Erster Preis an Bislicher Grundschule für Storchen Nisthilfe

Hier finden Sie einen Bericht der NRZ und der RP und einen kurzen Ausschnitt aus dem WDR Fernsehen.

NRZ Bericht vom 06.07.2012

Storchentanz inspirierte die Jungvögel
In der Nisthilfe der Bislicher Grundschule brüteten die ersten Weißstörche - dafür gab’s den ersten Preis

Sie heißen Luis, Frieda und Mia und sind in diesem Jahr etwas ganz Besonderes. Denn nur der Storchennachwuchs in Bislich, der seine Namen von den Schul- und Kindergartenkindern bekommen hat, und ein weiteres Storchenjunges in Rheinberg hat die kalte und nasse Witterung Ende April/Anfang Mai überlebt. Alle anderen Brutpaare im Kreis Wesel konnten ihre Kücken nicht retten. Umso mehr freuten sich gestern die Viertklässler der Bislicher Grundschule, das ihre Initiative zum Bau eines Storchennestes so erfolgreich war und sogar prämiert wurde.

„Jeder Storch ist ein Gewinn“ lautet das Projekt, das die Biologische Station des Kreises Wesel im Jahr 2007 ins Leben gerufen hatte, um dem Weißstorch am Niederrhein wieder eine Heimat zu geben. 1948 galten die Störche in Deutschland schon als ausgestorben, erzählte gestern der Leiter der Biologischen Station, Dr. Johann Mooij, den Grundschulkindern und ihren interessierten Eltern. Nach vielen vergeblichen Versuchen brütete 1995 das erste Storchenpaar wieder im Kreis Kleve, 2001 wurde das erste Paar auf der Bislicher Insel im Kreis Wesel entdeckt. Danach habe die Zahl der Störche langsam zugenommen, bis allerdings im Jahr 2006 ein schwerer Sturm die Nester zerstörte. „Die Störche mussten wieder näher an die Menschen gebracht werden. Das war damals unser Ziel“, erläuterte er den Start des Projektes „Jeder Storch ist ein Gewinn“.

In Bislich sei das ganz besonders gut gelungen, lobte Mooij. 2007 hatten die Grundschüler gemeinsam mit der Biologischen Station die Nisthilfe gebaut. Seither kümmerten sich jedoch nicht nur die Kinder darum, sondern auch der Heimatverein und auch die Landwirte hätten ihren Anteil an der positiven Entwicklung, stellte er fest. Bei so guten Voraussetzungen musste es schließlich auch mit dem Nachwuchs klappen - und so wurde im vergangenen Jahr zum ersten Mal erfolgreich gebrütet. Und da sich die Biologische Station entschlossen hatte, einen Preis für die Person oder Institution zu stiften, auf dessen Nisthilfe zum ersten Mal gebrütet wurde, gab’s nun gestern für die Grundschule einen Preis. Der Rheinberger Künstler Ernst Barten hat extra für das Projekt eine Weißstorchskulptur entworfen, die der Vorsitzende der Bio-Station, Klaus Lorenz, der Schulleiterin Katharina Berg überreichte.

Die Kinder, die in der Schule sogar einen Aussichtspunkt direkt auf das Storchennest in der Kirchenwoy haben, führten passend zum Geschenk einen Storchentanz auf. Das übernahm das erste Schuljahr. In der Geschichte geht es um Jungstörche und ihren ersten Flug. Und als hätten die echten Störche es gehört, starteten zwei von ihnen am Nachmittag zu ihrem ersten Jungfernflug, berichtete gestern Nachmittag Kornel Schmitz. Der stellvertretende Vorsitzende des Heimatverein Bislich erzählte auch, dass das Storchenpaar samt Nachwuchs zu einer richtigen Attraktion geworden ist. In „Pastors Garten“, betreut vom Verein, sind Bänke aufgestellt worden, um die Störche anschauen zu können. In Bislich gibt es inzwischen sogar vier Nisthilfen für die Tiere, allerdings wird nur in dem einen auch gebrütet. Aber vielleicht werden ja Luis, Frieda oder Mia in zwei, drei Jahren zurückkehren und in dann hier ihren Nachwuchs aufziehen.

Margret Brüring
 

RP Bericht vom 06.07.2012

Bislicher Schule: Preis für Storchennachwuchs
wesel (nie) Ein Klappern verrät den Anlass für die gestrige Feierstunde in der Bislicher Grundschule. Stolz sitzt ein Storch auf der Schießanlage der Schützengemeinschaft und verständigt sich lautstark mit seinen Artgenossen. Sein Nest steht in Sichtweite zwischen der Grundschule und dem Rheindeich.
Auf der dortigen Nisthilfe, die mit Hilfe der Schulkinder gebaut wurde, vermeldete die vor fünf Jahren von der Biologischen Station Wesel und verschiedenen Vereinen im Kreis Wesel gegründete Initiative „Jeder Storch ist ein Gewinn“ den ersten Storchen-Nachwuchs. Zu Beginn der Aktion, bei der 20 Nisthilfen gebaut wurden, lobte die Interessengemeinschaft mit einer Storchenkulptur aus Metall des Rheinberger Künstlers Ernst Barten einen Preis für den Verein oder die Person aus, auf dessen Nisthilfe das erste Storchenpaar brütet.

Jetzt hat das Kunstwerk in der Aula der Gemeinschaftsgrundschule am Deich seinen Platz gefunden. „Schon einen Tag nach dem Aufbau der Nisthilfe war ein Storch zur Besichtigung da“, berichtete Hans Glader von der Biostation. Es dauerte aber noch bis 2011, bevor sich ein Storchenpaar entschied, auf dem aufgestellten Masten zu brüten.

Da eine Übergabe des Preises im vergangenen Jahr aus Zeitgründen nicht möglich war, landete der eiserne Vogel erst jetzt im Schulgebäude. Der Zeitpunkt war ideal. Denn auch in diesem Jahr gibt es dort Nachwuchs. Louis, Frieda und Mia, wie die kleinen Störche von den Bislicher Grundschulkindern getauft wurden, sind wohlbehalten durch die nassen Tage und den Kälteeinbruch vor einigen Wochen gekommen. Mit dem Fernglas am Schulfenster haben die Schüler ihre Schützlinge immer im Blick.

Bei der feierlichen Übergabe des Preises, die von den Mädchen und Jungen tanzend und singend mitgestaltet wurden, wandte sich Klaus Lorenz, der Vorsitzende der Biologischen Station, an die Kinder und sagte: „Ihr bekommt den Storch als Erinnerung für das, was ihr hier geschafft habt.“

Schulleiterin Katharina Berg und Klaus Lorenz, der Vorsitzende der Biologischen Station, zeigen den Storch aus Metall.

 

Hier finden Sie einen kurzen Ausschnitt aus der WDR Lokalzeit Duisburg vom 05.07.2012. Den Bericht gibt es unten beim "Wetter [01:03 min]"

 

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