Der Bus war eine richtig gute Idee

Der Förderverein der Bislicher Grundschule freut sich über ein Jahr Shuttle-Service für Kinder aus Mehrhoog, Mehr und Haffen, die die Einrichtung am Deich besuchen. Ehrenamtliche Fahrer

Von Margret Brüring

NRZ Bericht vom 29.09.2012

Wesel. So eine Grundschule gehört einfach ins Dorf. Da sind sich alle Bislicher einig. Doch mit Lippenbekenntnissen allein ist es nicht getan. Deshalb engagiert sich der Förderverein seit vielen Jahren für die Grundschule am Deich und findet für diese Arbeit eine Menge Zuspruch. Der Blick auf die Mitgliederzahl macht das deutlich: Die Grundschule hat 90 Schüler; der Verein mittlerweile über 200 Mitglieder. Das jüngste Projekt, der Shuttlebus, erfreut sich großer Beliebtheit.

Zwölf Senioren aus dem Dorf sorgen ehrenamtlich dafür, dass an fünf Tagen die Woche Kinder aus Mehrhoog, Haffen und Mehr abgeholt und zur Grundschule nach Bislich gebracht werden. Heinz-Josef Hendricks organisiert den Hol- und Bringdienst, der einst vom Heimatverein initiiert wurde. „Das macht richtig Spaß", versichert der Rentner und Werner Rabeling kann da nur voll zustimmen. Er versammelte gestern Nachmittag nach Schulschluss die Mädchen und Jungen um sich und ließ sie in den weißen "Transporter einsteigen, um sie sicher nach Hause zu bringen.

„Wir fangen morgens uni 7.05 Uhr in Mehrhoog an. Dann geht's weiter über Mehr nach Haffen und von dort aus nach Bislich. Anschließend startet die zweite Tour, die ausschließlich nach Mehr führt", schildert Hendricks die Route. Sechs Kinder sind bei der ersten Runde dabei, acht bei der zweiten. Am Nachmittag wird um 14 und um 16 Uhr zurückgefahren, dann sitzen 15 Kinder im Bus.

Genügend Leute für den Fahrdienst zu finden, ist kein Problem. Heinz-Josef Hendricks: „Alle machen die Touren gerne und freuen sich immer schon auf die Fahrt." Und die Eltern der Schüler, die mit dem Shuttlebus ins beschauliche Bislich chauffiert werden, bedanken sich mit kleinen Aufmerksamkeit zu den Festtagen bei den Fahren. „Einfach schön", findet Hendricks das.

Zufrieden ist auch Andreas Siegmund. Er ist der stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins und froh über den Einsatz des Busses. „Ohne Bus würde es keine Grundschule mehr geben", glaubt er. Doch dieses Angebot, das für die Eltern kostenlos ist - natürlich wirbt der Verein darum, sie als Mitglieder zu einem Jahresbeitrag von zwölf Euro aufzunehmen - reicht als Grund allein nicht aus, in Bislich zur Schule zu gehen. „Die Grundschule hat einen guten Ruf", hört nicht nur Hendricks überall. „Hier wird auch eine Menge geboten und gute Arbeit gemacht" bestätigt Winfried Störmer, der seit den Sommerferien die Grundschule leitet, „Wer hat schon ein eigenes Schwimmbad mit verstellbarem Boden zur Verfügung", nennt er nur ein Beispiel für die Ausstattung. Bei der Nachmittagsbetreuung sind auch wieder die Vereine des Ortes mit dabei, um den Kindern ein breites kreatives Angebot zu bieten. Das wird sich bei den anstehenden Anmeldungen fürs kommende Schuljahr sicher positiv auswirken,

Werner Rabeling (64) macht die Tour mit den Grundschülern immer wieder gerne.

            FOTO: MARKUS JOOSTEN

 

SPONSOREN UND SPENDER GESUCHT

Die Kosten für den Shuttlebus werden allein durch den Förderverein getragen. Gerade wird mit freiwilligen Helfern ein ehemaliger Fahrradständer direkt am Schulgebäude zu einem Unterstand für den Bus umgebaut. „Das alles ist nur mit Hilfe von Spendern und Sponsoren möglich", betont Andreas Siegmund. Deshalb geht auch die Suche nach Geldgebern weiter. Wer den Verein und damit die Schule unterstützten möchte, kann sich an den Vorsitzenden Ludger Mai, 02859/90 98 62 wenden.

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