SV Bislich ist zurück in der Bezirksliga

„Wir kommen wieder“ , hatte sich die Mannschaft vor einem Jahr nach dem bitteren Abstieg in die Fußball­Kreisliga A geschworen. Jetzt ist sie am Ziel. Der SV Bislich machte den Wiederaufstieg mit einem 6:1 gegen den SV Werth perfekt.

VON STEPHAN GIESEN
Hendrik Wissing (zweiter von rechts) markierte in der 86. Minute den Treffer zum 5:0, der von seinen Mannschaftskollegen frenetisch gefeiert wurde. Grund: Es war Wissings erster Saisoneinsatz nach seinem Kreuzbandriss. Foto: Gerd Hermann

WESEL Angelo Sicurello ließ seinen Emotionen freien Lauf. Gestern um 16.36 Uhr wurde der Kapitän des Fußball­A­Ligisten SV Bislich von seinen Gefühlen überwältigt. Tränen der Freude kullerten nach dem Schlusspfiff über sein Gesicht. Doch er fühlte auch den Schmerz des Abschieds. Mit dem 6:1 (2:0)­Heimsieg gegen den SV Werth machte der SV Bislich die Rückkehr in die Bezirksliga nach lediglich einem Jahr im Kreisliga­Oberhaus perfekt. Sicurello herzte alle Teamkameraden, die ausgelassen „Nie mehr Kreisliga A“ skandierten. Der 26­Jährige wechselt zum Landesligisten PSV Wesel. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen. Jetzt tut es gerade richtig weh, dass ich die Jungs verlasse“, sagte der Kapitän, der drei Jahre für den SVB gekickt hat.

Er erlebte in den vergangenen Spielzeiten Höhen und Tiefen mit. Vor zwei Jahren verpasste das Team den Landesliga­Aufstieg um ein paar Tore. In der vergangenen Saison wurde der Abstieg in die Kreisliga A am letzten Spieltag besiegelt. „Aber jetzt haben wir unser Ziel erreicht. Das ist ein schöner Abschied für die tolle Zeit beim SV Bislich“, sagte Sicurello. Dann schnappte er sich eine Flasche Sekt – die Dusche für Trainer Dennis Lindemann stand an.

Der SVB­ Coach wurde von seinen Kickern verfolgt. Er versuchte zu fliehen, ergab sich dann aber recht schnell seinem Schicksal. „Ich kann es noch gar nicht realisieren, dass wir es geschafft haben. Dafür brauche ich noch ein paar Stunden“, sagte der Übungsleiter, während der Bislicher Clubchef Hans­Peter Faerber feststellte. „Ich bin glücklich und erleichtert, dass es geklappt hat.“

Die Gründe dafür, dass seiner Mannschaft in dieser Saison die Puste auf der Schlussgeraden nicht ausgegangen ist, sieht Lindemann in der individuellen Klasse einiger Kicker sowie der Auswärtsstärke des Teams – der SV Bislich hat auf des Gegners Platz die meisten Punkte gesammelt. „Die erfahrenen Spieler haben den Unterschied gemacht“, sagte der Übungsleiter, der schon mit einem Auge auf die neue Saison schielte: „Ich bin gespannt, in welche Gruppe wir kommen.“ Er will für potenzielle Neuzugänge die Augen offen halten. „Aber gezielt werden wir keine Spieler mehr suchen. Der Kader hat Qualität für die Bezirksliga“, sagte Dennis Lindemann.

In der Heimpartie gegen den bereits als Absteiger feststehenden SV Werth machte der Gastgeber von Beginn an klar, dass er den ersten Matchball zum Aufstieg verwandeln wollte. Kevin Fondermann (30.) und Kai Sprenger (38.) trafen vor der Pause zum 2:0. Nach dem Wechsel beseitigten Marc Ressel (51.), Kai Sprenger (85.) und Hendrik Wissing (86.) alle Zweifel am Heimsieg. Der Gast markierte nach einem Konter das 1:5 (88.), ehe Angelo Sicurello (89.) mit dem Schlusspunkt das sechste Bislicher Tor gelang. Nach dem Abpfiff zog er sich ein T-­Shirt mit der Aufschrift „Bezirksliga ­ wir sind wieder zurück !!!“ über das Trikot. Wenige Sekunden liefen Tränen über sein Gesicht.

DIE MANNSCHAFT UND DIE TORSCHÜTZEN SV Bislich Sextro – Weinkath, D. Bulut, Cagatay (46. Hußmann), Kerzel (64. Gerwers), Fondermann, Sicurello, Klein­Hitpaß, Sprenger, Prietzel, Ressel (71. Wissing) Tore 1:0 Fondermann (30.), 2:0 Sprenger (38.), 3:0 Ressel (51.), 4:0 Sprenger (85.), 5:0 Wissing (86.), 5:1 Verbücheln (88.), 6:1 Sicurello (89.)

Kategorie: 
Tags: