Versammlung Heimatverein

Händeringend sucht der Heimat- und Bürgerverein neue Mitglieder für den Vorstand: Weil sich auch nach einem Jahr niemand aus den Vereinen für den ersten Vorsitz gefunden hat.

Im Dezember stehen erneut Wahlen an, dort wird sich der Stellvertretender Vorsitzender Kornel Schmitz und der Geschäftsführer Michael Beermann nach 10-jähriger Vorstandsarbeit nicht mehr zur Wahl stellen. Um Ehrenamtliche für diese Aufgabe zu gewinnen, muss der Vorstand deutlich entlastet werden. Daher soll die Fähre künftig von privater Hand betrieben werden. Diesem Vorschlag gab die Mitgliederversammlung jetzt mit spürbarem Bedauern, einigen Gegenstimmen und Enthaltungen, grünes Licht. Nun kann der Vorstand einen Pächter für die Keer Tröch suchen und die Details verhandeln.

Das Problem: Zwar ist das Fährteam engagiert und mit Spaß bei der Sache, die Haftung für den Betrieb aber liege beim Geschäftsführenden Vorstand, erläuterte der stellvertretende Vorsitzende Kornel Schmitz der Versammlung im Bürgertreff. Inzwischen sei der Betrieb so aufwändig geworden, die Auflagen so anspruchsvoll, dass ein Steuerberater engagiert werden musste. Die Fähre wird weiter im Besitz des Heimat- und Bürgervereins bleiben. Ein Wunsch aus der Versammlung: Sie soll weiterhin in der Saison mindestens vier Tage in der Woche betrieben werden.

Auch die Badestelle Ellerdonksee wird künftig nicht mehr vom Heimat- und Bürgerverein Bislich betrieben, so der Beschluss: Um das kleine Freibad fortzuführen, wird sich ein eigener Verein gründen. Das Team, das bislang den Betrieb garantiert, wird darin weiter machen wie bisher, allerdings ist der Vorstand des Heimatvereins von der Verantwortung befreit. Diese Lösung fand einstimmige Unterstützung.

Es gab einiges zu tun in dieser Mitgliederversammlung, denn auch eine Satzungsänderung stand auf der Tagesordnung: Im Kern geht es darum, den Vorstand zu verschlanken. Gehörten dem erweiterten Vorstand bislang auch die Beauftragten der Fachbereiche mit Stimme an, sollen diese künftig als Beisitzer ohne Stimmrecht agieren. Sie werden vom Geschäftsführenden Vorstand berufen und nicht mehr auf vier Jahre von der Mitgliederversammlung gewählt. Diesen Vorschlag begründete der stellvertretende Vorsitzende Kornel Schmitz und Geschäftsführer Michael Beermann damit, dass sonst der erweiterte Vorstand den Geschäftsführenden überstimmen kann – letzterer aber die Verantwortung für das Ergebnis tragen muss.  Der Vorschlang wurde durchaus kontrovers diskutiert, fand aber schließlich eine Mehrheit.

Hintergrund all dieser Veränderungen, machte Kornel Schmitz klar, ist das drohende Aus für den Heimat- und Bürgerverein, sollte im Dezember keine neuen Mitglieder für den Vorstand gefunden werden. Ohne Heimat- und Bürgerverein entfalle der Einfluss auf die Baggerseen durch gute Kontakte mit der Firma Holemans, das Museum müsste aufgelöst werden, das Inventar aufgeteilt und Dauerleihgaben zurück gegeben werden. „Die Bislicher Geschichte wäre nicht mehr vorhanden“, so Schmitz. Das Gebäude ginge an die Stadt, es gäbe keine Märkte und keine Backgruppe mehr. Storchenroute und -cam wären weg, Konigsallee und Schiffermast müssten rückgebaut werden, weil niemand die Haftung übernimmt. Es gäbe kein Dorffest und keine Weihnachtsbeleuchtung mehr, „das wird ein Geisterdorf sein“. Kornel Schmitz appellierte dringend an die Vereine, Ehrenamtliche für die Vorstandsarbeit des Heimat- und Bürgervereins zu finden.

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