Eine Kammer voller Erinnerungen

Das Depot des Bislicher Heimatmuseums beherbergt ein Sammelsurium aus der Dorfgeschichte

Serie Adventskalender
Heute Depot des Bislicher Heimatmuseums

NRZ Bericht
Von Gaby Schultze

Wesel. Es ist eine unscheinbare Tür im Obergeschoss des Bislicher Heimatmuseums. Und zugegeben, auch der Raum dahinter wirkt auf den ersten Blick nicht aufregend.

Wer aber genauer hinsieht, merkt schnell: Das Depot des kleinen Museums ist eine wahre Schatzkammer. Ungezählte Relikte aus früheren Zeiten, die erahnen lassen, wie die Menschen in Bislich und am unteren Niederrhein einmal gelebt haben, sind hier untergebracht.

Da ist etwa Obst in Einmachgläsern, kurz nach dem Krieg eingekocht, dann aber wohl übrig geblieben. Oder etwas weiter oben im Regal die Körbe, in denen Bislicher Landwirte im 19. Jahrhundert Saatgut mit aufs Feld nahmen. Alte Gemälde. Möbel, eine Musikbox. Haushaltswaren, Tierpräparate und vieles vieles vieles mehr verbirgt sich in Regalen, Schranken oder hinter Ecken.

Die meisten Stücke des Depots sind Spenden, erklärt Peter von Bein, Leiter des Bislicher Heimatmuseums. Einige wenige Teile wurden gekauft, auch Dauerleihgaben sind dabei Kür von Bein ist die Schatzkammer des Museums Fluch und Segen zugleich. Einerseits sei er glücklich über den großen und vor allem reichhaltigen Bestand. Andererseits ist natürlich mit jedem einzelnen Stück auch eine Menge Arbeit verbunden. Es werden Nummern verteilt. Karteikarten angelegt, Dankschreiben an den Spender geschickt. Und nicht zuletzt muss auch ein Platz für das jeweilige Stück gefunden werden.

Gern würde der Museumsleiter alles thematisch ordnen und fein säuberlich sortieren. Das ist aber aufgrund der Vielfalt sowie Größe und Form mancher Stücke in der Praxis kaum möglich. „Hier sieht es irgendwie immer rummelig aus", sagt von Bein. „Und man wird nie fertig Wenn man gerade alles einsortiert hat, kommen wieder neue Spenden oder man muss etwas wieder hervorkramen, weil es für eine Ausstellung benötigt wird."

Mehr Ordnung herrscht im kleinen Nebenraum, in dem vor allem Papiere wie Kirchenbücher oder Totenzettel und auch Fotos aufbewahrt werden. Trotz der in Schritten erfolgenden Umstellung auf ein digitales Archiv werden die Unterlagen aufbewahrt. Zu dem so genannten Museumsgut sind im Depot auch all die Dinge untergebracht, die für eine Ausstellung sonst noch benötigt werden - von Vitrinen über Rahmen bis hin zu kleinen Schildchen.

Bald soll im Museum umgebaut und erweitert werden, so dass Exponate aus dem Obergeschoss Platz im Erdgeschoss finden sollen, wie Peter von Bein erklärt. Dann haben wir oben mehr Platz und können den für unser Depot nutzen."

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