NRZ Bericht vom 12.04.2012

Hafenausbau für große Schiffe

Wesel.   Die Pläne für das Vorhaben in Bislich sind ab Montag einsehbar. Jährlich gehen hier 1,5 bis zwei Millionen Tonnen Kies und Sand auf die Reise.

Große Schiffe sollen nach der Hafenerweiterung in einem Rutsch beladen werden können. Zurzeit müssen sie wenden, was eine ziemlich enge Sache ist. Foto: Markus Joosten

Es wird eng im Hafen der Auskiesungsfirma Suhrborg in Bislich. Denn die Schiffe werden immer größer und können bei dem zur Verfügung stehenden Platz nur ganz schlecht wenden. Das Problem: Große Fahrzeuge müssen es, damit die Ladung gleichmäßig verteilt werden kann. Nun soll der Hafenbereich um einen Hektar wachsen, die Planunterlagen dazu liegen ab Montag, 16. April, im Rathausanbau auf dem Flur vor dem Raum 237 aus.

Beate Böckels, die bei der Holemans-Gruppe, zu der Suhrborg gehört, für Genehmigungsverfahren und Rekultivierung zuständig ist, spricht von einem Bekenntnis zum Standort für die nächsten 20 Jahre und länger. Die seit 2009 getätigten Investitionen würden mit der Hafenerweiterung fortgeführt.
Bekenntnis zum Standort für die nächsten 20 Jahre

(Foto links) Hier wird Sand verladen. Seit den 60er Jahren ist das an dieser Stelle so. Foto: Markus Joosten

Um ein problemloses Beladen von großen Schiffen in einem Rutsch zu ermöglichen, soll in der Kurve im Bereich der Zufahrt Material entfernt werden. Ein Hektar umfasst diese Fläche für die vier Hektar an Ausgleich erforderlich sind. Vorgesehen ist dort eine Sand-Kies-Bank als Halbinsel für diverse Tiere, darunter der Flussregenpfeifer und verschiedene Möwenarten.
Die Pläne liegen schon seit September bei der Bezirksregierung in Düsseldorf, sagt Beate Böckels. Denn für die Veränderung an dem seit den 60er Jahren existierenden Hafen am Rhein ist nach dem Wasserhaushaltsgesetz, dem Landeswassergesetz und dem Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung ein Planfeststellungsverfahren nötig.
An der Bislicher Verladestelle sind 13 Mitarbeiter beschäftigt. Hinzu kommen bei Bedarf Schlosser und Elektriker. Jährlich werden hier zwischen 1,5 und zwei Millionen Tonnen Sand und Kies verladen.

Belgien, Luxemburg und die Niederlande
Die Schiffe fahren zu fast 100 Prozent rheinabwärts und versorgen Belgien, Luxemburg und die Niederlande mit den Rohstoffen. Das Auskiesungsunternehmen hat zudem zwei Verladestellen für Lkw, eine in Diersfordt und eine in Bergerfurth.

Die Personenfähre „Keer tröch II“ des Heimatvereins Bislich, die während der Ruhezeiten im Sommer sowie über den Winter in dem Bislicher Hafen liegt, ist von den Veränderungen nicht betroffen. Außerdem wird weiter südlich ohnehin eine neue Fähranlegestelle samt Liegeplatz geplant.

Offenlage bis 15. Mai
Wer sich die Unterlagen zur Hafenerweiterung ansehen möchte, hat bis zum 15. Mai während der üblichen Dienststunden im Rathaus die Gelegenheit dazu (Rathausanbau, Flur vor dem Raum 237). Jeder, dessen Belange durch das Vorhaben beeinträchtigt werden, kann bis zum 29. Mai Einwendungen erheben. Sie sollten eingehend begründet sein, wie es in der öffentlichen Bekanntmachung der Stadt Wesel heißt.
Petra Herzog

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