Feiern mit dem Glühweintaxi

Zum ersten Mal nach Corona gab es für die Bislicher eine große Fete. Die Landfrauen hatten eingeladen und zahlreiche Besucher kamen in den Hof des Deichdorfmuseums.

Die Landfrauen waren „geflasht“ von so viel Andrang bei ihrem Fest im Museumshof.

Von Dirk Kleinwegen, Foto Judith Michaelis FUNKE Foto Services

Wesel Normalerweise kann man sich im Deichdorfmuseum Bislich über den regionalen Rheinverlauf, die Geschichte des Hochwasserschutzes, Handwerksgeschichte und das Dorfleben informieren. Am Samstag aber war das Museum die Kulisse für eine große Fete der Bislicher Landfrauen. Unter dem Motto „Die Bislicher Landfrauen erwachen aus der Corona-Starre“ trafen sich weit mehr als 200 Menschen auf dem großen Museumshof.

Dort waren zahlreiche Tische mit Stühlen, Feuerfässer und Stehtische verteilt. Eine besondere Attraktion war das Glühweintaxi aus Nordhorn. In einem aufwendig dekorierten Transporter wurden neben Glühwein auch Kinderpunsch, Cocktails und weitere Getränke angeboten. Das Glühweintaxi hatten die Landfrauen im Fernsehen gesehen und dann Kontakt aufgenommen. „Eine Glühweinbude kann jeder, das Glühweintaxi ist schon etwas Besonderes“, erklärte die Vorsitzende der Landfrauen, Marita Laakmann.

Leckeres aus dem Diersfordter Wald

Die Landfrauen stellten kulinarische Köstlichkeiten bereit: Pilze mit Dip, Wildschweinwürstchen oder Grillwürstchen, beides im Brötchen. „Unsere Männer haben im Diersfordter Wald zwei Wildschweine erlegt, die haben wir verwursten lassen“, erklärte Laakmann. „Wir bieten damit Sachen aus der Region an, die Champignons kommen von Heinrich Frankenberg aus Flüren.“

Zum Auftakt spielte das Jugendblasorchester Bislich, im Anschluss sorgte DJ Erwin für Musik. Gefeiert wurde bis spät in die Nacht. „Ursprünglich wollten wir eine Einstimmung auf den Advent für unsere Mitglieder veranstalten“, erläuterte Laakmann, „aber da es seit dem Lockdown in Bislich keine größere Veranstaltung gab, haben wir überlegt, das ganze Dorf einzuladen.“

Den Bislicher Landfrauen gehören 210 Mitglieder im Alter von 28 bis 92 Jahren an. Sie organisieren zahlreiche Angebote für das Dorf, dazu zählen Informationsveranstaltungen, Yogakurse, Verbraucheraufklärungen, Schulprojekte oder vereinsinterne Ausflüge. „Unser Angebot ist breitgefächert“, erklärte Marita Laakmann, „wir ärgern uns, dass wir oft auf Kuchenbacken und Kaffeekochen reduziert werden.“

Jüngere Mitglieder gesucht

Weitere Mitglieder werden gesucht, vor allen aus der jüngeren Generation. Einschränkungen gibt es nicht. „Wer einen Blumentopf auf der Fensterbank hat, ist auch eine Landfrau“, so die Vorsitzende. Sogar Männer sind als Fördermitglieder willkommen. Diese waren dann auch bei der Fete hinter dem Grill im Einsatz.

„Wir sind ein bisschen geflasht von den vielen Leuten, die hier sind“, sagte Laakmann zur gelungenen Premiere auf dem Museumsplatz.