Josef Kempe 1993-2005

Pfarrer Joseph Kempe. 1993 – 2005

Joseph Kempe wurde am 1.3.1939 in Heiden bei Borken geboren. Seinen Schulbesuch in Heiden und am Erzbischöflichen Abendgymnasium in Neuß beendete er mit dem Abitur. Anschließend folgte das Theologiestudium in Münster und Freiburg. Die Priesterweihe empfing Joseph Kempe am 23. Mai 1970 in seinem Heimatort Heiden.
 
Die Stationen seines priesterlichen Wirkens. bevor er 1993 zum Pfarrer von
St. Johannes in Bislich und St. Aloysius in Bergerfurth berufen wurde, waren: Kaplan in Bocholt an der Pfarrkirche St. Josef bis 1973; Kaplan in Wilhelmshaven bis 1977; Kaplan in Recklinghausen an der Pfarrkirche St. Marien bis 1981; Pfarrer in Stuttgart an der Pfarrkirche St. Maria bis 1984; Pfarrer in Voerde-Friedrichsfeld an der Pfarrkirche St. Elisabeth bis 1991; krankheitsbedingte Ruhezeit mit Aushilfen in verschiedenen Pfarreien bis 1993.
 
Die feierliche Einführung in seinen neuen Wirkungsbereich Bislich/Bergerfurth fand am 26. September 1993 in der Pfarrkirche St. Johannes in Bislich statt.
 
Joseph Kempe der sich besonders in der Seelsorge wohlfühlte und dadurch den Dienst an seinen Mitmenschen in den Gemeinden als seine eigentliche priesterliche Aufgabe sah und auch wahrnahm, betrachtete alle Verwaltungsaufgaben in den Pfarreien als lästiges, aber notwendiges Beiwerk.
 
Nach kurzer Eingewöhnungszeit musste, Joseph Kempe, wie seine Vorgänger auch, erkennen, dass immer wieder zwingende Renovierungsarbeiten an der alten Bausubstanz der kirchlichen Gebäude unumgänglich sind.
 
Nach einer gründlichen Untersuchung des baulichen Zustandes der Pfarrkirche St. Johannes - Begründung: Einsturz eines Kirchturmes in Goch - wurde festgestellt. dass auch die Restaurierung unseres Kirchengebäudes samt Turm zwingend notwendig war. Die Ursache war sicherlich auch darin zu sehen, dass durch die weitgehende Zerstörung im 2. Weltkrieg 1945 der anschließende Wiederaufbau mit den damals spärlich zur Verfügung stehenden Mitteln nur notdürftig erfolgen konnte.
 
Nach Erstellung eines Investitions- und Finanzierungsplanes und der Genehmigung durch das Bistum Münster konnte 1995 mit den Sanierungsarbeiten begonnen werden. Erst bei Beginn der Bauarbeiten wurde das Ausmaß der Schäden deutlich sichtbar und somit die Notwendigkeit der Reparatur umso dringender. Die Restaurierung des gesamten Kirchengebäudes erfolgte in sechs Bauabschnitten und konnte 2000 abgeschlossen werden.
 
Im Zuge der Kirchenrenovierung musste auch die Sakristei erweitert werden. um u.a. die so dringend benötigte Toilette zu installieren. Durch die Verlegung des Einganges von der Ost- zur Nordseite konnte zusätzlicher Abstellraum geschaffen werden. Der Anbau wurde 2001 fertiggestellt.
 
Am 23. Mai 1995 feierte Joseph Kempe sein silbernes Priesterjubiläum.
 
Die Bauarbeiten gingen weiter, denn der kath. Kindergarten musste ebenfalls dringend erweitert und renoviert werden. Ebenso stand für das, sich im selben Gebäude befindende Pfarrheim, eine Grundrenovierung an. Hierzu gehörte auch die Neugestaltung des Kindergarten-Spielplatzes, sowie eine Teilerneuerung der Heizungsanlage und die Abdichtung des Ölvorratskellers unter dem Gebäudevorplatz. Zur Finanzierung dieser Maßnahme wurde u.a, der auf dem kirchlichen Nachbargrundstück angelegte "Bolzplatz" zur öffentlichen Bebauung freigegeben und verkauft. Nach der Genehmigung durch das Bistum Münster konnte die gesamte Baumaßnahme 1998 begonnen und 2000 abgeschlossen werden.
 
Zusätzlich zu allen Baumaßnahmen musste auch die Orgel in der St. Johanneskirche dringend instandgesetzt und gereinigt werden, da sie sich in einem sehr schlechten Zustand befand. Seit der Umsetzung der Orgel 1969 in den Chorraum erfolgte die letzte Reinigung 1984 nach der Innenrenovierung. Die grundlegende Instandsetzung einschließlich der Erneuerung des Spieltisches wurde 1999 von der Fa. Fleiter aus Münster durchgeführt.
 
Auch eines der kirchlichen Wohngebäude. das ehemalige Wohnhaus des Küsters und Organisten Theo Lenneps, musstet bevor es neu vermietet werden sollte, grundlegend renoviert und in zwei abgeschlossene Wohnbereiche aufgeteilt werden. Mit dieser Maßnahme wurde 2000 begonnen, die Fertigstellung erfolgte 20001.
 
"Was wird aus unserer Pfarrgemeinde St. Johannes Bislich?" So lautete die
Frage, die seit 1999 unüberhörbar im Raum stand und die Bislicher Gemeindemitglieder bewegte. Auslöser war ein Brief des Bischofs von Münster, in dem er deutlich machte, dass er dem zunehmenden Priestermangel mit einer Umstrukturierung der geschichtlich gewachsenen Territorialgemeinden begegnen wolle. Demnach sollten Pfarrgemeinden künftig zu Pfarrgemeinschafte, besser noch zu Seelsorgeeinheiten zusammengefasst werden, oder in Fusionen verschmelzen.
 
Geplant war eine Fusion der beiden selbständigen Pfarrgemeinden St. Johannes Bislich und St. Aloysius Bergerfurth zum 1. Advent 2004. Nachdem diese kleine
Fusion nach Auskunft des bischöflichen Sekretariats Xanten nicht stattfinden sollte, teilte Pfarrer Joseph Kempe zu Beginn des Jahres 2005 mit, dass er beabsichtige, zum 30. Juni d.J. die Pfarrstelle Bislich/Bergerfurth aufzugeben. Bei diesem Entschluss spielten auch gesundheitliche Probleme eine wichtige Rolle. Da Bischof Reinhard Lettmann schon zu Beginn des Jahres 2004 mitgeteilt hatte, dass für die weitere Zukunft der beiden Pfarrgemeinden nur eine große Fusion mit den Pfarren Herz Jesu Feldmark und St. Marien Flüren möglich sein würde, haben Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat beschlossen, dieser großen Fusion zuzustimmen. Der Gottesdienst zur Fusion fand am 26.11.2005 in der St. Johanneskirche in Bislich statt. Dieser Großgemeinde. die den Namen St. Johannes Wesel trägt, gehören die ehemals selbständigen Pfarren Herz Jesu Feldmark, St. Marien Flüren. St. Johannes Bislich und St. Aloysius Bergerfurth an. Die Pfarrkirche dieser neuen Großgemeinde ist die Herz Jesu-Kirche in der Feldmark, St. Marien Flüren, St. Johannes Bislich und St. Alovsius Bergerfurth wurden zu Filialkirchen bestimmt.
 
Hiermit endet die seit Jahrhunderten selbständige Pfarrgemeinde St. Johannes Bislich.
 
Am 1. Juli 2005 übernahm die Großgemeinde St. Johannes Wesel auch die Verwaltung der ehemaligen Pfarrei St. Johannes Bislich.
 
Pfarrer Joseph Kempe feierte am 18. Sept. 2005 zum letzten Mal als Pfarrer in der St. Johanneskirche die Eucharistie und wurde bei einem anschließendem
Festakt im Saale Pooth von seinen Gemeinden und vielen Gästen verabschiedet.
 
Bevor er 2008 in den Ruhestand trat und in seinen Heimatort Heiden zurückkehrte war er als Kooperator in der Pfarreiengmeinschaft Büderich-Ginderich und Menzelen tätig.
Auch in seinem Ruhestand fühlt sich Joseph Kempe weiterhin freundschaftlich mit Bislich verbunden.

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