Handwerker im Bislicher Museum

NRZ-Bericht vom 29.01.2013 - Vor dem Haus an der Dorfstraße stehen Container und Lkw. Drinnen wird derweil kräftig an der Erweiterung und Sanierung gearbeitet.

Enten und andere ausgestopfte Vögel proben den Gänsemarsch. Sie hocken dicht hintereinander vor den Vitrinen im ersten Stock des Heimatmuseums. Gleich nebenan stehen drei lebensgroße Heiligenfiguren aus der St. Johannes-Kirche. Eine von ihnen wird demnächst umziehen. Doch das dauert noch eine ganze Weile. Denn momentan haben die Handwerker das kleine Museum an der Dorfstraße fest im Griff. Und solange ist nichts mehr so geordnet wie bisher.

Windfang am Eingang

Da wird gebohrt und gehämmert, manches wird komplett verändert, wie der Zuschnitt von Räumen, anderes fliegt einfach raus, so wie der marode Holzfußboden im ehemaligen Vereinsraum des Schießclubs. Das Heimatmuseum soll nicht nur schöner werden, sondern auch größer und komfortabler. 120 Quadratmeter gewinnt Museumsleiter Peter von Bein hinzu, plus den Flurbereich, der demnächst auch einen Teil der Dauerausstellung beinhalten wird. Ein neuer Mehrzweckraum mit Küche entsteht, und auch der Eingangsbereich wird neu gestaltet. Er erhält einen Windfang, damit es im Inneren des Hauses nicht mehr so zugig ist.

137000 Euro kosten die Arbeiten inklusive der Ausstattung mit Vitrinen, Info-Tafeln und Stellwänden, wobei der Landschaftsverband Rheinland 40000 Euro zahlt und die Stadt 48000 Euro, den Rest trägt der Heimatverein Bislich, der auch sehr viel in Eigenleistung erledigt. „Wir machen alles das, was wir gut können. Das heißt: Abbrechen“, sagt Heimatvereinsvorsitzender Klaus Droste schmunzelnd, wobei das Spektrum der Bislicher Helfer durchaus weiter geht. Unter Federführung der Stadt, die die Bauleitung innehat und die Ausschreibungen vornahm, gibt es auch ein neues Brandschutzkonzept. So wird beispielsweise die Wand zwischen dem Lagerraum und der Ornithologischen Sammlung deutlich verstärkt.

Bauingenieur Dieter Hitschfel (links) und Peter von Bein mitten auf der Museumsbaustelle  Foto Gerd Hermann

Drei Firmen sind momentan aktiv. Eine kümmert sich um das Rohrsystem der Heizung, eine um den Trockenbau wie beispielsweise den Windfang und eine weitere um die Rohbauarbeiten. Bis zu den Sommerferien soll der Umbau abgeschlossen sein, sagt Dieter Hitschfel vom Fachbereich Gebäudeservice. Wann das Museum dann so aussieht, wie es sein soll, vermag Peter von Bein nicht zu sagen. Nur soviel: Es wird mit Sicherheit nicht mehr in diesem Jahr komplett fertig.

Marode Deckenbalken

Überraschungen negativer Art gab es natürlich auch - wie oft bei derartigen Bauvorhaben. So wurde erst während der Aktivitäten in dem alten Gebäude entdeckt, dass die Fußbodenbalken teils verfault sind und auch die maroden Deckenbalken erneuert werden müssen.

Ist alles fertig, wird sich im Erdgeschoss das Alltagsleben von einst mit Blick auf das Thema Hauswirtschaft widerspiegeln, inklusive der religiösen Abteilung. Dank zweier Durchbrüche ist ein Rundgang möglich. Oben geht es dann um Naturkunde und um das fränkische Gräberfeld in Bislich.

Petra Herzog

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