Franz Schweers ist Bislichs Baumeister

Wesel. Viele Bauprojekte rund um das Museum hat der 80-Jährige geplant und umgesetzt. Zum runden Geburtstag überreichte ihm der örtliche Heimat- und Bürgerverein für sein großes und selbstloses Engagement eine Ehrentafel.

 Von Michael Elsing

Wenn Franz Schweers einmal ins Plaudern kommt, dann ist er nicht so schnell zu stoppen. "Ich könnte wirklich viele Geschichten erzählen", sagt der Bislicher. Kein Wunder, blickt er doch auf viele Jahre ehrenamtlichen Engagements im Heimat- und Bürgerverein des Dorfes zurück. Vor wenigen Tagen feierte Schweers seinen 80. Geburtstag. Grund genug für den Verein, den Jubilar mit einem besonderen Geschenk zu ehren. Im Beisein von Franz Schweers sowie dem kompletten Vorstand des Heimat- und Bürgervereins enthüllte Vorsitzender Gerd Hakvoort eine Ehrentafel, die auf die Verdienste des Diplom-Ingenieurs hinweist.

"Ohne dein Engagement hätten viele Dinge in Bislich nicht so umgesetzt werden können", lobte Hakvoort das älteste Vorstandsmitglied, das sich seit 1975, damals noch unter dem Namen "Dachverband Bislich", für das Vereinsleben im Dorf engagiert. Auf der Ehrentafel ist es auch zu lesen: da wird "an das Lebenswerk des ehrenamtlichen Baumeisters und Gestalters der geschaffenen baulichen Anlagen des Heimat- und Bürgervereins erinnert".

Und diese Anlagen sind in der Ära Schweers gleich reihenweise entstanden. Da wäre an erster Stelle natürlich das Museum zu nennen. Franz Schweers schaut zurück: "1982 stand das Gebäude, in dem sich heute das Museum befindet, leer. Ehrlich gesagt, war es eine Ruine. Und wir hätten im Traum nicht daran gedacht, was daraus einmal werden würde." Die Arbeit rund um das Museum wurde in der Folgezeit das Markenzeichen des 80-Jährigen. "Es sind unzählige Stunden geworden, die ich dort verbracht habe. Und es gab sicherlich auch Phasen, in denen ich aufgeben wollte. Aber es ist eine Verbundenheit entstanden, die man nicht so einfach erklären kann", berichtet Schweers, der die ehemaligen Heimatverein-Vorsitzenden Paul Kühnen und Heinz-Bienen-Scholt zu seinen treuesten Weggefährten zählt.

Nachdem das Museum 1983 aus der Taufe gehoben wurde, folgten weitere Projekte, die von Schweers nicht nur geplant wurden, sondern bei deren Bau er auch tatkräftig mithalf. 1987 entstand das Historische Backhaus auf dem Museumshof, im Jahr 2000 ging es mit dem Rheindeich-Museum weiter. Und sechs Jahre später wurde das Bislicher Museum mit dem Ziegeleimuseum vervollständigt.

Das jüngste Projekt ging Franz Schweers im Jahr 2014 an, als er mit etlichen Mitstreitern die alte Schmiede Kock am Deich liebevoll restaurierte, so dass sie nun bei regelmäßigen Schmiede-Vorführungen für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Nebenbei baute Schweers vor einigen Jahren auch noch die Garage für den Schulbus des Fördervereins der Grundschule. Dass sich das Bislicher Urgestein in den vergangenen Jahren auch noch um die Pflege der Außenanlagen am Museum kümmerte und seit 33 Jahren Vorsitzender des Kaninchenzuchtvereins ist, komplettiert das Lebenswerk von Franz Schweers.

Wie sehr ihm das Wohl seines Heimatortes am Herzen liegt, belegt eine Anekdote, die 30 Jahre zurückliegt. Da bat er anlässlich seines 50. Geburtstages und seiner Silberhochzeit die Gäste darum, auf persönliche Geschenke zu verzichten und stattdessen Geld für das Historische Backhaus zu spenden. So funktioniert selbstloses, ehrenamtliches Engagement.

Quelle: RP

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