Drei Ortsteile - drei Karnevalsfeiern

In Bislich tanzten die Mäuse, in Ginderich tobte das Zelt, und in Büderich gab?s eine Schönheits-OP mal anders.

Wesel (me/jok) Drei Stadtteile, drei Karnevalsfeiern. Das Fazit: Die Weseler Frauen wissen ganz genau, wie Weiberfastnacht gefeiert wird - nämlich wild! Bauchmuskelkater inbegriffen vom ganzen Lachen und Jubeln.

Premiere gelungen: Erstmals fand die Altweibersitzung Landfrauen in Bislich und der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) am späten Nachmittag statt. So konnten im Anschluss an das Programm alle Bislicher, Frauen wie Männer, im Saal der Gaststätte Pooth gemeinsam feiern. Diese Änderung traf gleich voll ins Schwarze, genauso wie das knapp dreistündige Programm, das Landfrauen und kfd auf die Beine gestellt hatten.

Die Höhepunkte der Sitzung hatten sich die Frauen aber bis zum Schluss aufbewahrt. Das Frauen-Sinfonieorchester Bislich, kurz FSOB, war Augen- und Ohrenschmaus zugleich. Dirigentin Lydia Giesen bewies, wie gut sie ihr Orchester zu den Klängen der Tritsch-Tratsch-Polka von Johann Strauß im Griff hatte. Der Saal tobte, die „Musikerinnen“ kamen nicht um eine Zugabe herum. Das galt auch für ein Quartett bestehend aus Barbara Uhlstein, Katrin van de Velden, Michaela Schweers und Sandra Helmes. Die Vier demonstrierten, wie sich „ein Hut für alle Fälle“ verformen lässt, je nachdem, wofür man ihn braucht.

Begonnen hatte die Sitzung mit den Bislicher Tanzmäusen, einer jungen Tanzgruppe, die erstmals beim Altweiberkarneval zu Gast waren. Marlies Knechten-Weber schlug die leisen, aber feinen Töne an, nahm Politik und Kirche aufs Korn. Der anschließende Sketch zeigte, wie amüsant es sein kann, wenn mehrere Radiosendungen zugleich laufen und es immer wieder zu Fehlschaltungen kommt. Als nächstes stand eine Schönheits-Operation auf der Bühne an. Einziges Hilfsmittel dabei: eine Rolle Tesafilm. Damit ließ sich Ursula Bruns das Schlabberkinn, die Schlupflider, die Tränensäcke, die Rüsselnase und die Krähenfüße entfernen, bekam im Gegenzug aber einen Schmollmund. Diese ungewöhnliche OP forderte die erste Rakete des Abends heraus. Weitere Büttenreden hielten Ilse Kühnen sowie Inge Lange, später lernten die närrischen Frauen eine ganz andere Version des Märchens Rotkäppchen kennen. Zu den Klängen der Neuen Deutschen Welle hatte diese lustige Variante nicht mehr viel mit der ursprünglichen Geschichte gemein. Ein weiterer Sketch mit dem Titel „Muttersöhnchen“ sowie der „Fischerchor“, der den Megahit „Atemlos“ zu „Schwer was los“ umgetextet hatte, rundeten das Programm ab.