausch vorgenommen. „Schließlich will niemand über Schlamm oder Steine ins Wasser gehen“, so van der Linde. Bis zum Ende des Jahres sollen die groben Erdarbeiten abgeschlossen sein. Anschließend beginnt die Feinarbeit, so dass Anfang Februar schon alles gerichtet sein soll für die erste offizielle Badesaison in Bislich.

Parallel hierzu laufen weitere Arbeiten am Ellerdonksee. Denn allein mit der Präparierung des Strands ist es nicht getan. Die Baugrube in unmittelbarer Nähe, die bereits ausgehoben ist und wo später Umkleiden, Sanitäranlagen, ein Kiosk oder gar ein Restaurant entstehen sollen, muss verdichtet werden. Außerdem werden etwa 150 Meter vom Strand entfernt Parkplätze angelegt. Darüber hinaus erhält der Strand noch eine Zufahrt für Rettungswagen oder die Feuerwehr - mit einer Möglichkeit, dort sogar ein Boot zu Wasser zu lassen.

 

Historie

Erstmals Thema vor mehr als 40 Jahren

SYSTEM - Der Heimatverein Bislich will den Badestrand am Ellerdonksee betreiben. Derzeit wird an einem System gefeilt, wie der Zutritt zum Baden geregelt sein soll. Favorisiert wird die Gründung einer Gruppe, die sich über Mitgliedsbeiträge das Recht, den Badestrand zu nutzen, sichert. Eine entsprechende Umfrage wird aktuell vom Heimatverein durchgeführt.

VERTRAG - Unglaublich, aber wahr: mehr als vier Jahrzehnte ist es her, dass ein Badestrand erstmals Thema in Bislich war. Im April 1970 wurde zwischen der Firma Suhrborg und der damals selbstständigen Gemeinde Bislich ein Vertrag geschlossen, in dem es um die Herstellung eines Badestrands ging.

 

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