Neuer Trainer beim SV Bislich.

Fuß­ball: Der neue Trai­ner Stef­fen Her­den weiß um die Pro­ble­me des Clubs. Im­mer­hin ist es be­reits sei­ne vier­te Amts­zeit beim Be­zirks­li­gis­ten.

Der neue Coach bricht erst ein­mal ei­ne Lan­ze für den al­ten.

„Als Spie­ler und Trai­ner hat Den­nis Lin­de­mann gro­ßen An­teil dar­an, dass der SV Bis­lich über­haupt in der Fuß­ball-Be­zirks­li­ga spielt“, sagt Stef­fen Her­den. Der 49-Jäh­ri­ge und Lin­de­mann sind be­freun­det, ar­bei­ten auch zu­sam­men. So war Her­den ei­ner der ers­ten, der von den nun um­ge­setz­ten Rück­tritts­ge­dan­ken Lin­de­manns er­fuhr. Und da Her­den sein Hei­mat­ver­ein SV Bis­lich am Her­zen liegt, springt er nun ein und coacht die ers­te Mann­schaft be­reits zum vier­ten Mal. „Ich weiß, was auf mich zu­kommt“, sagt Her­den.

Der Be­zirks­li­ga-Auf­stei­ger und der­zei­ti­ge Ta­bel­len­vor­letz­te be­sitzt ein Team, das si­cher­lich nicht ein­fach zu füh­ren ist und in dem die Emo­tio­nen schon mal hoch-, wenn nicht so­gar über­ko­chen. „Da stimmt es in­tern auch nicht. Ich muss erst ein­mal Ru­he in die Mann­schaft brin­gen“, nennt Stef­fen Her­den das vor­dring­li­che Ziel. Der Be­griff Ru­he taucht im Wort­schatz Stef­fen Her­dens im­mer wie­der auf, wenn es um sei­ne neue Auf­ga­be geht. „Es muss wie­der Ru­he im Ver­ein ein­keh­ren. Al­les zu be­ru­hi­gen, dies ist mein ers­tes Ziel“, sagt Stef­fen Her­den.

Da­zu will er vie­le Ge­sprä­che füh­ren, mit den Ki­ckern und den Vor­stands­mit­glie­dern. Auch ei­ne Un­ter­re­dung mit Ke­vin Fon­der­mann, der nicht mehr für den SV Bis­lich auf­lau­fen will, steht auf der To-do-Lis­te. „Ich ge­he un­vor­be­las­tet an die Sa­che her­an und wer­de mit je­dem of­fen spre­chen“, kün­digt Her­den an. Kein The­ma ist für ihn die Rück­nah­me der Sus­pen­die­rung von Do­gan Bu­lut, der beim Spiel in Vras­selt in Hand­greif­lich­kei­ten ver­wi­ckelt war. „Ich wer­de den Vor­stand nicht dar­um bit­ten, die­se Ent­schei­dung zu än­dern.“

An­sons­ten soll und muss sich ei­ni­ges in dem Ver­ein än­dern, des­sen Sport­li­cher Lei­ter Her­den rund ein­ein­halb Jah­re bis zum 1. No­vem­ber 2013 auch schon ein­mal war. Dass die Be­zirks­li­ga-Mann­schaft kein ein­fa­ches Team und ihr Ruf nicht der bes­te ist, dies sei ihm auch be­kannt. „Bei mir müs­sen das kei­ne En­gel sein, aber die Spie­ler müs­sen sich auf dem Platz re­spek­tie­ren“, sagt Stef­fen Her­den. Der B-Li­gist HSC Berg, wo er bis zum Som­mer Trai­ner war, dient dem 49-Jäh­ri­gen in vie­ler­lei Hin­sicht als Vor­bild. „Von dem Ver­ein und auch dem Um­gang der Spie­ler mit­ein­an­der kann man sich ei­ne Men­ge ab­gu­cken.“

Nun blickt der neue Ver­ant­wort­li­che an der Sei­ten­li­nie des SV Bis­lich aber erst ein­mal bis zur Win­ter­pau­se. „Bis da­hin wol­len wir uns ver­nünf­tig ver­kau­fen und den Ab­stand zu den Nicht-Ab­stiegs­plät­zen nicht zu groß wer­den las­sen“, sagt Her­den. Drei Heim­spie­le hat er sich in sei­ner Frei­zeit an­ge­se­hen, ei­nen ers­ten Ein­druck vom Po­ten­zi­al ge­won­nen. „Mit der Mann­schaft ist es durch­aus mög­lich, die Klas­se zu hal­ten.“ Ob da­für Ver­stär­kun­gen in der Win­ter­pau­se her müs­sen, wie vom Bis­li­cher Vor­sit­zen­den Hans-Pe­ter Fa­er­ber an­ge­kün­digt, lässt Her­den erst ein­mal auf sich zu­kom­men. „Mir fällt mo­men­tan nie­mand ein.“ Statt­des­sen hofft er auf die Ge­ne­sung der Lang­zeit­ver­letz­ten. Und ei­nes ist für ihn ganz klar: „So lan­ge ich hier Trai­ner bin, wird in der Win­ter­pau­se kein Spie­ler frei­ge­ge­ben.“

Über sei­ne Amts­zeit beim SV Bis­lich soll es eben­falls kei­ne Dis­kus­sio­nen ge­ben, die en­det spä­tes­tens im kom­men­den Som­mer. Denn Stef­fen Her­den will grund­sätz­lich kei­ne Sai­son­pla­nung mehr über­neh­men, son­dern nur noch als ei­ne Art Feu­er­wehr­mann ein­sprin­gen. „Et­was An­de­res ma­che ich nicht mehr.“ Soll­te der SV Bis­lich ei­nen Trai­ner-Kan­di­da­ten im Win­ter fin­den, der lang­fris­tig beim Ver­ein ar­bei­ten will, dann hat er auch kein Pro­blem da­mit, schon zum Jah­res­wech­sel auf­zu­hö­ren. Doch nun ist er erst ein­mal ge­spannt dar­auf, „ob wir die Kur­ve krie­gen“.

VON RALF POLL­MANN

IN­FO

Als Trai­ner bei fünf Ver­ei­nen auf der Bank

Sta­tio­nen Mit 34 Jah­ren über­nahm Stef­fen Her­den sei­nen ers­ten Trai­ner­job bei sei­nem Hei­mat­ver­ein SV Bis­lich. Es folg­ten die Sta­tio­nen GW Flü­ren, BW We­sel und er­neut der SV Bis­lich. Nach ei­ner selbst ver­ord­ne­ten Pau­se stieg er wie­der beim SVB ein – erst als Coach, dann als Sport­li­cher Lei­ter. Zu­letzt ar­bei­te­te Her­den beim SV Brü­nen und dem HSC Berg.

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