Mit allen Sinnen genießen

Zum 150. Geburtstag des Neuhollandshofs in Bislich war das möglich. Es gab viele abwechslungsreiche Stände, jede Menge Geschichte und tolle Einblicke

Von Alexander Florié-Albrecht     Foto Lars Fröhlich

Beim Fest auf dem Neuhollandshof drehte sich längst nicht alles nur um Äpfel. Hier ging es etwa um die Vielfalt von Tomatensorten.

Wesel. Am Eingang zum Hofgelände konnte Mitinhaberin Thea Clostermann zahlreiche Bekannte und Gäste begrüßen. „An einem solchen Tag gilt es, auf das zu gucken, was war und was wird“, dachte sie dabei an die Produktion des alkoholfreien Apfelsekts und die frostbedingt schwache Apfelernte des Demeterbetriebes. „Die Knospen für nächstes Jahr sind aber schon wieder da“, gab sie sich später optimistisch.

Zum anderen verwies sie auf die historische Ausstellung im Kulturhaus, wo alte Lohnbücher, Verträge und Fotos der Vorfahren zu sehen waren und viele Interessierte fand. Schließlich galt es das 150-Jährige des Neuhollandshofs zu feiern. „Die haben Pionierarbeit geleistet, mit einem Ansatz, den es damals noch nicht gab,“ hieß es.

Monika und Torsten Merz waren extra 300 Kilometer aus Rottgau zum Neuhollandshof gekommen. „Das ist eine Augenweide, alles mit Flair, die Stände, total nette Leute. Das hat sich gelohnt“, befand das Ehepaar.

Zu dem Hofffest hatten sich gut zwanzig Stände mit einer reichhaltigen Palette nachhaltigen Angebots postiert und luden zum Bummel ein: vom Demeter-Biobäcker über die Edelkäserei Kattche aus Wilndorf, Batik-Tassen aus Mülheim und Duftseife bis zum Steiner-Buchstand und dem Angebot vom Biohof Rülfing mit schmackhaften Schmörkes.

„Ich hab da zum ersten Mal Grünkern-Buletten gegessen, sehr lecker“, sagte der Lohmarer Volker Scholz, der von seiner Familie die Übernachtung auf einem benachbarten Bislicher Demeter-Hof geschenkt bekommen hatte.“ „Es ist weitläufig, es gibt diverse Sachen und ein breites Infospektrum“, lobte seine Frau Christiane .

Die Hattingerin Monika Peirak genoss auf einer Strohballen-Bank einen leckeren Pflaumenkuchen und Kaffee. „Ich hab schon Bioobst geholt, werd’ am Teehaus-Stand gleich haltmachen. Ist alles sehr schön gestaltet“, befand die Frau aus dem Ruhrgebiet. „Das ist hier mit allen Sinnen genießen“, meinte die Flürenerin Renate Freundt. Ihr Dinslakener Bekannter Wolfgang Höhnberg wurde fast poetisch. „Wie ein schönes Konzert.“

Auch für Kinder wurde reichlich was geboten - vom Tiergehege über die Möglichkeit, Äpfel zu pressen bis zur Treckerfahrt in der Holzkiste durch das Gelände. „Wir haben Bäume, Äpfel und Rosen gesehen“, erzählte der siebenjährige Toni aus Rees-Aspel stolz. „Ist ein toller Einblick, wo kommt was her“, meinte seine Mama Miriam.

Im Rahmen des Festes wurden auch die landesweiten „Aktionstage Ökolandbau NRW“ von NRW-Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Christina Schulze-Föcking (CDU) eröffnet, die in Sachen April-Frost Unterstützung versprach.

Kategorie: