Bislich möchte ein anerkannter Erholungsort werden

Der Heimat- und Bürgerverein ist überzeugt, dass Bislich eine Zukunft als Erholungsort hat. Welche Themen im Ort derzeit noch diskutiert werden.

NRZ-Bericht vom 22.12.2022, Foto: Kai Kitschenberg / FFS

Es gibt zahlreiche Themen, die den Heimat- und Bürgerverein Bislich aktuell umtreiben. Das hat die jüngste Hauptversammlung im Saal Pooth gezeigt. Themen wie die Zukunft des Bislichbades, die Bebauung des alten Sportplatzes und das Ziel, ein staatlich anerkannter Erholungsort zu werden, diskutierten die Mitglieder.

Was wird aus dem Bislichbad, wenn das neue Rheinbad 2024 in Betrieb geht? Klar ist, dass das Bislichbad dann geschlossen wird. Offen ist aber, wie das Gebäude künftig weiter genutzt werden soll. Aktuell wird das Bad hauptsächlich von Schulklassen und Senioren besucht. Klaus Droste, Vorsitzender des Heimat- und Bürgervereins Bislich, konnte Bürgermeisterin Ulrike Westkamp als Gast begrüßen. Es sei Ziel der Stadt, eine Busanbindung zum neuen Rheinbad zu installieren, damit auch die Bislicher es bequem erreichen können, erläuterte Westkamp. Im Frühjahr will die Stadt die Diskussion mit den Bislichern über die Zukunft des alten Sportplatzes fortführen, eine weitere Bürgerversammlung ist geplant. Westkamp rief die Bislicher dazu auf, weiter ihre Ideen zur Zukunft des ehemaligen Sportplatzes bei der Stadt einzureichen.

Bislich ist schon jetzt ein beliebtes Ausflugsziel

Der Verein hat sich ein besonderes Ziel gesetzt: Es wird überlegt, ob Bislich nach dem „Gesetz über die Anerkennung als Kurort und Erholungsort“ ein staatlich anerkannter Erholungsort werden könnte. Stadtmarketing, Stadt und Verein stehen im engen Kontakt miteinander, um die gesetzlichen Voraussetzungen dafür zu klären. Der Verein ist davon überzeugt, dass Bislich die meisten davon bereits erfüllt, so ist das Deichdorf beliebtes Ausflugsziel zahlreicher Besucher und hat mit Storchenroute, Deichdorfmuseum, Deich und Rheinfähre intensive Erholung zu bieten.

Stichwort Fähre: Sie ist und bleibt ein Besuchermagnet für das Weseler Deichdorf. Am 27. April startete die Keer Tröch II in die Saison, ohne Corona-Auflagen und ohne Maskenpflicht. Sieben Fährmänner und 25 Kassierer hielten den Betrieb 2022 aufrecht. Der Verein musste die Ticketpreise um 50 Cent anheben: Die Einzelfahrt mit dem Fahrrad kostete 2,50 Euro. Der Preis für Fußgänger mit Hin- und Rückfahrt wurde auf drei Euro erhöht. Um die Vielfahrer zu entlasten, wurde eine 10er Karte für 20 Euro eingeführt. Ein Angebot, das angenommen wurde: 70 Karten fanden ihre Abnehmer.

Durch das extreme Niedrigwasser musste die Fähre in den Sommermonaten wieder auf den Anlegeplatz im Verladehafen bei Holemans ausweichen, vom 17. bis zum 21. August war der Fährbetrieb eingestellt. Rund 67.000 Ausflügler nutzten die Fähre in der abgelaufenen Saison. In den Wintermonaten wird die Fähre nun auf der Meidericher Schiffswerft durchgecheckt und unterzieht sich den routinemäßigen Reparaturen und Wartungen.

Marktplatz in Bislich soll attraktiver werden

Ein weiteres Projekt des Vereinsvorstandes ist es, den Marktplatz wieder attraktiver zu machen. Es gibt bereits einige Ideen, weitere sind dem Vorstand um Klaus Droste, Wilhelm Kock (zweiter Vorsitzende), Geschäftsführer Philip Feine und Schriftführer Daniel Kock willkommen. „Wir hoffen, dass wir für den attraktiveren Marktplatz Mittel aus dem Leader-Programm bewilligt bekommen“, so Droste. Das Deichdorfmuseum, gab Museumsleiterin Barbara Rinn-Kupka als Ziel aus, soll sich künftig selbst tragen. Zwar sind die Besucherzahlen nur leicht angestiegen, das Herz des gesamten Projektes sind aber die zahlreichen ehrenamtlich Aktiven.

Seit geraumer Zeit gibt es kein festes Eintrittsgeld mehr ins Museum, die Bitte um eine Spende erfüllen die Besucher aber gern. Jetzt wirbt der Vorstand um mehr Besucher, denn Sammlung und Ausstellung im Haus sind sehenswert.

Heimat- und Bürgerverein diskutiert neue Struktur

Für Diskussionen sorgte der Vorschlag des Vorstandes, die Struktur zu verändern: Bislang sind die Bislicher Vereine Mitglied im Heimat- und Bürgerverein. Künftig, so die Idee, sollen die Bislicher direkt Mitglied werden können mit Stimmrecht. „Bislicher sollen über Bislicher Dinge diskutieren und abstimmen können“, sagt Klaus Droste. Das überzeugte nicht auf den ersten Blick, überlegt wird nun auf der nächsten Jahreshauptversammlung einen Arbeitskreis zu bilden, der Änderungsvorschläge erarbeiten soll.

 

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