Sauna mit Blick auf den See

Zu den Hausbooten Biberburg und Eisvogel gesellen sich nun drei weitere. Kormoran, Flussseeschwalbe und Haubentaucher bieten nur einen Schlafraum

Petra Herzog 
Lars Fröhlich

Volker und Dorothee Dingebauer auf einem von drei neuen Hausbooten, die ab dem 12. März bezogen werden können.

Wesel. Volker und Dorothee Dingebauer wirken glücklich. Noch steht zwar jede Menge Arbeit an, doch die lohnt sich, wie die Erfahrung mit den ersten beiden Hausbooten auf dem Diersfordter Waldsee gezeigt hat. Seit September 2016 können hier ruhesuchende Gäste ein ganz besonderes Flair mit allem Komfort genießen. Zwei Hausboote werden seither von Familie Dingebauer vermietet. Bald stehen fünf Exemplare bereit. In der Nacht zum Mittwoch hat der tschechische Hersteller drei weitere angeliefert. Jetzt werden sie zusammengesetzt, was bis zu zehn Tage dauert. Etwa ein Dutzend Fachleute, teils von der Werft, teils von der Herstellerfirma, arbeiten daran. Da fliegen dann schon mal Funken und es wird laut.

Ist alles erledigt, kehrt am Ufer des Waldsees wieder Ruhe ein und noch mehr Gäste können kommen. Bisher luden die „Biberburg“ und der „Eisvogel“ je vier bis fünf Personen zum Übernachten und Genießen ein. Doch die Praxis zeigte, dass es vor allem Paare sind, die sich einmieten. Also reagierten die Dingebauers und haben sich nun drei Hausboote mit nur einem Schlafzimmer angeschafft. Dafür ist der Wohnraum größer, in dem bei Bedarf noch ein dritter Gast schlafen kann, die Terrasse hat sich an den Seiten auch verbreitert, um hier die Abendsonne genießen zu können, aber der absolute Clou ist die Sauna. Die beiden Holzliegen sind natürlich so ausgerichtet, dass der Blick aufs Wasser schweift – ein Traum.

„Gerade ist eine Buchung aus der Schweiz eingegangen, für eine Woche im August“, berichtet Volker Dingebauer seiner Frau, die damit beschäftigt ist, ein Hausboot für die nächsten Gäste herzurichten. Denn das Geschäft läuft gut. Die drei neuen Boote mit Sauna sind schon über 40-mal gebucht worden. Sie erhalten die Namen Kormoran, Flussseeschwalbe und Haubentaucher und unterscheiden sich durch weitere kleine Details von ihren beiden Vorgängerbooten. So gibt es nun eine Lichtleiste hinter dem Bett, für alle, die am Abend schmökern möchten. Zudem ist das Badezimmer, das nun zwei bewegliche Duschwände für Rollstuhlfahrer hat, stilecht mit einem Bullauge ausgestattet.

Vor der Sauna wurde ein Abstellraum untergebracht, der beispielsweise das Kaminholz beherbergt, in dem aber auch die Koffer der Gäste Platz finden. Zudem entschieden sich die Dingebauers in diesem Bereich für einen Steinfußboden.

Hier ist es noch richtig dunkel

Wer bisher da war, ist jedenfalls begeistert, sagt das Ehepaar. Es gibt Gäste, die kamen in anderthalb Jahren schon viermal, viele nutzten zwei-, dreimal das verlockende Angebot. Die meisten sind im Ruhrgebiet zu Hause, aber auch in Köln, Düsseldorf und Aachen sowie der näheren Umgebung. Schweizer und Franzosen waren ebenfalls bereits dabei, Amerikaner auch. So mancher staunt hier auf dem platten Land: „Bei Ihnen ist es ja wirklich richtig dunkel“, sagt Dorothee Dingebauer, der das gar nicht so richtig bewusst war.

Manche angeln gern in dem 15 Hektar großen Bereich, der von der Familie extra dafür angepachtet wurde, andere genießen eine Fahrt mit dem Hausherrn auf dem Elektroboot, bei einer Bibertour. „Meistens sehen wir auch tatsächlich welche“, sagt Volker Dingebauer. Dann geht es mit Rotwein und anderen Getränken aufs Wasser, wobei auf dem Boot sogar ein Kühlschrank nicht fehlt.

Entschleunigen kann man hier mit Sicherheit gut, die Seele baumeln lassen, den Alltag vergessen, die Natur genießen. Und einen Brötchenservice, den gibt es hier auch...

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