Stewardessen hängen Sahneschnitten ab

Kreativ wie immer präsentierten sich gestern die Narren im Deichdorf Bislich. Beim Rosenmontagszug überzeugen die Motivwagen ebenso wie die Fußgruppen. Das Dreigestirn schickte einen Gruß gen Wesel.

Stewardessen mit Bodenhaftung: Diese attraktive Fußgruppe flog in der Gunst der Jury auf Platz eins. RP-Fotos: Ekkehart Malz

VON MICHAEL ELSING

WESEL Bislich fiebert auch im Karneval dem heiß ersehnten Badestrand entgegen. Gleich zwei der sieben Motivwagen hatten sich für den Rosenmontagszug dieses Thema herausgesucht. Allerdings warnten die Lüdelütts vor Haien, die in den Tiefen des Ellerdonksees ihr Unwesen treiben. Das Bislicher Tambourcorps begleitete als Küstenwache den Zuch durch die Straßen des Deichdorfs.

Die „Faces of Asia“ warfen einen weiten Blick zurück in die Geschichte des Ortes. Denn vor exakt 100 Jahren wurde in Bislich die Straßenbahn eingeweiht. Die Bislicher schauten bei ihren Themen aber auch über den Dorf-Tellerrand hinaus. Der Stammtisch „Wilde 13“ knöpfte sich den Bischofssitz in Limburg vor. Gewandet in Kardinals-Kostümen hieß es bei ihnen: „Brot für die Welt, Geld für Tebartz- van Elst“.

Das jüngste Mitglied in der Reihe der Motivwagen sind die „Knallköppe Bislich“. Die als Astronauten verkleidete Gruppe hatte nur eine Sorge: von der Jury, die die besten Akteure auszeichnete, nicht ernst genommen zu werden. Historisches hatten die Edelknaben diesmal zu bieten. Im Cäsar-Kostüm machten sie Bislich zur Römerstadt.

Das rollende „A-Team“ wurde von den Bislicher Jungschützen dargestellt. Beinahe noch fantasievoller als die Motivwagen präsentierten sich die zahlreichen Fußgruppen. Der Stammtisch „Freitag, der 13.“, im vergangenen Jahr noch im Wagen unterwegs, lief diesmal als „Sahneschnittchen“ mit. Stewardessen samt Flugzeug hinterließen einen starken Eindruck.

Nicht weniger beeindruckend waren die Schmetterlinge, die Flintstones, Bärchen, Maulwürfe, süße Cupcakes, Pizzen und Kühe - der Fantasie war schlichtweg keine Grenze gesetzt.

Und einen Seitenhieb auf Wesel konnte sich das selbstbewusste Dorf selbstverständlich auch nicht verkneifen. Auf den fehlenden Prinzen im Weseler Karneval reagierten die Bislicher sofort und kreierten flugs ihr eigenes Dreigestirn. Natürlich vollzählig mit Prinz, Bauer und Jungfrau sowie einer Prinzengarde.

Nach dem Zug durch die Straßen des Dorfes ging es ab ins Festzelt, wo weiter kräftig gefeiert wurde. Die Prämierung der besten Wagen, Fußgruppen und Kinder-Fußgruppen schloss den Karneval in Bislich ab. Bei den Motivwagen hatte die Wilde 13 vor den Lüdelütts und den Knallköppen die Nase vorn. Beste Fußgruppe wurden die Stewardessen, die die Sahneschnittchen und die Schmetterlinge auf die Plätze verwiesen. Und bei den Kindern teilten sich Schlümpfe, Schwarze Engel und Wühlmäuse Rang eins.

 

 

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