Riesiger Andrang beim Frühlingsmarkt in Bislich

Die Saison der Frühlingsmärkte ist am Wochenende im Deichdorfmuseum Bislich eröffnet worden. Viele Besucherinnen und Besucher schätzen den Markt sehr.

NRZ-Bericht vom 26.02.2024, Foto: FUNKE Foto Services | Erwin Pottgiesser

Es ist zumindest kalendarisch noch mitten im Winter, die Temperaturen liegen deutlich unter zehn Grad, es weht ein kalter Wind und ab und zu regnet es. Der Frühlingsanfang liegt gefühlt in weiter Ferne. Aber – wie jedes Jahr fünf Wochen vor Ostern – hat das Dorfdeichmuseum in Bislich an diesem Wochenende traditionell zu seinem Frühlingsmarkt eingeladen. Der inoffizielle Frühlingsauftakt am Niederrhein erfreut sich großer Beliebtheit und zieht Menschen weit über die Grenzen von Wesel hinaus an.

Schon die Parkplatzsuche rund um das Museum gestaltet sich auffällig langwierig, obwohl nicht weniger als vier Besucherparkplätze extra ausgewiesen sind. Der Andrang jedenfalls ist enorm. Am Eingang werden die Besucher gezählt. Bereits drei Stunden nach Eröffnung des Marktes am Samstag sind es weit mehr als 700.

Frühlingsmarkt in Bislich: Viele Aussteller aus der Region

Silke Terlinden, seit 2008 mit der Organisation der Veranstaltung betraut, freut sich über 25 Aussteller, davon acht, die zum ersten Mal dabei sind. Sie kommen in der Regel aus den Kreisen Kleve und Wesel. Es handele sich um einen reinen Kunsthandwerkermarkt, wie Silke Terlinden betont, und das bürge auch für eine besondere Qualität der Produkte.

Dem wird man wohl zustimmen: Die kleinen Marktstände werden intensiv begutachtet von den Besucherinnen und Besuchern. Neben Schmuck, Karten und Geschenkanhänger, einer Drechslerstube aus Büderich und einer Glasschmiede gibt es natürlich viel Osterdeko in allen Varianten. Ralf Bleckmann, gelernter Schreiner, sammelt Treibholz aus dem Rhein und stellt daraus einzigartige Bilderrahmen her, die er mit Passepartout und stimmungsvollen Fotografien der Umgebung ergänzt.

Mit mehr als 100 Helferinnen und Helfern sorgt Silke Terlinden nicht nur dafür, dass die Kunsthandwerker sich gut in Szene setzen können, sondern bietet den Besuchern auch mit Stehtischen, Bänken und der gemütlichen Cafeteria einen Ort an, wo man mit Kaffee, Kuchen, Grillwurst oder belegten Broten zu moderaten Preisen verweilen kann. Der Erlös kommt dem Deichmuseum zugute.

Und dies weist schon auf das Unverwechselbare des Marktes hin: Einige Stände haben sich direkt in den Räumlichkeiten des Museums aufgestellt, und so werden die Besucher animiert, sich mit seinen vielfältigen Exponaten auch zu beschäftigen. Museumsleiterin Barbara Rinn-Kupka freut sich natürlich über die vielen Besucher: Sie hofft, das Haus verliere so seinen Charakter als „Lernort“ und gewinne durch den „Flanier-Effekt.“

Was die Besucher am Frühlingsmarkt in Bislich schätzen

Das Ehepaar Lappe aus Gladbeck bestätigt dies: Das Museum sei ein „tolles Angebot“ neben dem Kunsthandwerkermarkt. Viele Exponate erinnerten lebhaft an die eigene Jugend. Für Irmgard Flores aus Hamminkeln hat der Markt einen schönen Nebeneffekt: Sie treffe hier ihre Verwandtschaft oder ehemalige Schulkameraden. Deko für Ostern habe sie auch schon gefunden. „Wegen der ersten Frühlingsboten“ seien sie gekommen, berichtet das Ehepaar Jacobi aus Brünen. Die Angebote für verschiedene Öle, Essig und Senfvariationen interessierten sie aber auch.

Nicht vergessen darf man die vielen Ehrenamtlichen, die wie Maria Lankers, Maria Droste und Margret Kock eben ihre vierstündige Schicht in der Cafeteria beendet haben. „Seit 20 Jahren“ backen sie den hier angebotenen Kuchen und tragen so entscheidend zum Gelingen des Frühlingsmarktes im Dorfdeichmuseum bei.

 

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