Aus für den Raiffeisen-Markt Bislich
Am 28. Februar schließt der letzte Nahversorger des Dorfes endgültig seine Pforten. Kommt jetzt ein Verkaufswagen?
Pressebericht vom 23.01.2018 von Michael Elsing
Kornel Schmitz nimmt kein Blatt vor den Mund. Der stellvertretende Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins Bislich bezeichnet die Schließung des Raiffeisen-Marktes im Ort zum 28. Februar als "Katastrophe für unser Dorf". Schon Ende des vergangenen Jahres geisterte das Gerücht, das nun Fakt ist, durch das Deichdorf.
Johannes Erkens, Geschäftsführer der Raiffeisen Niederrhein GmbH, nennt die Gründe, warum nun für den letzten, umfassenden Nahversorger in Bislich das Aus kommt. "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Aber der Erhalt der Filiale in Bislich war aus betriebswirtschaftlichen Gründen einfach nicht mehr vertretbar", sagt Erkens. Heißt im Klartext: In den vergangenen Jahren schrieb der Bislicher Markt rote Zahlen. Knapp zehn Jahre, nachdem im Deichdorf das Rewe-Geschäft seine Pforten für immer schloss, ist das Ende des Raiffeisen-Marktes nun ein "weiterer herber Rückschlag für Bislich", wie Kornel Schmitz es bezeichnet. Gänzlich verzichten müssen die Bislicher auf das Angebot der Raiffeisen Niederrhein GmbH aber nicht. Erkens verspricht, dass die Dienstleistungen des Unternehmens weiter in Anspruch genommen werden können. "Die Auslieferungen von Bestellungen führen wir fort. Das gilt für unser komplettes Sortiment, von Futtermitteln über Getränke bis hin zu Heizöl oder Flüssiggas", so Erkens.
Hinzu kommt, dass die Raiffeisen-Filiale in Hamminkeln, die zurzeit modernisiert wird, nur wenige Kilometer von Bislich entfernt liegt. Wenn am 9. März die offizielle Neueröffnung stattfindet, wird der Markt an der Güterstraße in Hamminkeln nicht nur über ein ansprechenderes Ambiente verfügen, sondern sich auch von 300 auf 600 Quadratmeter vergrößert haben.
Die drei Mitarbeiter, die bis dato in Bislich tätig waren, werden ab dem 1. März in Hamminkeln oder dem Hauptsitz der Raiffeisen Niederrhein GmbH in Rees eingesetzt. Auch wenn es für die Bislicher Bürger sicher nur ein schwacher Trost ist: Ab dem 1. Februar wird es in Bislich einen Ausverkauf zu stark reduzierten Preisen geben. Derweil laufen beim Heimat- und Bürgerverein Bislich die Überlegungen, wie es nun weitergehen soll, schon auf Hochtouren. "Über einen Dorfladen brauchen wir nicht nachdenken. Dazu gibt es in einer Umgebung von fünf bis zehn Kilometern um Bislich herum einfach zu viele Geschäfte, in denen die Bürger einkaufen können", sagt Kornel Schmitz.
Der Verein denkt nun über einen Verkaufswagen nach, der regelmäßig in den Ort kommen könnte. Erste Gespräche hat es zu dieser Idee bereits gegeben. "Wir werden jedenfalls nichts unversucht lassen, um die sicherlich nicht optimale Situation der Nahversorgung zu verbessern", kündigt der Bislicher Kornel Schmitz an.