Bislicher Idee schafft in München Platz zwei

Wesel (RP). Firma mastap überzeugt im Finale beim Deutschen Innovationspreis: Sieg nur ganz knapp verpasst.

Für ganz oben auf dem Treppchen beim Deutschen Innovationspreis hat's für die junge Bislicher Firma mastap nicht ganz gereicht. Die Diplom-Ingenieure Axel Meyer und Horst Spaltmann, die mit großen Erwartungen nach München gereist waren, mussten sich am Freitagabend bei der Preisverleihung im Hotel "Bayerischer Hof" mit Platz zwei begnügen. "Es war eine schöne Feier", sagte Axel Meyer am Morgen danach. Da klang zunächst ein wenig Bitterkeit durch.

Aber anhaltend war die Enttäuschung, den Sieg knapp verpasst zu haben, nicht. "Immerhin sind wir der erste Preisträger aus Nordrhein-Westfalen", so Meyer, "und haben unser Bundesland gegen die Konkurrenz aus dem Süden und Norden der Republik sehr gut vertreten." Und eins sei klar: "Wir werden einen neuen Anlauf nehmen. Vielleicht klappt's dann." Meyers unternehmerischer Ehrgeiz ist ungebrochen.

Diesmal mussten sich die kreativen Unternehmensgründer vom Niederrhein in der Kategorie "Start-up" nur dem Hamburger Team der SeeFront GmbH beugen. Die Hanseaten überzeugten die Jury mit ihrer 3D-Technologie, die räumliches Sehen am Bildschirm ohne Brille möglich macht.

Mastap aus Bislich hatte die Fachwelt begeistert und sich mit einem neuartigen Frequenz-Messsystem für das Finale in München qualifiziert, mit dem die Standfestigkeit von allen nur denkbaren Masten in weniger als zwei Minuten getestet werden kann.

Das Herz der Entwicklung steckt in einer grauen Box, an der ein orangefarbener Spanngurt befestigt ist. "Um beispielsweise die Standfestigkeit eines Lichtmastes und des Fundamentes zu prüfen, wird unser Gerät, das Eigenschwingungswerte erfasst, um den Mast gespannt. Innerhalb von 80 Sekunden sendet es dann drahtlos die Ergebnisse auf einen Laptop", erklärt der Blumenkamper Horts Spaltmann.

Er hat das intelligente Gerät mit wissenschaftlicher Unterstützung des Wuppertaler Uni-Dozenten Dr. Michael Hortmanns entwickelt. Unterschreiten die Schwingungswerte bestimmte Grenzen, muss gehandelt werden.

Innovationspreis: Bislicher Firma mastap im Finale

Wesel (RP). Großer Erfolg für die Bislicher Firma mastap: Das Unternehmen ist zusammen mit zwei Konkurrenten im Finale um den "Deutschen Innovationspreis 2013" im Bereich Start-up.
"Wir haben uns sehr gefreut, das ist schon etwas Besonderes, unter den besten Drei zu landen. Jetzt hoffen wir auf den Sieg", sagte gestern Ingenieur Axel Meyer. In München im renommierten Hotel Bayrischer Hof wird er am 26. April voller Spannung auf das Endergebnis warten. Die Bislicher sind als erstes Start-up-Unternehmen aus NRW ins Finale gekommen. mastap hat ein neuartiges Messsystem für die Standfestigkeit von Masten entwickelt und zählt RWE zu ihren größten Kunden. Der Energieriese brachte die Bislicher auf die Idee, am Innovationswettbewerb teilzunehmen.

Bislicher Firma mastap hofft auf Innovationspreis

Die Bislicher Firma mastap, die ein neuartiges Messsystem zur Standfestigkeitsprüfung von Masten entwickelt hat, ist auf Anregung des RWE für den Deutschen Innovationspreis vorgeschlagen worden.

RP Bericht VON KLAUS NIKOLEI

Nur so groß wie ein Märklin-Trafo ist das von Horst Spaltmann entwickelte mastap-Messsystem, das die Standfestigkeit von Masten prüft. RP-Foto: Ekkehart Malz

WESEL Samstag ist für die beiden Weseler Diplom-Ingenieure Axel Meyer und Horst Spaltmann ein ganz besonderer Tag. Denn dann erfahren die Geschäftsführer der in Bislich ansässigen mastap GmbH, ob ihre Firma, deren innovatives Frequenz-Messsystem die Standfestigkeit von allen nur denkbaren Masten in weniger als zwei Minuten testen kann, zu den drei besten Start-up-Unternehmen bundesweit gehört. Und sollte das der Fall sein, dürfen sie sich berechtigte Hoffnungen auf den Gewinn des Deutschen Innovationspreises 2013 machen, der am 26. April im noblen Münchener Hotel Bayerischer Hof verliehen wird. „Es wäre einfach toll, wenn wir nach München fahren würden - als erstes Start-up-Unternehmen aus NRW überhaupt“, sagt Axel Meyer.

Auf die Idee, sich für den 2009 erstmals verliehenen Preis zu bewerben, kamen die mastap-Chefs bei Gesprächen mit dem RWE - einem ihrer größten Kunden. „Dort ist man so begeistert von unserem System, mit dem in NRW flächendeckend alle Service-Fahrzeuge ausgestattet werden, dass man uns auf den Wettbewerb aufmerksam gemacht hat“, sagt Meyer. Wie aber funktioniert das neue Messsystem? Horst Spaltmann nimmt eine graue Box in die Hand, die an eine Art Märklin-Trafo im Format einer Ferrero-Rocher-Großpackung erinnert, an der ein orangefarbener Spanngurt befestigt ist. „Um beispielsweise die Standfestigkeit eines Lichtmastes und des Fundamentes zu prüfen, wird unser Gerät, das Eigenschwingungswerte erfasst, um den Mast gespannt. Innerhalb von 80 Sekunden sendet es dann drahtlos die Ergebnisse auf einen Laptop“, erklärt der Blumenkamper, der das Gerät mit wissenschaftlicher Unterstützung des Wuppertaler Uni-Dozenten Dr. Michael Hortmanns entwickelt hat. Unterschreiten die Schwingungswerte bestimmte Grenzen, muss gehandelt werden.

Dass zu ihren Kunden neben RWE auch Hollands größter Mastenproduzent Kaalmasten BV gehört, hängt nach Überzeugung von Axel Meyer vor allem mit der Wirtschaftlichkeit des Systems zusammen. „Bislang wurde die Haltbarkeit von Masten aus Holz durch einfaches Klopfen bewertet. Was natürlich oft zu Fehleinschätzungen geführt hat.“ Die Prüfung von Masten aus Stahl, Beton oder Materialkombinationen erfordert bislang einen gewaltigen Aufwand mit schwerem Gerät. Folge: Viel zu oft wurde bislang viel zu schnell verschrottet. „Von den beispielsweise 50 000 Mittelspannungs-Holzmasten in NRW müssten jährlich nicht 5000, sondern nur noch 500 erneuert werden.“ Ressourcen könnten geschont, Kosten für Entsorgung und Abbau eingespart werden, betont Meyer, der aktuell auch mit international agierenden Firmen in Verhandlungen steht.
 

Großkunden

Millionen-Städte bauen auf Bislicher Know-how

Referenzliste Auf der mastap-Kundenliste tauchen auch Städte wie Berlin, Hamburg und Hannover sowie - aus der Region - Emmerich und Bocholt auf.

Prophet im eigenen Lande Wesel selbst hat auf ein Angebot von mastap bislang noch nicht reagiert. Aber vielleicht wird man im Rathaus auf die mastap GmbH aufmerksam, wenn diese am Samstag die Fahrkarten fürs Finale nach München lösen sollte.

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