Chaotische Zustände am Ellerdonksee

Illegaler Badesee-Tourismus hat Bislich erreicht – Autoschlangen und ein zugemülltes Gelände bereiten Sorge.

Die hochsommerlichen Temperaturen, gepaart mit den durch die Corona-Krise hervorgerufenen, eingeschränkten Kapazitäten der Freibäder, haben leider dafür gesorgt, dass sich Badetouristen aus ganz Nordrhein-Westfalen den Ellerdonksee in Bislich als Badeziel ausgesucht haben.

Am Rad- und Wanderweg, der sich auf einer Länge von etwa 750 Metern entlang der Böckerschen Straße zieht, herrschen mittlerweile chaotische Zustände.

In der Spitze parkten dort an den heißen Tagen bis zu 100 Autos. Camper machen sich breit. Das dort existierende Badeverbot wird einfach ignoriert. Noch schlimmer sind allerdings die Rückstände, die von den Menschen zurückgelassen werden. Gerd Hakvoort, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins Bislich, äußerte sich hierzu bereits in der Öffentlichkeit: „Mir fehlt jegliches Verständnis dafür, wie die Leute dort die Landschaft zumüllen. Es ist unvorstellbar, was sie alles hinterlassen und wohin sie es schmeißen“, sagt Hakvoort und berichtet unter anderem von in Tüten verpacktem Hundekot, der dann ins Gebüsch geworfen wurde. Hinzu kommen zerschlagene Bierflaschen und sogar kleine Feuerstellen, was angesichts der Trockenheit ein extrem hohes Risiko birgt.

Der Heimat- und Bürgerverein hat bereits sowohl mit dem Ordnungsamt der Stadt Wesel als auch mit dem Kiesunternehmen Holemans, Hausherr am Ellerdonksee, Kontakt aufgenommen. Beide Seiten versprachen, sich des Problems annehmen zu wollen. Die Zeit drängt allerdings, denn der Sommer gibt noch keine Ruhe, die nächsten heißen Wochenenden stehen bevor. Gerd Hakvoort regt ein Park- und Halteverbot an der Böckerschen Straße an, das dann allerdings auch schnell umgesetzt und entsprechend kontrolliert werden müsste.

Konzertierte Müllsammel-Aktionen, wie sie bereits stattgefunden haben, können jedenfalls keine Dauerlösung sein. Und an einer kompletten Sperrung des Rad- und Wanderweges, wie sie die Firma Holemans in Erwägung zog, dürfte niemand ein Interesse haben.