Die Störche sind zurück in Wesel-Bislich

2019 war ein gutes Storchenjahr am Niederrhein. Das scheint sich fortzusetzen: Schon jetzt brüten Paare in Bislich - ein besonderes Schauspiel.

Wesel. Strahlender Sonnenschein – und in Bislich brüten bereits die Störche. So zeigen die Bilder aus dem Nest an der Kirchenwoy – es ist mit einer Webcam ausgestattet – ein verliebtes Storchenpaar. Fünf Eier hat das Weibchen gelegt, Stand Mittwochmorgen. Und vier der Bislicher Nester sind bislang besetzt, sagt Kornel Schmitz vom Bürger- und Heimatverein.

Foto: Kornel Schmitz / Bürger- und Heimatverein Bislich
Blick in die Kinderstube der Störche an der Bislicher Kirche

Die Störche sind zurück in Wesel-Bislich - sie haben mit der Brut begonnen. Fünf Eier gab es Mittwochmorgen an der Kirchenwoy. Eier gibt es auch am ehemaligen Forellenstübchen und am Hubertushäuschen. Das Nest an der Kirchenwoy ist aber das einzige, in das man hineinschauen kann – durch die Webcam, die der Bürger- und Heimatverein dort angebracht hat.

Noch unbesetzt sind die Nester Ronduit und Jöckern, auch am Fährhaus tut sich nichts. Das Nest in der Rheinaue, die Bislicher nennen den Platz Runde Woy, ist umgestürzt und muss wieder aufgestellt werden. Es war bislang aber nicht genutzt. Noch den ganzen April über können weitere Paare zurück in die Heimat am Niederrhein kehren, erläutert Hans Glader von der Stiftung Störche NRW.

Erst im Herbst können zwei weitere Nester aufgestellt werden

Eigentlich sollten die schönen Vögel in diesem Jahr ein noch größeres Angebot vorfinden, der Heimatverein wollte zwei weitere Nester aufstellen, berichtet Kornel Schmitz. Eines an der Droste Woy – das Nahrungsangebot dort sei groß genug, dass die Paare einander nicht stören, nebenan ist ja das Nest am Forellenstübchen. Und ein weiteres am Baggerloch Leckerfeld.  „Erst war es zu nass“, erläutert Schmitz, „dann kam Corona“. Die Aktion ist auf den Herbst verschoben, die nötigen Genehmigungen habe der Heimatverein aber bereits eingeholt.

„Obwohl wir noch keine Zahlen haben, sieht es danach aus, als hätten wir 2019 mehr Brutpaare gehabt als im Vorjahr“, sagt Hans Glader. Am Café Waldsee in Hamminkeln-Wertherbruch brüte jetzt erstmals ein Paar, das im vergangenen Jahr schonmal vorbeigeschaut hatte. "Vielleicht waren sie da noch zu jung oder haben einander zu spät gefunden“, sagt Glader. In diesem Jahr soll es klappen mit dem Nachwuchs.

Frische Temperaturen sind kein Problem für den Storch
Die aktuell frischen Temperaturen machen den Vögeln nichts aus, solange Regenwürmer und Mäuse noch zu finden sind. „Nur eine lang andauernde geschlossene Schneedecke würde ihnen Probleme machen.“ Weil es kaum Schnee gibt, probieren immer mehr Paare es aus, am Niederrhein auch zu überwintern.

Nicht immer sind es die angebotenen Nisthilfen, die die Vögel zum Brüten auswählen. Auf der Bislicher Insel, dem Deichdorf direkt gegenüber auf der Xantener Seite, haben sich zahlreiche in abgebrochenen Pappeln niedergelassen. „So hat die Natur es vorgesehen, aber der Storch ist des Menschen Freund, daher hilft er gern...“, sagt Glader. Störche gelten als Glücksbringer.

Menschen fliehen aufs Land zum Störche gucken

Obwohl es ruhiger in Bislich geworden ist, kommen täglich Menschen an den Deich. „Das sind Leute aus der Stadt, die einmal Luft schnappen möchten“, sagt Kornel Schmitz. Sie parken an der Kläranlage oder der Kirche und spazieren übers Land.

Gut so – die brütenden Störche bieten ein eindrucksvolles Schauspiel, wie sie sich bei jeder Rückkehr zum Nest klappernd und schnäbelnd begrüßen. Viele Menschen sind nicht unterwegs, so dass die Erholungssuchenden ohne Ansteckungsgefahr Sonne und Luft tanken können.

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