Haus der 40 000 Lichter in Bislich

Bis Anfang Januar erstrahlt das Weihnachtshaus der Familie Schollmeier in voller Pracht. Eine üppige Lichtinstallation nach amerikanischem Vorbild im Storchendorf

Christian Thieme

wesel. Punkt 17.30 Uhr schaltet Dirk Schollmeier die frisch installierte Weihnachtsbeleuchtung am Haus ein. Ein Moment, auf den sich die gut 70 großen und kleinen Gäste schon lange gefreut haben. Alles klappt problemlos und am Haus illuminieren rund 40 000 Lämpchen mit einem bunten Farbenspiel das Dach sowie die Fassade. Im Hintergrund sorgen Weihnachtslieder für die akustische Untermalung des feierlichen Momentes, der mit Freunden und Nachbarn zelebriert wird.

„Meine Frau Nadine und ich waren schon immer verrückt nach Halloween und Weihnachten“, erzählt Dirk Schollmeier. „Die Idee mit der Beleuchtung hat sich durch Zufall ergeben und vor drei Jahren haben wir das erste Mal das Haus illuminiert. In diesem Jahr haben wir für den Aufbau fünf Tage gebraucht“. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Hunderte von kleinen Holzklötzchen bilden das Grundgerüst des Schriftzugs auf dem Dach ‚Merry X-Mas‘. Das Gerüst, auf dem die Dachbeleuchtung angebracht ist, misst 8,5 Meter in der Breite und ist einen Meter hoch. Über 200 Schrauben halten die Eigenkonstruktion sicher zusammen. Mit gut 30 Kilogramm Gewicht mussten vier Helfer die Konstruktion auf das Dach heben.

Nachbarschaft eifert nach

Rund 3 000 Euro hat die Familie in den letzten Jahren schon in die Dekoration gesteckt. Hinzu kommt der Aufwand zu Halloween, bei der die Familie das Haus in ein Gruselkabinett verwandelt. „Alleine in diesem Jahr haben wir für über 1 400 Euro neues Material gekauft“, so Schollmeier. Damit der Unterhalt der Anlage nicht zu kostspielig wird, kommt nur LED-Technik zum Einsatz. „Die komplette Beleuchtung hat noch nicht einmal 600 Watt. Wichtig für uns ist, dass es schön aussieht. Zu viel darf es aber auch nicht sein“.

Auch die Nachbarschaft hat sich schon anstecken lassen. Andere Häuser in der Straße sind ebenfalls liebevoll beleuchtet, wie bei Nachbar Uwe Eller. Sein Garten ist stilvoll illuminiert und als Hobbyelektriker erfreut er sich an den Lichtspielen mit LED-Ketten und -Projektoren. „Richtig gemacht hat man nicht viel Aufwand mit dem Auf- und Abbau“, weiß Eller zu berichten. „Im letzten Jahr war noch nicht so viel Beleuchtung an den Häusern zu sehen, aber es kommen immer mehr dazu“, so Ellers Lebensgefährtin Brigitte Schumacher: „Ich fände es schön, wenn das viele Leute machen würden. Es gibt ja nichts Schöneres, als wenn die ganzen Häuser in den Straßen beleuchtet sind“, sagt Schollmeier.

Langsam sind die Lagerkapazitäten bei den Schollmeiers allerdings ausgeschöpft. „Bisher lagern wir die Halloween- und Weihnachtsdeko überall auf dem Grundstück, aber jetzt sind die Grenzen erreicht. Ab jetzt brauche ich einen Anbau“, erzählt Dirk Schollmeier lachend. Für das nächste Jahr hat die Familie schon etwas neues geplant. Nach amerikanischem Vorbild soll die Beleuchtung elektronisch gesteuert werden. „Wir haben in Holland schon Lichtsteuerungen gesehen, die wir ab dem kommenden Jahr einsetzen wollen. Mit wenigen Handgriffen kann die Beleuchtung dann punktgenau gesteuert werden und das System ist jederzeit erweiterbar“.

Pro Tag wird die Installation für sechs Stunden am Abend das Haus erhellen. Schluss ist erst Anfang Januar, dann wird wieder alles gut verpackt bis es zu Halloween wieder losgeht.

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