Der ehemalige Propst Theodor Michelbrink ist tot

Der Geistliche war von 1994 bis 2012 Propst in der Klever Stiftskirche und war 2002 und 2006 Kreisdechant für das Kreisdekanat Kleve ernannt.

Foto: Gottfried Evers  Von Matthias Grass

Propst Theodor Michelbrink ist tot. Er starb im Alter von 83 Jahren in  Wesel an den Folgen eines Unfalls. 18 Jahre lang prägte Michelbrink als Propst und Kreisdechant die Seelsorge im Klever Land. Als er 2012 Kleve in Richtung Ruhestand gen Kevelaer verließ, machte er seiner Kirche, der spätgotischen Hallenbasilika St. Mariä Himmelfahrt, noch ein kleines großes Geschenk: Die Neuauflage des Kirchenführers erschien im Juli 2012 zu seinem Abschied. Geschrieben vom damaligen Museumsdirektor Guido de Werd. Propst Theodor Michelbrink hatte das Projekt angestoßen und mit Beharrlichkeit den im Museumsbau eingespannten Kunsthistoriker immer wieder an dieses wichtige Büchlein erinnert. In der Bescheidenheit, die den Geistlichen auszeichnete, verzichtete Michelbrink auf seine Namensnennung im Werk – auch wenn es ein großes Geschenk an die Gemeinde zu seinem Abschied war. Die neuen Kirchenfenster im Südschiff sowie in den Seitenkapellen waren da schon fertig. Und 2007 erklang zum ersten Mal die „Groote Bomm“. Alles in der Zeit von Michelbrink.

Doch Michelbrink war vor allem Seelsorger, war Menschenfänger im besten Sinne. Ein Mann der Kirche, der vorlebte, dass er gerne diese Kirche vertrat. Er trug den Glauben nach außen, öffnete seine Kirche. Michelbrink war ein Mann, der durch seine Freundlichkeit, vor allem durch sein entwaffnendes Lächeln und Lachen in Erinnerung bleiben wird. In seinem stillen, in seiner Freundlichkeit aber immer  überzeugenden Wesen sorgte er auch als Sachwalter der Kirche dafür, dass 2005 die Fusion der vier Klever Pfarrgemeinden und der Pfarrei St. Lambertus Donsbrüggen zur Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt mit ihm als leitendem Pfarrer gut über die Bühne ging. Und man darf annehmen, dass er hinterher die beteiligten Protagonisten auch bekochte, so wie er immer wieder Menschen aus der Gemeinde einlud, mit ihm, dem begeisterten Hobby-Koch, das Mahl zu teilen. Er kümmerte sich intensiv um die Betreuung der Kommunionkinder und deren Helfer, um den Unterricht an den Schulen, den er auch selbst erteilte.

Michelbrink war als Propst Vorsitzender des Kuratoriums am St. Antonius-Hospital Kleve, und Aufsichtsratsvorsitzender der Katholischen Kliniken im Kreis Kleve (KKiKK) und der dazu gehörenden Seniorenheime in katholischer Trägerschaft.

1938 in Bislich geboren, empfing er 1976 die Priesterweihe in Münster. Vor dem Theologiestudium hatte er Bankkaufmann gelernt. 1986 übernahm er die Stelle als Pfarrer in St. Peter in Rheinberg, 1994 schließlich wurde er Propst in der Stiftskirche. 2002 und 2006 wurde er zum Dechanten für das Kreisdekanat ernannt. Er ist in seinem Geburtsort Bislich beigesetzt.

Kategorie: