Schmiede Kock wird lebendig

Schmiede Kock wird lebendig

Im Frühjahr beginnen die Arbeiten am „Außenposten“ des Bislicher Museums.

RP Bericht
VON MICHAEL ELSING

Bild links
Albert Kock am Arbeitsplatz seines Vaters Theodor, an dem dieser bis 1961 geschmiedet hat. RP-Foto: Bosmann

wesel Radfahrern oder Fußgängern, die sich den Deich in Bislich für ihre Freizeitgestaltung ausgeguckt haben, ist das kleine, alte Häuschen am Wegesrand bestimmt schon einmal aufgefallen. Gerade einmal 50 Meter vom Bauerncafé Hellenhof entfernt steht es, und viele Menschen werden sich wahrscheinlich gefragt haben, was hier denn einmal gewesen ist. Die Antwort hierauf kennen nahezu alle Bislicher und bald werden auch die Besucher des Deichdorfs eine Antwort erhalten. Denn die alte Schmiede Kock, die im vergangenen Jahr ihren 200. Geburtstag feierte, soll wieder aufgebaut werden.

Vor beinahe vier Jahren entstanden beim Heimatverein Bislich erste Überlegungen, die Schmiede wieder zum Leben zu erwecken. 2012, so schildert es Klaus Droste, Vorsitzender des Heimatvereins, nahmen diese Überlegungen dann Fahrt auf. Und nun beginnen die Arbeiten an dem alten Gebäude, das immer noch der Familie Kock gehört, bereits in diesem Jahr.

„Die Baugenehmigung haben wir erhalten. Ob wir im Herbst bereits fertig sind, kann ich jetzt noch nicht sagen. Aber die Schmiede wird dann bereits ein anderes Bild haben“, sagte Franz Schweers vom Heimatverein, gleichzeitig auch der Architekt dieses Vorhabens. Unterstützt wird die Maßnahme sowohl von der Holemans-Gruppe, die gestern dem Heimatverein einen Scheck in Höhe von 15 000 Euro übergab, als auch von der Stadt Wesel. Bürgermeisterin Ulrike Westkamp zeigte sich begeistert von der Idee, eine Schmiede als sogenannten Außenpostens des Museums zu eröffnen. Und auch Holemans-Geschäftsführer Michael Hüging-Holemans schloss sich den lobenden Worten an.

Museumsleiter Peter von Bein erklärte dann, auf was sich die Besucher künftig freuen können. „Wir holen mit dem Wiederaufbau der Schmiede ein Stück altes Dorfhandwerk zurück in den Ort.“

Die alte Schmiede soll nach Fertigstellung in Rundgänge eingebunden oder an einem speziellen „Schmiedetag“ präsentiert werden. „Der Originalzustand der Schmiede soll wiederhergestellt werden“, sagte von Bein.

Die immer noch in der Schmiede vorhandenen Werkzeuge gehören ebenso dazu wie einige Stücke, die sich derzeit im Depot des Bislicher Museums befinden. Dazu zählen ein hölzerner Pferdestand, ein Amboss, ein großer, sehr seltener Blasebalg und diverse Geschäftsbücher, die bis auf das Jahr 1820 zurückgehen.

So wird also mehr als 50 Jahre, nachdem die Schmiede Kock ihre Pforten geschlossen hatte, an gleicher Stelle das Schmiede-Handwerk seine Auferstehung erleben. Und kein Passant muss sich künftig mehr fragen, was hier denn mal gewesen ist.

 

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