Große Sorge um Bislichs Zukunft

Ehemalige Vorstandsmitglieder des Heimatvereins stehen hinter Museumsleiter Peter von Bein. Sie fürchten nun, dass das, was sie mit aufgebaut haben, zerfällt 

Wesel. Für viele ist es momentan das Gesprächsthema in Bislich: die plötzliche Kündigung von Museumsleiter Peter von Bein. „Mir ist morgens um halb sechs der Kaffee in der Kehle stecken geblieben, als ich das in der NRZ gelesen habe“, sagt Mathilde Wikker, die jahrelang im Vorstand des Heimatvereins aktiv war und vor allem die Oster- und Weihnachtsausstellungen organisiert hat. Zusammen mit weiteren langjährigen Vorstandsmitgliedern möchte sie eine Lanze für Peter von Bein und seine Arbeit brechen. Denn ohne ihn, so befürchtet das Quintett, könnte das, was sie in jahrelanger und mühevoller Arbeit zusammen mit ihm geschaffen haben, auseinanderfallen. „Dann war alles umsonst“, sagt Heinz Bienen-Scholt, Mann der ersten Stunde und Ehrenvorsitzender des Heimat- und Bürgervereins, wie er nun heißt.

„Viele Bislicher sind schier entsetzt“, fasst Mathilde Wikker zusammen, was sogar soweit geht, dass manche überlegten, ihre Dauerleihgaben aus dem Museum abzuziehen, ergänzt Bienen-Scholt. Zusammen mit Wilhelm Kasner, selbst lange Heimatvereinsvorsitzender, Hugo Lemken und Edmund Ramms, der sich sang- und klanglos als jahrzehntelang Aktiver aus dem Bereich Fähre zurückgezogen hat, möchten die beiden deutlich machen, dass von Bein in Bislich geschätzt und geachtet ist. Und während Mathilde Wikker noch hofft, der 60-Jährige könne seine Entscheidung rückgängig machen, sieht Bienen-Scholt das nicht. Man wisse ja nicht, was vorgefallen sei, und wolle deshalb auf keinen Fall schmutzige Wäsche waschen, sagen die fünf Bislicher. Dennoch mahnen sie, dass ihre Devise immer die kooperative Zusammenarbeit mit allen Beteiligten gewesen sei. „Damit sind wird stets wunderbar gefahren und haben viel, viel, viel erreicht“ so Kasner. Was nun passiert sei, sei unerklärlich.

Schließlich sei Bislich schon früh Impulsgeber für Wesel und den Niederrhein-Tourismus gewesen, findet Bienen-Scholt. Und Edmund Ramms fügt hinzu: „Wir brauchen keine Häuptlinge, wir brauchen Indianer.“

Das Quintett steht auf jeden Fall weiter hinter Peter von Bein. Er habe alles stets mit viel Liebe zum Detail erledigt und den ganzen Museumskomplex aufgebaut, zuletzt die Schmiede Kock. Und er habe noch so viele weitere Pläne gehabt, so dass man nun Angst hat, dass alles im Sande verläuft und das hohe, von vielen immer wieder gelobte Niveau des Museums, nicht mehr erhalten bleibt. Von Bein sei im Prinzip unersetzlich.

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