„Ohrenschmausen“ in Bislich

Der Auftritt der Frauen-Kabarettgruppe aus Recklinghausen und Marl war der Höhepunkt des Herbstfestes der Landfrauen. Mit ihren frechen, bissigen Songs begeisterten die drei Damen ihr Publikum.

VON MICHAEL ELSING
Wesel Brigitte Mai, Vorsitzende der Landfrauen Bislich, musste zugeben, dass wahre Herbstgefühle derzeit noch nicht aufkommen. Die spätsommerlichen Temperaturenverhinderten dies. Dennoch: Im Saal der Gaststätte Pooth feierten die Landfrauen ihr Herbstfest mit entsprechender Dekoration sowie mit Zwiebelkuchen und Federweißer. Mai eröffnete den Abend mit dem Herbstlied „Fliegende Blätter“, ehe sie die Bühne frei machte für den Höhepunkt des Abends. Denn wieder hatten sich die Organisatorinnen etwas Besonderes einfallen lassen, um die mehr als 100 Frauen zu unterhalten. „Die Ohrenschmausen“, eine Kabarett-Gruppe aus Marl und Recklinghausen, kam nach Bislich.

Und die drei Musikerinnen trafen mit ihrer Song-Auswahl, mal mit Klavier-Begleitung (Tina Köhn), mal a capella vorgetragen, den Nerv des Publikums. Zumal sie ihre Lieder stets mit frechen Texten würzten, spöttische Kommentare abgaben, und dabei nicht davor zurück schreckten, sich selbst auf die Schippe zu nehmen. „Wechseljahre und kein Ende“, so der Name ihres aktuellen Programms, das sie nun auch in Bislich zum Besten gaben.

Da wird sich die eine oder andere Frau sicherlich wieder erkannt haben, wenn die beiden Frontfrauen der „Ohrenschmausen“, Brigitte Sowada und Martina Jägel, über die Probleme der Frauen philosophierten. Jägel ließ die Zuhörerinnen wissen, wie schön das Schuhe kaufen sei. Ganz nach dem Motto: „Kann man nicht drin laufen, aber ich muss sie kaufen.“ Was Frauen alles aushalten, um mit dem perfekten Outfit auf einer Party zu erscheinen, bewiesen folgende Aussagen: „Es gibt Sitzschuhe und Stehhosen. Das sind Schuhe, in oder auf denen man nicht stehen kann und Hosen, mit denen man sich nicht hinsetzen kann.“ Ansonsten wollen aber weder Jägel noch Brigitte Sowada sich dem Schönheitswahn hingeben. Zum Beatles-Song „Let it be“ texteten sie: „Schönheitswahn ist blöde - lass es sein.“ Außerdem muss das Duo, so seine Überzeugung, nicht mehr von jeder Party mit einem Mann nach Hause kehren.

Um die jüngeren, eher unselbstständigen Männer müsse man sich viel zu sehr kümmern, und bei den älteren Exemplaren frage man sich an einem bestimmten Punkt des Abends: „Ist das jetzt noch Leidenschaft oder hat er einen Asthma-Anfall?“ Die Bislicher Landfrauen waren vom Auftritt des Trios jedenfalls begeistert und holten eine Zugabe.


„Die Ohrenschmausen“ - Brigitte Sowada, Martina Jägel und Tina Köhn - präsentierten zündendes, freches bis bissiges Kabarett in der Gaststätte Pooth. Die Landfrauen waren begeistert. rp-foto: jürgen bosmann

 

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