Bislicher Frauengemeinschaft besteht seit 50 Jahren

Die Katholische Frauengemeinschaft St. Johannes Bislich feiert ihr 50-jähriges Bestehen. Anlässlich des Jubiläums findet am Samstag um 18 Uhr ein Festgottesdienst statt, anschließend ist ein Beisammensein bei Pooth geplant.

NRZ-Bericht vom 21.06.2014

Das 50-jährige Bestehen der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) Bislich feiern Mitglieder und geladene Gäste am Samstag Abend im Saal der Gaststätte Pooth. Pastor Gerd Dingermann gründete die Gruppe im Herbst 1964. Die Wurzeln einer Bislicher Frauengemeinschaft sind aber schon deutlich älter, wie ein Blick in die Festschrift zum Jubiläum verrät.

Im Februar 1900 wurde im Dorf am Deich ein „Christlicher Mütterverein“ gegründet. Noch heute ist im Heimatmuseum das Original eines Mitgliedsheftes aus dem Jahr 1920 zu sehen, das die Statuten enthält. Ansonsten sind jedoch nicht viele Aufzeichnungen oder Unterlagen erhalten geblieben, und so können die Bislicher Frauen heute nur vermuten, dass der Mütterverein wie alle christlichen Gruppen während der NS-Zeit und des Zweiten Weltkrieges verboten war. Nach Kriegsende nahm die Gruppe ihre Aktivitäten wieder auf, bis sie mit Beginn der Amtszeit von Pastor Gerd Dingermann aufgelöst und die neue Frauengemeinschaft gegründet wurde.

Seitdem ist die Bislicher kfd lebendiger Teil der Gemeinde und der Dorfgemeinschaft. Und wie die Gesellschaft und das kirchliche Leben hat sich natürlich auch die Frauengruppe während der vergangenen 50 Jahre gewandelt. „Wir haben uns emanzipiert und sind selbstbewusster geworden“, sagt Waltraud Otto, seit 2010 Sprecherin der kfd St. Johannes Bislich. „Wir verstehen uns längst nicht mehr nur als Kaffee kochender Verein“, fügt Schriftführerin Ursula Bruns hinzu. Die Frauen haben jedoch nicht nur ein anderes Selbstbewusstsein entwickelt, sie fühlen sich auch innerhalb der kirchlichen Strukturen ernster genommen. „Die Hierarchien sind nicht mehr so streng wie vor 50 Jahren“, erklärt Waltraud Otto. „Man kann als Frau heute mal ganz locker den Pastor ansprechen.“

Die Bislicher Frauengemeinschaft feiert nicht nur regelmäßig Gottesdienste und trifft sich einmal im Monat zu einer Planungsrunde, es stehen auch Ausflüge und gemeinsame Feiern auf dem Programm. Tradition hat etwa die Adventsfeier im Saal Pooth, seit 2002 gestalten die Mitglieder gemeinsam mit den Landfrauen jecke Nachmittage zu Altweiber. „Die Bindung zur Kirche ist uns wichtig“, betont Waltraud Otto. Doch auch das gesellige Miteinander spiele innerhalb der Gruppe eine große Rolle. Und das funktioniere trotz der Altersunterschiede und verschiedener Generationen super.

Nachwuchs zu finden werde zwar immer schwerer, sagt Ursula Bruns. Mit 25 regelmäßig aktiven Frauen ist die Gruppe aber noch relativ stark. Für die Zukunft wünscht sie sich, dass das so bleibt und die Frauengemeinschaft das Leben in der Bislicher Gemeinde weiter so aktiv mitgestalten kann. Am Samstag beginnt um 18 Uhr ein Festgottesdienst, anschließend wird bei Pooth gefeiert. Gäste sind willkommen

Die Bislicher Frauengemeinschaft vereint mehrere Generationen.

 

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