Deichsanierung soll 2021 starten

Zwischen Bislich-Vahnum und dem Stummen Deich ist der Hochwasserschutz schon seit den 1980er Jahren marode. Jetzt liegen die Pläne für die Ertüchtigung aus.

Der Rheindeich bei Bislich-Vahnum soll ab 2021 saniert werden. Jetzt liegen die Pläne dafür im Rathaus aus. 

Von Petra Herzog, Foto Lars Fröhlich FFS

Wesel Dass der Rheindeich bei Bislich-Vahnum schon mal standfester war, ist nicht neu. Bereits in den 80er Jahren stellten Fachleute zwischen dem Stromkilometer 826,8 und 827,9 Sanierungsbedarf fest. Und so wurde der erste Antrag auf Planfeststellung, um das Verfahren in Gang zu bekommen, 2002 zwar gestellt, aber leider nicht bearbeitet. Jetzt gibt es einen erneuten Anlauf, die Pläne für die Deichsanierung liegen seit Montag im Rathaus aus (siehe Box).

Zuvor wurden Brutvögel und Fledermäuse sowie die Vegetation unter die Lupe genommen. Schließlich ist dieser Bereich von Natur-, Landschafts- und Vogelschutzgebieten geprägt. Hinzu kommt ein Gräberfeld, das hier vermutet wird. Doch der hinzugezogene Landschaftsverband Rheinland konnte keine archäologisch relevanten Befunde entdecken. Dennoch werden Archäologen dabei sein, wenn hier die Erde für die Deichsanierung bewegt wird. Auch der Kampfmittelräumdienst ist dann gefragt. Im Zweiten Weltkrieg war der Bereich stark umkämpft, Bomben fielen. Aufschüttungen, die nach dem Kriegsende 1945 erfolgt sind, müssen auf das Niveau dieses Jahres abgetragen werden. Zudem soll ein Splitterschutzbunker verschwinden, zumal es noch weitere derartige Bauwerke gibt, und auch die Beseitigung der Hofstelle te Leuken ist geplant.

Der Kronenradweg bleibt erhalten

Umweltschutzingenieur Uwe Rösner von der Stadtverwaltung weiß, dass es auf Weseler Gebiet genau 900 Meter sind, die zwischen der Ortslage Vahnum und dem Stummen Deich saniert werden, der deutlich kleinere Teil befindet sich in Rees. Dabei bleibt es weitgehend beim bisherigen Standort des Deichs, lediglich auf den ersten 300 Metern, wo es zwei Wohnhäuser gibt, findet eine leichte Verlegung statt. Ansonsten werden die Böschungsneigungen abgeflacht, die Deichkrone wird erhöht und teilweise verbreitert, um dem Bemessungshochwasser und dem neuesten Stand der Technik zu entsprechen. Der landseitig gelegene Deichverteidigungsweg erhält eine Breite von fünf Metern. Zudem wird es rheinseitig Vertiefungen geben, so dass deutlich mehr Wasser aufgenommen werden kann, wenn der Strom Hochwasser führt. Der beliebte Deichkronenradweg, der zum Fernradwanderweg R19 gehört, soll erhalten bleiben und drei Meter breit werden. Für die Kosten dieses Wegs kommen die beiden Städte auf.

Mit knapp sechs Millionen Euro hat der Deichverband Bislich-Landesgrenze die Maßnahme kalkuliert. Baubeginn soll möglichst 2021 sein, wobei wegen etwaigen Hochwassers vom 1. November bis zum 31. März nicht gebaut werden darf.

Orte und Fristen
Die Planunterlagen liegen bis einschließlich 8. Dezember im Anbau des Weseler Rathauses, Zimmer 340, Klever-Tor-Platz 1, aus. Einsicht ist nach Terminabsprache unter stadtteil-planung@wesel.de oder 0281/203-2419 möglich.

Auch auf der Homepage der Bezirksregierung Düsseldorf können die Unterlagen unter „Aktuelle Offenlagen“ angeschaut werden. Betroffene haben die Möglichkeit, bis einschließlich 8. Januar Einwendungen zu erheben – schriftlich oder zur Niederschrift.

http://www.brd.nrw.de/Offenlagen/index.jsp

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