Andrea Berg heizt den Bislicher Frauen mächtig ein

Die Altweibersitzung im voll besetzten Saal Pooth bot gestern zahlreiche närrische Höhepunkte.

MICHAEL ELSING

wesel Am Ende hielt es niemand mehr auf den Plätzen. Keine Geringere als Schlagerkönigin Andrea Berg stattete der Altweibersitzung in Bislich einen Besuch ab. Und Christiane Roggendorf und ihre Band heizten den Frauen im Deichdorf mächtig ein. „Du hast mich 1000 Mal betrogen“ schallte es vielstimmig durch den voll besetzten Saal.

Ohnehin geizte die von der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) und den Landfrauen organisierte Sitzung nicht mit Höhepunkten. Los ging?s mit einem Frühstück, ehe Fahrschülerin Ilse Kühnen, die auf ihrer Fahrt zum Bodensee einige Turbulenzen erlebte, das Programm eröffnete.

Sehr kreativ war auch die Umsetzung des Babysitter-Songs, bei dem „Opa Hoppenstedt“ Fünflinge in den Schlaf bringen muss. Schon das Bühnenbild mit fünf Köpfen, die aus kleinen Kinderbettchen herausschauten, war ein echter Hingucker. Anschließend betrat erneut Ilse Kühnen die Bühne, die sich „stark alkoholisiert“ vom Kellner (Inge Länge) einfach nicht aus dem Lokal schmeißen lassen wollte.

Nach einjähriger Pause feierte Marlies Knechten-Weber ein starkes Comeback in der Bütt. Sie schaffte es erneut, große und kleine Politik geschickt miteinander zu verquicken. So traut sie Pastor Sühling ohne weiteres zu, übers Wasser zu laufen. „Drei Schritte und er ist in Xanten, auch bei Hochwasser“, schätzt sie die Fähigkeiten des groß gewachsenen Geistlichen ein. Die Fertigstellung des Berliner Flughafens würde sie am liebsten in die Hände der Bislicher legen. Dann, so ihre Überzeugung, würde alles bestimmt reibungslos funktionieren.

Nach einem Tanz aus 1000 und einer Nacht fieberte Margret Schweers als „Der Vater“ der Geburt seines Kindes entgegen. Eine Zigeunerin hatte ihm vorhergesagt, dass der Vater des Kindes tot umfallen würde, wenn?s ein Junge wär. Als der Nachwuchs wirklich männlich war, fiel Butler Johann leblos zu Boden.

Acht gealterte Ladys hatten zwar allergrößte Schwierigkeiten überhaupt die Bühne zu erklimmen. Aber mit ihrem Song trafen sie den Nerv des närrischen Publikums. Danach stellte sich die neue Pfarrsekretärin Ursula Bruns der Gemeinde vor. Trotz ihrer Probleme mit den neuen Medien wurde sie eingestellt, dann jedoch live auf der Bühne vom Bischof per Telefon entlassen.

Lacher produzierte Klofrau „Yvonka“ alias Dorothee Schmitz, die auf dem Schützenfest reichlich Kasse machte. Dann sang sich Andrea Berg in die Herzen der jecken Weiber. Nach Hause gingen die aber noch nicht. Mit Begleitung von Alleinunterhalter Lars Giesen wurde bis in den frühen Abend gefeiert.

Die Stimmung im Saal Pooth war prächtig. Auch diese Möhnen hielt es nicht mehr auf ihren Sitzen. Sie schunkelten im Stehen. rp-fOTO: bOSMANN

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