WESEL (gasch) Eigentlich sind sie die, die sich hinter den Kulissen für andere stark machen, Zeit und Mühe investieren, ohne das Ganze an die große Glocke zu hängen. Genau diese Menschen möchte die Stadt Wesel würdigen, ihnen für ihr Engagement danken.
Die von Ulrike Westkamp Geehrten. Foto: Pottgiesser
Und so standen einige von ihnen am Samstag im Rampenlicht, als Bürgermeisterin Ulrike Westkamp ihnen im rappelvollen Ratssaal den Ehrenamtspreis verlieh.
„Ehrenamtliches Engagement macht unsere Gesellschaft, unsere Stadt lebenswert“, sagte die Verwaltungschefin. Es gebe ihr menschliche Wärme, sei der „zwischenmenschliche Kitt“. Mehr noch, ohne den freiwilligen Einsatz von Menschen könne eine Gesellschaft, ein Staat nicht funktionieren. Und er habe auch eine politische Dimension. In Zeiten, „in denen der Populismus salonfähig ist“, so Westkamp weiter, „in denen Empathie und Mitmenschlichkeit zurückzugehen scheinen, brauchen wir diese Zeichen der Solidarität und des Respekts. Wir brauchen tatkräftige Menschen mit Mut, Optimismus und Rückgrat.“ Im Alltag, aber auch in sozialen Netzwerken sei oft Gegenhalten gefragt, um zu hinterfragen und mäßigend einzuwirken. Genau das taten zahlreiche Weseler, als im vergangenen Jahr Flüchtlinge auch in die Hansestadt kamen und nicht von allen Seiten willkommen geheißen wurden. Sie hielten in sozialen Netzwerken dagegen und packten mit an. Diesen Ehrenamtlern widmete die Stadt einen Sonderpreis, der erstmals vergeben wurde. Stellvertretend nahmen Simon Bleckmann, Salwa Könnings, Carsten Lehmann, Mona Müller und Moritz Hußmann eine Urkunde entgegen, die nun im Rathaus platziert werden soll.
Ausgezeichnet wurden Sabine und Karl-Heinz Labeda für ihr Engagement, unter anderem in der Kinder- und Jugendarbeit der evangelischen Kirche am Lauerhaas. Edmund Ramms baute den Fährbetrieb der „Keer tröch“ mit auf. Für ihren 20-jährigen Einsatz in der Konzeption von Ausstellungen im Nikolaus-Stift bekam Marlene Lipski einen Preis. Claudia Jantz wurde für ihren Einsatz beim Weseler Turnverein und in der Selbsthilfegruppe „Verwaiste Eltern Wesel und Umgebung“ ausgezeichnet, Manfred Hellermann für sein beinahe 60-jähriges Mitwirken beim SV Ginderich. Bei der Tafel engagiert sich Rosa Fundojawa, auch Preisträgerin. Roland Paurat arbeitet seit sieben Jahren für die Leseförderung an der Gemeinschaftsgrundschule am Quadenweg. Einen Gruppenpreis erhielt der Patientendienst am Marien-Hospital. Auch die Eine-Welt-Jugendgruppe wurde für ihre Aktivitäten mit einem Ehrenamtspreis belohnt. Im Weseler Tierheim macht sich die zehnte Preisträgerin Roswitha Hohmann stark.