Kalk inne Knök - kein Sex in de Kök

Der Plattdeutsche Abend in Bislich war erneut ein voller Erfolg. Die Mundartgruppe des Ortes begeisterte zweimal vor ausverkauftem Haus. Drei Stunden Programm vergingen wie im Flug.

Ein klasse Pärchen: Inge Lange und Bernhard Nakath schwelgten im Sketch „Die ahle Bank“ in Erinnerungen. RP-Foto: Ekkehart Malz

VON MICHAEL ELSING

Der Plattdeutsche Abend in Bislich ist längst zum Selbstläufer geworden. Wenn die Mundartgruppe des Deichdorfes ruft, strömen die Besucher in Scharen in die Gaststätte Pooth. Freitagabend und gestern Nachmittag war der Saal jeweils bis auf den letzten Platz gefüllt. Gedichte, Vorträge, Sketche - für beste Unterhaltung war gesorgt.

Drei Urgesteine begeisterten das Publikum mit einer ungewöhnlichen Eheberatung. Dr. Sommer (Heinz Bienen-Scholt) wollte seinen Ohren nicht trauen, als er vernahm, dass das betagte Ehepaar Mettelmann (Bernhard Terlinden, Inge Lange) den „Ehepflichten“ seit 50 Jahren täglich nachkommt - und zwar „inne Kök“ und „im Stohn“. Doch nun „kuss hei nit mehr“, erzählte Frau Mettelmann, worauf Herr Mettelmann klarstellte: „Ick kuss noch, äwer ick will nit mehr!“

Als Dr. Sommer das Paar in der Sexualität zur Mäßigung mahnte, rief Frau Mettelmann: „Wie bitte? Hei will nit mehr spülen!“ Es war nicht das einzige Mal, dass die Besucher sich vor Lachen kaum auf den Sitzen halten konnten. Nach Gedichten von Berni Droste und Heinz Bienen-Scholt stattete Stefan Lamers, erstmals mit dabei, dem Arzt (Bienen-Scholt) einen Besuch ab. Der stellte Eisen im Blut und Kalk in den Knochen fest. „Isen im Blut und Kalk inne Knök? Getz bruck ick nur noch en Baugenehmigung, dann kann et losgohn!“

Bernhard Nakath und Inge Lange schwelgten auf ihrer „ahlen Bank“ in Erinnerungen, Ilse Kühnen konnte im Reisebüro der schwierigen Kundin Luise Kresken nicht helfen, und Ursula Bruns erhielt ungebetenen Besuch von Agnes Giesen und ihrer geschwätzigen Tochter Karola Batzke. „Vader“ Klaus Grootens staunte, als ihm seine „Familie“ Irmgard Kubasch, Agnes Giesen, Karola Batzke und Stefan Lamers per Modenschau klarmachte, dass alle neue Klamotten brauchen.

Willi Kock stattete der Bislicher Frisör-Legende „Tötel“ (Stefan Lamers) einen Besuch ab und berichtete, dass er eine Audienz beim Papst hat. Zurück, ging's erneut zum Friseur: „De Papst hätt sinne Hand op minne Kopp gelach und gesäch: Wat fünn Scherenschlipper hätt dej denn de Hör geschneijen?“

Schwierigkeiten hatte Standesbeamtin Ursula Bruns mit Bernhard Nakath und Karola Batzke, die das „Opgebot“ bestellen wollten. Willi Kock erzählte vom „Läwen tössen Lehmlock und Possdick“ und mit dem Sketch „Die Bahnhofswooch“ (Klaus Grootens und Irmgard Kubasch) endeten fast drei Stunden kurzweiliger Spaß. Durchs Programm führte Heiner Nunnendorf, für den guten Ton sorgten die Niederrhein Musikanten.

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