Bislicher Herbstmarkt im Heimatmuseum

Heute und morgen (17.und 18.10) bietet der traditionelle Kunsthandwerkermarkt Präsente und Dekoratives.

Foto links Marlies Haber (r.) und Annegret Hartmann bieten Präsente an. Foto: Fröhlich

WESEL (gasch) Der Herbst ist da, keine Frage. Draußen ist es nass, kalt, dunkel – so richtig usselig, wie der Niederrheiner so schön sagt. Da verkriecht man sich doch am liebsten zu Hause, vor allem jetzt am Wochenende. Dabei lohnt sich der Weg vor die Tür heute und morgen allemal. Denn der Herbst hat natürlich auch seine schönen Seiten. Und genau die gibt es nun im Bislicher Heimatmuseum an der Dorfstraße 24 zu entdecken.

Der Herbstmarkt in den Räumen an der Dorfstraße hat Tradition. Die Organisatoren sind längst ein eingespieltes Team, sortieren Jahr für Jahr die Bewerbungen von Hobbykünstlern und Kunsthandwerkern, um Besuchern eine bunte Mischung an Waren und Produkten zu bieten. „Dass wir bei den Vorbereitungen so viele Bewerbungen haben, dass wir auswählen können, ist echt Luxus“, sagt Mitorganisatorin Angela Lause. Mit ihrer Kollegin Silke Terlinden schaut sie nicht nur danach, dass die Mischung stimmt, sondern achtet auch darauf, immer mal wieder neue Anbieter dazu zu holen, um Neues zu bieten. „Andere pausieren dann dafür mal ein Jahr, das ist alles total unkompliziert“, sagt Angela Lause.

Eine, die in diesem Jahr zum ersten Mal mit von der Partie ist, ist Christiane Incani. In Bislich geboren und aufgewachsen, hat es die 35-Jährige mittlerweile auf die andere Rheinseite nach Menzelen verschlagen. Seit vielen Jahren malt die Hausfrau und Mutter in ihrer Freizeit. „Aber ich hänge meine Bilder nicht auf“, sagt sie. „Lange hab’ ich eigentlich gar nichts damit gemacht.“ Ihr Mann war es, der sie vor zwei Jahren auf die Idee brachte, ihre Arbeiten – Bilder und auch selbst gestaltete Grußkarten – auf Märkten anzubieten. „Mit Erfolg“, freut sich Christiane Incani, die ihre Karten mittlerweile sogar in einer Tankstelle und in einem Seniorenheim verkauft. „Fast ist aus dem Hobby ein Nebenberuf geworden.“ Jetzt ist die Bislicherin ganz gespannt darauf, wie ihre Arbeiten im Heimatmuseum in ihrem Heimatdorf ankommen.

Schon „alte Hasen“ auf dem Markt im Heimatmuseum sind hingegen die Schwestern Marlies Haber und Annegret Hartmann. Zum vierten Mal bieten sie ihre kleinen Präsente, liebevoll verpackt in bunten Schachteln an. Das tolle Miteinander der Organisatoren und Anbieter sowie der nette Kontakt zu den Besuchern – teils Stammkunden – seien gute Gründe für sie, immer wiederzukommen, sagt Marlies Haber. „Es lohnt sich einfach.“

Geöffnet ist der Markt heute und morgen, jeweils in der Zeit von 11 bis 18 Uhr. Für den Nachwuchs gibt es eine Kinderwerkstatt. Leckeres zur Stärkung wird im Museumscafé angeboten. Auch frisches Brot aus dem historischen Backhaus wird verkauft.

Erwachsene zahlen zwei Euro Eintritt, Kinder haben freien Zugang.
Weitere Infos unter www.bislich.de/content/museum-bislich

 

 

NRZ Bericht von Susanne Zimmermann

Wesel. Samstag und Sonntag stehen im Zeichen des Kunsthandwerkes. 30 Aussteller bieten Dekorationen und mehr an. Bis zu 2500 Besucher werden erwartet.

Letzte Vorbereitungen gestern im Heimatmuseum Bislich: Menschen eilen hinein, bauen auf, ein Wagen muss vom Hof - damit ein anderer hineinfahren kann, es wird gehämmert, geschraubt und gewischt.
Heute und morgen ist Herbstmarkt . „Wir rechnen wieder mit rund 2500 Besuchern“, erläutert Mitorganisatorin Silke Terlinden ein wenig außer Atem. 30 Anbieter sind mit Kunsthandwerk vertreten - die Räume duften sogar nach Herbst und Ernte.

Mitten im Umbau

Gefilzte Mützen und Schals, Töpferarbeiten von filigran bis rustikal, Insektenhotels und Nistkästen, von Bislicher Grundschuleltern gebaut, Dekorationen aus Papier und Stoff, Blumen - es gibt fast nichts, was es nicht gibt. „Uns ist wichtig, dass alles selbst hergestellt wurde“, sagt Terlinden, „einfach etwas kaufen und weiterverkaufen – so etwas wollen wir hier nicht.“

In diesem Jahr war es eine besondere Herausforderung, den Herbstmarkt auf die Beine zu stellen, denn das Museum wird umgebaut. Silke Terlinden und Angela Lause haben es trotzdem hinbekommen. Auf dem Hof ist ein kleines Budendorf entstanden, hier gibt es Blumen, Schmuck, witzige Blumentöpfe und mehr. Damit niemand Hunger leiden muss, wird es eine Gourmet-Ecke geben, ebenfalls im Hof: Reibekuchen, Zwiebelkuchen mit Federweißer und Leckereien vom Grill gibt es, außerdem hat die Cafeteria geöffnet und bietet selbst gebackenen Kuchen feil.

Herbstmarkt Öffnungszeiten und Preise

Geöffnet ist der Herbstmarkt 2013 im Museum Bislich, Dorfstraße 24, heute und morgen von 11 bis 18 Uhr.
Der Eintritt kostet zwei Euro für Erwachsene - das Geld ist für den Erhalt des Museums gedacht, Kinder bis 14 Jahre frei.
Zu sehen sind auch die Ausstellungen im Haus: Das Deich- und das Ziegelmuseum sowie die Vogelausstellung.

Auch in diesem Jahr wird es wieder einen Puppendoktor auf dem Bislicher Herbstmarkt geben. Wer mag, kann seine Puppe mitbringen und reparieren lassen. „Viele Leute sehen sich das erst an, bevor sie für die Reparatur wiederkommen“, weiß Silke Terlinden, die gestern irgendwie in dem ganzen Taubenschlag die Fäden in der Hand behält. „Hier packen alle mit an“, freut sie sich. Übrigens: Kinder finden das Bummeln an den Ständen in der Regel langweilig. Für sie gibt es im Obergeschoss eine Kinderwerkstatt.

2008 hat es den ersten Bislicher Herbstmarkt gegeben, seitdem ist er ein Selbstläufer, denn die angebotenen Waren sind alles andere als Null-Acht-Fuffzehn. „Es ist schon erstaunlich, wie viele Menschen kommen, in unserem kleinen Dorf“, schmunzelt die Organisatorin. Mundpropaganda hat dem kleinen Markt Jahr für Jahr mehr Besucher eingebracht.

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