Spürnasen im Einsatz auf dem Ellerdonksee

ISAR und THW trainierten die speziell auf die Ortung Ertrunkener ausgebildeten Hunde

Kressin

Wesel. Ungewöhnliche Gäste bei Holemans im Kieswerk Ellerdonk in Bislich: QashQai, Buddy, Eyka und Aszda – vier speziell ausgebildete Spürhunde der deutschen Einheit der Rettungsorganisation ISAR. Mit ihren Haltern und Trainern waren sie angetreten, um eine knifflige Aufgabe zu üben: die Wasserortung von Ertrunkenen.

„Solche Übungen können wir nur gemeinsam mit Partnern durchführen, denn wir brauchen geeignete Boote und wir benötigen ein ruhig gelegenes Gewässer“, erläutern Anke Gellert-Helpenstein und Norbert Helpenstein von der ISAR-Suchhundestaffel. Als Partner mit Booten und umfangreichem technischem Know-how hatte sich das Technische Hilfswerk (THW) Wesel angeboten, und weil das THW seit langem gute Beziehungen zur Firma Holemans Niederrhein pflegt, war das Trainingsszenario rasch perfekt. Die Übung startete damit, dass im Ellerdonksee ein Köder bis auf den etwa 18 Meter tiefen Seeboden versenkt wurde. Die Position wurde mit Bojen markiert. Jeweils zwei Hundeführer und ein Spürhund gingen auf Tour, ein THW-Kollege führte das Einsatzboot. Gleichzeitig bezog am Ufer ein ISAR-Rettungsexperte Position, um per Fernglas die Reaktionen des Hundes zu beobachten.

„Die Hunde scannen die Seeoberfläche, sie können Gerüche aus einer Tiefe bis zu 35 Metern wahrnehmen“, erläutert Norbert Helpenstein. „Wir bringen ihnen bei, bei einem Fund nicht zu bellen, sondern sich durch Kratzen bemerkbar zu machen“, ergänzt Norbert Helpenstein. Das geschehe aus Rücksicht auf Angehörige und andere Beobachter, die eine Suche im Ernstfall am Ufer gespannt verfolgen: „Diskretion und Ruhe sind hier sehr wichtig“. Auch die Bootsführer müssen lernen, mit den Suchhunden zusammen zu arbeiten. Bei einer Wasserortung kommt es nicht auf Tempo an, sondern auf Fingerspitzengefühl - ein Rettungsboot mit Hund an Bord muss sich leise und langsam fortbewegen. Notfalls müssen die Bootsführer sogar paddeln. Die Hunde der Helpensteins und ihrer beiden ISAR-Kollegen sind gefragt und haben schon etliche Einsätze in ganz Deutschland absolviert. Die Firma Holemans hat sich bereit erklärt, auch in Zukunft Suchhunde-Übungen mit ISAR und THW zu ermöglichen.

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