Bislicher Strandbad nur für Vereinsmitglieder, Presseberichte

Die Baugrube für den Kiosk und die sanitären Anlagen ist schon ausgehoben, die Strandböschung wird ab Mitte Oktober von einer Spezialfirma abgeflacht und gesichert. Zur Badesaison 2014 soll alles fertig sein.

NRZ-Bericht vom 25.09.2013 von Petra Herzog

Der Traum vom Badestrand in Bislich soll mit dem Start in die nächste Saison endlich in Erfüllung gehen. Am Ellerdonksee, direkt an der Kreisstraße 18 gegenüber von Haus Drögenkamp, laufen die Vorarbeiten seit Langem. Die Baugrube für den Kiosk mit Terrasse sowie das Gebäude mit den sanitären Anlagen (Toiletten und Duschen) ist bereits ausgeschachtet. Thomas Geldermann vom Haus Drögenkamp möchte nach der Fertigstellung für den gastronomischen Teil sorgen. Die Vertragsverhandlungen mit der Holemans-Gruppe laufen zurzeit, wie Beate Böckels für das Unternehmen sagt.
Holzverkleidete Gebäude

Sie teilt zudem mit, dass der Bislicher Badestrand nun doch nicht ausschließlich den Bislichern vorbehalten bleiben soll. Ähnlich wie in Dingden, wo es einen Freibadverein gibt, soll ein Verein als Untergruppe des Heimatvereins gegründet werden. Mitgliedschaften sind damit auch für andere Interessenten möglich. Sie beinhalten ein ganzjähriges Nutzungsrecht des Areals. Und mehr noch: Auch über Tagesmitgliedschaften wird offenbar nachgedacht.

Die beiden Gebäude auf dem Gelände sollen mit Holz verkleidet werden. Der Gastronomiebereich wird winterfest gebaut, so dass er auch in der kalten Jahreszeit nutzbar ist. Mit dem Vorliegen der Baugenehmigung rechnet das Auskiesungsunternehmen im Dezember.
Neue Schilder an den Seen

Bereits Mitte Oktober soll ein spezieller Bagger anrücken und die Flachwasserzonen schaffen. Eine Firma aus Niedersachsen modelliert die Unterwasserböschung so, wie es der geologische Dienst verlangt, damit die Standsicherheit stimmt. Auch die Bepflanzungen sollen noch im Herbst erfolgen. Michael Hüging-Holemans teilte mit, dass die für das Projekt eingeplanten 400 000 Euro deutlich überschritten werden.

Das Unternehmen informierte gestern zudem über neue Info-Tafeln, die Interessantes aus der Tier- und Pflanzenwelt beinhalten. Hätten Sie zum Beispiel gewusst, dass die Flussufer-Riesenwolfsspinne sich an so manchem Baggersee wohlfühlt? Das streng geschützte Tier ist in Deutschland sehr selten. Einen neuen Lebensraum hat es an den Sandufern der Bergerfurther Seen gefunden. Auch das Blaukehlchen ist in einigen Bereichen zu finden, dort nämlich, wo Schilf wächst. See Nummer vier in Bergerfurth, wo das entsprechende Info-Schild steht, ist im vergangenen Jahr komplett rekultiviert worden. Die Auskiesung war bereits 2008 abgeschlossen worden. Jetzt können Radfahrer den Blick aufs Wasser genießen. Dafür wurden extra zwei Sitzgruppen aufgestellt.
Beliebte Kanutouren

Gut angenommen wurden auch die für dieses Jahr ausgelaufenen Kanutour-Angebote auf dem Diersfordter Waldsee. Der Biologe Holger Eber­hardt, selbst Kanute, leitet die Ausflügler kurz an, bevor es zur Erkundung der Landschaft geht. Auch im nächsten Jahr sind solche Touren wieder geplant. Die neuen Termine, bei denen Kanu, Paddel, Packsack und Schwimmweste gestellt werden und im Preis inbegriffen sind, können ab April im Netz eingesehen werden: www.holemans.de

Bislicher Badestrand startet Sommer 2014

RP-Bericht vom 26.09.2013 von Klaus Nikolei

Auskieser Suhrborg informiert über neues Projekt: Ab 2015 sollen die ersten Bagger im Bislicher Abgrabungsgebiet Histenbruch ihre Arbeit aufnehmen. 15 Jahre später sollen auf dem neuen See Boote fahren und Touristen kommen.

Seit fast zehn Jahren wird in Bislich über den Badestrand am Ellerdonksee diskutiert. Jetzt sieht es so aus, als könnten sich im Frühjahr/Sommer 2014 die ersten Badegäste in die Fluten des Baggersees stürzen. Denn schräg gegenüber des Restaurants Drögenkamp ist bereits die Grube für den Bau eines Kiosks mit Gastraum und Sonnenterrasse sowie für die Sanitäranlagen ausgehoben. Den Betrieb des Kiosks wird Drögenkamp-Chef Thomas Geldermann übernehmen.

"Wir sind gerade dabei, die Verträge auszugestalten", sagt Beate Böckels, Projektmanagerin beim Auskieser Suhrborg. Dessen technischer Leiter Thomas Derksen fügt hinzu, dass ab dem 14. Oktober eine Spezialfirma aus Niedersachsen mit einem Langarmbagger anrücken werde, um die Modellierung der Unterwasser-Böschung zu übernehmen. "So wollen wir die vom geologischen Dienst verlangten Anforderungen an die Standsicherheit erfüllen", erklärt Derksen. Das Problem Standfestigkeit hatte das Projekt Strand stark verzögert. Das Strandbad wird deutlich mehr als 400 000 Euro kosten.

eil Massentourismus am Ellerdonksee nicht gewünscht ist, wird in erster Linie den Bislichern die Nutzung des Badestrands vorbehalten sein. "Der Heimatverein", weiß Beate Böckels, "möchte den Unterverein ,Badestrand Bislich' gründen. Wer Mitglied wird, hat ein Ganzjahres-Nutzungsrecht." Es soll aber die Möglichkeit geben, eine Tagesmitgliedschaft zu erwerben, so dass auch eine bestimmte Anzahl von Gästen Zutritt erhalten können.

Gut zwei Kilometer Luftlinie vom künftigen Standbad entfernt, befindet sich das Abgrabungsgebiet Histenbruch. Auf dem etwa 100 Hektar großen Areal im Bereich Mühlenfeldstraße/Bislicher Straße/Böckersche Straße sollen frühestens ab 2015 rund 23 Millionen Tonnen Kies und Sand gefördert werden. Böckels, die bei Suhrborg für das Genehmigungsverfahren zuständig ist, erklärt, dass bei der Rekultivierung der Fläche der Fokus auf die "Erlebbarkeit des entstehenden Gewässers" gerichtet wird. Bedeutet: Im Jahr 2030 könnte der See ein Dorado für Segel- und Ruderboot-Freunde sowie Kajakfahrer werden. Der Blick auf den See soll frei bleiben.

"Das ist das Ziel. Grüne Wände in Form von dichtem Uferbewuchs soll es nicht geben", sagt Böckels. Stattdessen sollen die Uferbereiche extensiv beweidet werden. Im Nordosten der Abbaufläche ist die Aufschüttung einer großen Biotop-Insel geplant. Auch gibt es Überlegungen, den neuen See mit dem Diersfordter Waldsee zu verbinden. Voraussichtlich 2013 sollen die Pläne im Rahmen einer Öffentlichkeitsbeteiligung ausgelegt werden, damit Bürger, Vereine, Verbände und Behörden die Möglichkeit haben, sich kritisch zu dem Projekt zu äußern.

Ein gutes Beispiel für eine wirklich gelungene Rekultivierung eines Baggersees befindet sich an der Straße Bergen zwischen Vahnum und Bergerfurth. Dort gibt es mittlerweile nicht nur zwei massive Tische mit je zwei Sitzbänken, sondern auch die nagelneue Infotafel "Hier biotobt das pure Leben". Sie gibt einen Überblick über die Tier- und Pflanzenwelt im Umfeld der Abgrabungen. Eine ähnliche Tafel findet sich am Wanderweg am Diersfordter Waldsee.

Unter anderem am rekultivierten Bergerfurther See (Neuhaushof) hat Auskieser Suhrborg eine neue Tafel aufgestellt, die Radtouristen (Mitte) – hier gestern eine Gruppe aus Süddeutschland – über die Tier- und Pflanzenwelt der Umgebung informiert. An der Straße Drögenkamp in Bislich wurde jüngst die Grube für den Bau des Strandbad-Kiosks und der Sanitäranlagen ausgehoben (r.). Foto: Ekkehart Malz

 

Kategorie: