Bislich freut sich über vier Storchenküken

Bisher geht es dem Nachwuchs gut. Gelegentlich bringen die Elterntiere ungewöhnliche Materialien mit ins Nest.

Die Bislicher Störche haben wieder Nachwuchs. Vier Jungtiere sind in den vergangenen Tagen im Nest geschlüpft. 
Storchencam Jok  VonJohannes Kruck

Wesel „Das Schlüpfen der Jungen und unser Schützenfest ist fast immer genau gleichzeitig“, berichtet Kornel Schmitz, der Vorsitzende des Bislicher Heimat- und Bürgervereins. Auch in diesem Jahr war es wieder eine Punktlandung im Nest an der Kirchenwoy: Wenige Meter hinter der Vogelstange schlüpften zwischen dem 26. April und 2. Mai im Abstand von zwei Tagen vier Storchenjunge aus den insgesamt sechs Eiern, die das Storchenpaar 32 Tage zuvor gelegt hatte. Von den feiernden Schützen auf dem ehemaligen Schulhof ließen sich die Tiere offenbar überhaupt nicht stören. „Auch als wir mit Pauken und Trompeten über den angrenzenden Deich gezogen sind, hat sich der Storch nur um seine Jungen gekümmert und sich nicht irritieren lassen“, erläutert Schmitz.

Möglich macht die Beobachtung die Webcam über dem Nest, die von Viktor Schweers betreut und mit neuer Software ausgestattet wurde. Dank der Übertragung im Internet konnte man überall auf der Welt das Schlüpfen miterleben. „In der vergangenen Woche haben rund 1000 Besucher in unser Nest geschaut – sogar aus Australien und Kanada waren welche dabei“, sagt der Heimatvereins-Vorsitzende.

Schmitz geht davon aus, dass aus den zwei noch im Nest liegenden Eiern keine Küken schlüpfen. Und selbst wenn, hatten die beiden wohl keine Chance. Für sechs Jungstörche sei das Futterangebot nicht groß genug, weiß der Bislicher, dessen Verein sich vom Storchen-Fachmann Hans Glader beraten lässt. „So brutal das klingt: Wenn zu wenig Futter da ist, wird der kleinste und schwächste aus dem Nest geschmissen, um die anderen durchzubringen“, so Glader. Das Schicksal der Störche interessiert nicht nur Dorfbewohner, übers Internet erreichten den Heimatverein mehrere Hinweise von Betrachtern der Storchencam-Bilder. Einer der Altstörche hatte eine größere Folie mit ins Nest gebracht. „Drohen die jungen Störche jetzt zu ersticken?“. „Nein“, sagt Glader und erläutert, „wie es in der Literatur vor allem über den Rotmilan beschrieben steht, bringen auch Störche immer mal wieder Lumpen oder irgendwelche Materialien mit ins Nest ein.“ Auch dass es seit Tagen nicht mehr geregnet hat, sei nicht beunruhigend. „Die Alttiere nehmen mit dem Schnabel Wasser auf, fliegen aufs Nest und lassen es vorsichtig in die Schnäbel der Jungen tropfen“.

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