Bislicher Frauen zünden jeckes Feuerwerk

200 Närrinnen erleben bei der Altweiber-Sitzung im Deichdorf ein abwechslungsreiches Programm.

VON MICHAEL ELSING

Wesel Das Beste gab's zum Schluss. Als Toilettenfrau „Yvonka“ (Dorothee Schmitz) mit ihrer putzenden Hilfe „Laduschka“ (Christel Nunnendorf) auf der Bühne die Bislicher Kirmes aus ihrer ganz persönlichen Sicht Revue passieren ließ, da konnten sich die jecken Frauen vor Lachen kaum auf ihren Sitzen halten. Zu komisch waren ihre im osteuropäischen Dialekt vorgetragenen Erfahrungen, die sie mit den Toiletten-Besuchern gemacht hatten. Im Anschluss an ihren Vortrag bedurfte es nicht einmal einer Aufforderung zur Rakete. Die zündete das Publikum von ganz alleine.

Zuvor hatten die rund 200 Frauen bei der Altweibersitzung der Katholischen Frauengemeinschaft und der Landfrauen ein buntes Programm erlebt, das kaum einen karnevalistischen Wunsch offenließ. Dabei hatte es ganz gemütlich begonnen. Denn die Moderatorinnen Marita Laakmann und Ursula Bruns gewährten den weiblichen Narren einen Blick ins Hotelzimmer der Gaststätte Pooth, in der das Duo die Nacht vor der Sitzung verbracht hatte. Es folgte Marlies Knechten-Weber, die ihren Rücktritt vom Rücktritt erklärt hatte und erneut mit einer Büttenrede, die das gesamte Weltgeschehen unter die Lupe nahm, überzeugte.

Lustige Sketche boten Barbara Uhlstein/Michaela Schweers sowie Margret Schweers/Angelika Hussmann. Weitere Büttenreden hielten Ilse Kühnen als Pilotin mit Sehschwäche sowie Inge Lange als „Bischof auf Reisen“. Das Bislicher Dreigestirn ließ sich blicken, um nach kurzem „Helau“ wieder zu verschwinden.

Musik gab?s ebenfalls reichlich und zwar nicht nur von Lars Giesen, der den Vormittag begleitete. Eine Frauen-Gruppe hatte ein Medley von Udo Jürgens vorbereitet. Eine weitere Gruppe wagte per Playback einen gelungen Ritt durch die Hitparaden-Zeit der 1970er Jahre. Und dann war da noch eine ganz besondere Modenschau. Präsentiert wurde eine weiße lange Unterhose, die heutzutage auch als Haube, Schal, Nierenschützer oder Bolero-Jäckchen getragen werden kann.

Das Bislicher Dreigestirn, Christine I. (2.v.l.), Renate die Schöne (2.v.r.) und Andrea die Fröhliche, schaute kurz bei der Sitzung vorbei. RP-Foto: Jörgen Bosmann