"Fährhaus" auf Erfolgskurs - RP-Bericht vom 01.09.2012

Wesel (RP). Bislich, das sich zum Touristen-Magneten entwickelt, wartet weiter auf den Startschuss zur Umgestaltung des Fährkopfes. Unweit davon hat sich das "Fährhaus", zum Top-Ausflugslokal gemausert – mit neuem Koch.

Bislich ist ein Touristen-Magnet geworden. Am Fährkopf tummeln sich an warmen Tagen Massen von Radlern, parken Biker mit schweren Maschinen und treffen sich die Reisemobilisten. Eine wüste Situation. Die Saison ist fast vorbei, doch von der Umgestaltung des Bereichs am Rhein ist nichts zu hören. Wie sieht es mit der für Ende der Sommerferien von der Bezirksregierung angekündigten Genehmigung für den Fährkopf-Umbau samt Anleger für die "Keer tröch II" aus? Die Lage scheint verzwickt (siehe Info). Großen Anklang findet direkt nebenan das einmalig gelegene "Fährhaus" mit Blick auf den Rhein. Das hat sich qualitativ aufgeschwungen, doch wird viel getuschelt über die Zukunft des Ausflugslokals. Zu viel, findet Thomas Brdaric (37), der die aktuelle Entwicklung des "Fährhauses" erklärt.

Als Bundesliga-Stürmer und Fußball-Nationalspieler sind ihm Falschmeldungen und Gerede zu seiner Person nicht fremd. "Da kann man einfach nicht auf alles, was an Unwahrheiten verbreitet wird, reagieren. Also lernt man, damit zu leben." Doch ein Gerücht, das sich in Wesel und vor allem in Bislich seit einiger Zeit hartnäckig hält, lässt ihn und seine aus Bislich stammende Frau Antje nicht ruhen. "Es heißt, dass wir unser Fährhaus verkauft hätten. Absoluter Unsinn", sagt Thomas Brdaric, der seit Anfang des Jahres als Sportdirektor des usbekischen Spitzenclubs Bunjodkor Taschkent tätig ist und mit dem Verein im Viertelfinale der asiatischen Champions League steht. Kürzlich sei schon das Ordnungsamt dagewesen, um Kontakt mit dem neuen Eigentümer aufzunehmen. "Das ist unglaublich, welche Kreise so etwas zieht", sagt Antje Brdaric, die im Fährhaus mittlerweile drei- bis viermal pro Woche aktiv ist und "immer mehr Spaß an der Arbeit und dem Haus bekommt. Ich bin hier wirklich glücklich." Nicht zuletzt, weil man, wie sie zugibt, aus anfänglichen Fehlern gelernt und nun ein schlagkräftiges Team beieinander habe.

In der Fährhaus-Küche laufen seit April bei Sven Appelt (36) die Fäden zusammen. Der langjährige Freund der Familie war zuletzt zehn Jahre in einem Krefelder Hotel als Küchenchef tätig.

Auch das Service-Team hat einen neuen Kapitän: den in Wesel nicht zuletzt als Bürger-Schütze bekannten Niko Wittinghofer. "Wir hätten nie gedacht, dass das Fährhaus so gut angenommen wird", sagt Antje Brdaric. Sie freut sich vor allem darüber, dass "sehr viele Bislicher stolz sind auf unser Fährhaus". Dass es einige wenige Neider gebe, "die uns den Erfolg nicht gönnen, damit müssen und damit können wir auch leben", sagt Antje Brdaric. Nicht aber mit boshaft gestreuten Gerüchten, die "jeder Grundlage entbehren".

Kein Gerücht ist übrigens, dass Thomas Brdaric früher oder später einmal als Sportdirektor, Manager oder auch als Trainer nach Deutschland zurückkehren möchte. Läuft alles nach Plan, wird er Ende 2012 in Kiew nach einjähriger Vorbereitungsphase seine Fußballlehrer-Lizenz erwerben.

VON KLAUS NIKOLEI

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