Projekt Fährhafen stockt mal wieder

Edmund Ramms ist verärgert über schleppenden Verlauf der Arbeiten. Die Lesung gestern war flüssig.

RP-Bericht vom 19.09.2014 von Michael Elsing

Edmund Ramms ist enttäuscht. Und unzufrieden. Rund fünf Wochen ist es her, da kam etwas Schwung in die Arbeiten zum Bau des neuen Liegehafens für die Bislicher Personenfähre "Keer tröch II". Doch mittlerweile ist dieser Elan doch mächtig abgeflaut, so dass Ramms erhebliche Zweifel hat, ob die Fähre, wie eigentlich geplant, im neuen Zuhause überwintern wird.

Dem Fährleiter kamen damals schon leichte Bedenken, als er das Kranschiff der niederländischen Firma Van den Heerik, die das Ausbaggern der etwa 200 Meter langen Nebenrinne übernehmen sollte, erstmals zu Gesicht bekam. "Die haben mit Geräten gearbeitet, die allenfalls in den 1960er Jahren aktuell waren", erzählt Ramms.

So gingen die Arbeiten dann nicht nur sehr langsam voran. Das Schiff stieß auch schnell an seine Grenzen, kam mit dem Strömungsverhalten des Rheins nicht klar, fuhr sich immer wieder im Sand fest. "Der Rhein ist nun mal kein Ententeich und wenn ich mich für die Ausführung einer solchen Arbeit bewerbe, dann sollte ich vorher wissen, was ich leisten kann", ärgert sich Ramms. Das Ende vom Lied: Seit 14 Tagen ruht die Baustelle nun. Nach Ramms' letzten Informationen sollte in dieser Woche eigentlich das Fundament für die Landungsbrücke gelegt und auch das Ausbaggern der Nebenrinne fortgesetzt werden. Getan hat sich bis jetzt allerdings nichts.

Informationen seitens der Stadt Wesel, die bei dem Projekt als Auftraggeber fungiert? Fehlanzeige! "So gut wie die Zusammenarbeit mit der Stadt bei der Umgestaltung des Fährkopfes geklappt hat, so schlecht läuft sie jetzt", kritisiert Ramms. Laut Zeitplan soll bis Ende Oktober alles fertig sein. Doch davon ist man derzeit weit entfernt.

Es gab aber gestern auch positive Nachrichten am Fährkopf in Bislich. Dafür sorgte der Auftritt von Werner Köhler, der im Rahmen von "Wesel liest" auf der Keer tröch II aus dem Band "Eine unruhige Kindheit" des Weseler Schriftstellers Dieter Boy vorlas. Das war ein voller Erfolg. 30 Zuhörer sorgten für einen ansprechenden Rahmen.

 

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