Naturarena: Zur Eröffnung kommt ein Steinkauz frei

Der 7200 Quadratmeter große Erlebnisraum des NABU auf dem Mars bei Bislich zeigt, was schützenswert ist und und warum das so ist.

 RP Bericht VON CORNELIA KRSAK

WESEL Neugierig blickt sich der kleine Steinkauz in seinem neuen Lebensraum um. Dann löst sich der Greifvogel aus der Hand von Peter Malzbender und fliegt mit schnellen Flügelschlägen in die schützenden Kronen der nahegelegenen Bäume. „Die aufgelockerte Vegetation hier ist für den Steinkauz ideal“, sagt Malzbender, Vorsitzender der NABU-Kreisgruppe Wesel. Die Auswilderung eines Steinkauzes, der nach dem Zusammenstoß mit einem Auto in der Greifvogelstation Wesel gesundgepflegt und jetzt in die Freiheit entlassen wurde, sorgte am Rande der Eröffnung der NABU-Naturarena für Aufsehen bei den großen und kleinen Besuchern. Das 7200 Quadratmeter große Natur-Refugium an der Straße Auf dem Mars zog am Eröffnungstag zahlreiche Naturfreunde an. In vier Jahren hat die NABU-Kreisgruppe Wesel zwischen dem Bislicher Rheindeich und dem Diersfordter Wald ein Umweltbildungszentrum der besonderen Art geschaffen.

„Unser Anliegen war es, einen Erlebnisraum einzurichten, um Kindern und Erwachsenen die Natur näher zu bringen. Nur was der Mensch kennt, kann er auch schützen“, sagte Projektkoordinator Gregor Alms. Die verschiedenen Bereiche der Naturarena bilden typische Lebensräume, die man am Niederrhein finden kann, im kleinen Maßstab ab. Bei stündlichen Führungen wurden die einzelnen Biotope näher erläutert. Ein Hauptanziehungspunkt war der Schmetterlingsgarten, der auch in der Form eines Falters angelegt ist und Pflanzen beherbergt, die von diesen gerne angeflogen werden. „Bei einer Führung in der vergangenen Woche hatten wir einen seltenen Schwalbenschwanz hier“, berichtete Alms. Auch die Ringelnatter sei bereits in der Naturarena heimisch geworden. In dem größeren von drei Teichen gehen Frösche laut quakend ihrem Balzgeschäft nach.

Gar nicht leblos ist es im Totholz- und Käfergarten, der unzähligen Kleinstlebewesen Lebensraum bietet. Dass gegen viele Gebrechen ein Kraut gewachsen ist, davon konnten sich die Besucher im Küchen- und Heilkräutergarten überzeugen. Am Wildbienenstand haben sich bereits viele Insekten in vorgebohrten Höhlen eingenistet. Noch nicht ganz fertiggestellt ist die Trockendüne mit Ausblick über das idyllisch gelegene Gelände. Die Ginsterbüsche sollen noch durch Wacholder und Besenheide ergänzt werden. Feuchtwiese, Beerenobstgarten und das Trafo-Häuschen mit Fledermausquartier und Nisthilfen runden das Konzept der Naturarena ab.

Die NABU-Naturarena ist immer am ersten Sonntag des Monats von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Darüber hinaus werden Führungen für Gruppen angeboten.


Hautnah erlebten kleine Naturfreunde mit, wie Peter Malzbender (M.) einen gesundgepflegten Steinkauz (oben rechts) in die Freiheit entließ. rp-foto: bosmann

 

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