De Frau Küh­ne“ be­geis­tert in Bis­lich

Die Land­frau­en des Deich­dor­fes konn­ten für ihr Herbst­fest die aus dem Kar­ne­val be­kann­te Ka­ba­ret­tis­tin ge­win­nen. Und die Lüt­tin­ge­rin hielt, was ihr Na­me ver­sprach. Die Be­su­cher er­leb­ten im Saal der Gast­stät­te Pooth ein Gag-Feu­er­werk.

VON MI­CHA­EL EL­SING

WE­SEL Oh­ne ei­ne Zu­ga­be lie­ßen die Bis­li­cher Land­frau­en „De Frau Küh­ne“ nicht von der Büh­ne. Die aus Lüt­tin­gen stam­men­de Ka­ba­ret­tis­tin brann­te ein wah­res Gag-Feu­er­werk ab, so dass sich zahl­rei­che Be­su­che­rin­nen vor La­chen die Trä­nen aus den Au­gen wi­schen muss­ten. Den Land­frau­en um ih­re Vor­sit­zen­de Bri­git­te Mai war es wie­der ein­mal ge­lun­gen, zu ih­rem jähr­lich statt­fin­den­den Herbst­fest ein ech­tes Zug­pferd für ihr Büh­nen­pro­gramm nach Bis­lich zu lo­cken. Und die vor al­lem durch den Kar­ne­val be­kann­te Frau Küh­ne hielt, was sie ver­sprach.

Ziel ih­rer ver­ba­len At­ta­cken war da­bei vor al­lem die Fa­mi­lie in­klu­si­ve ih­rer ei­ge­nen Per­son. So mach­te sie kei­nen Hehl dar­aus, dass ihr Ge­wicht kein Zu­falls­pro­dukt sei. Sie la­che sich im­mer ka­putt dar­über, dass in der Wer­bung für fünf Leu­te stets nur ei­ne Pa­ckung Tof­fi­fee ge­holt wür­de. „Ich al­lein schaf­fe ei­ne Pa­ckung in fünf Mi­nu­ten und 46 Se­kun­den.“ Und zu der Tat­sa­che, dass ihr ei­ne Ver­käu­fe­rin auf ei­ner Tup­per-Par­ty ei­ne Do­se für Chips-Res­te an­ge­bo­ten hat, mein­te sie: „Was soll ich denn da­mit? Ich ma­che ei­ne Tü­te schon vor der Ta­ges­schau auf, da­mit die Chips at­men kön­nen. Nach der Hälf­te der Nach­rich­ten ver­schwin­det mein Hand­ge­lenk schon kom­plett in der Tü­te. Und wenn die Au­gen vom Tat­ort er­schei­nen, greift mei­ne Hand schon ins Lee­re.“

Aber auch ihr Mann und Män­ner im All­ge­mei­nen be­ka­men or­dent­lich ihr Fett weg. Die Ka­ba­ret­tis­tin er­zähl­te un­ter an­de­rem von ih­rem Gat­ten Ralf, der ihr ei­nen lee­ren Kas­ten Bier stets so vor die Fü­ße stel­len wür­de, dass sie gar nicht dar­an vor­bei kä­me – ver­se­hen mit ei­nem Zet­tel, auf dem steht: „Leer gut, voll bes­ser!“ Die Un­ter­schie­de zwi­schen Män­ner und Frau­en stell­te sie an­hand ih­res Ver­hal­tens an ei­ner Tank­stel­le dar. Wäh­rend die Män­ner die ak­tu­el­len Sprit­prei­se stets ex­akt im Kopf hät­ten, wür­den sich Frau­en an je­der Tank­stel­le fra­gen, auf wel­cher Sei­te denn nun noch mal die Tank­klap­pe sei. Und noch ein Un­ter­schied: „Frau­en war­ten beim Tan­ken, bis es klickt und be­zah­len dann so­fort. Män­ner scho­ckeln nach, weil sie im­mer auf glat­te Sum­me tan­ken. Sie wis­sen nicht, war­um, aber sie tun es.“

Selbst vor der ei­ge­nen Mut­ter mach­te „De Frau Küh­ne“ nicht Halt. „Sie hat sich to­tal ge­freut, dass sie jetzt ei­ne Kon­to­kar­te mit ein­stel­li­gem Pin und zehn Ver­su­chen hat.“ Dann war wie­der der Ehe­mann an der Rei­he. „Wenn er abends ins Bett geht, dann lässt er die De­cke auf der Couch lie­gen und stellt den Tel­ler auf die Spül­ma­schi­ne. Er glaubt wirk­lich, die De­cke fal­tet sich in der Nacht ganz al­lei­ne zu­sam­men und das Was­ser kommt auch auf die Spül­ma­schi­ne.“

Den Bis­li­cher Frau­en ge­fiel der Hu­mor der Lüt­tin­ge­rin und die Art und Wei­se, wie sie ihn vor­trug. Sie fühl­ten sich im Saal der Gast­stät­te Pooth 60 Mi­nu­ten lang bes­tens un­ter­hal­ten. Und so nahm sich „De Frau Küh­ne“ zum Ab­schluss noch ein­mal selbst aufs Korn. „Ei­ne Freun­din von mir ist so sport­lich, die läuft 15 Ki­lo­me­ter am Stück. Für die­se Dis­tanz bräuch­te ich zwei Über­nach­tun­gen.“ Und sie leg­te nach: „Wenn die mor­gens aus dem Bett steigt, ist das wie ein Toast, der aus dem Toas­ter schnellt. Ich bin eher wie ein Bröt­chen, das zu­erst mit der But­ter­sei­te auf den Bo­den fällt.“ Sport­lich­keit hin oder her, die Lach­mus­keln der Bis­li­cher Land­frau­en hat­te „De Frau Küh­ne“ or­dent­lich stra­pa­ziert. Und nur das zähl­te an die­sem Abend.

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