Fördergeld für neuen Fährkopf ist da

Das regelmäßig in der Saison herrschende Chaos an der Fähre „Keer tröch II“ soll ein Ende haben: Die Anlage in Bislich soll bis Ende Oktober ordentliche Parkplätze bekommen. 2014 folgt die Rinne zum neuen Liegeplatz der Fähre.

VON FRITZ SCHUBERT

wesel „Aus unserer Sicht mag es gedauert haben, aber wir sind vorgezogen worden“, sagt Ulrike Westkamp todernst und verkündet am Bislicher Fährkopf, dass „jetzt“ das Fördergeld für die Umgestaltung da ist. Jahre sind ins Land gegangen, nachdem die Bislicher mit dem Dorfentwicklungskonzept die Vorarbeit geleistet hatten. Im Kommunalwahlkampf 2009 hatte der damalige Regierungspräsident Jürgen Büssow Möglichkeiten in Aussicht gestellt. Die Träume platzten 2010, weil ein Planfeststellungsverfahren samt Umweltverträglichkeitsprüfung, Artenschutzgutachten etc. hermusste. Als der Planfeststellungsbeschluss im Oktober 2012 endlich vorlag, fehlte der Bewilligungsbescheid fürs Fördergeld. Aber den gibt?s ja jetzt für die Höchstsumme von 100 000 Euro. Und jetzt muss es auch schnell gehen, bis Ende Oktober soll die erste Bauphase abgeschlossen sein.

Die Umgestaltung des Fährkopfs ist bekanntlich deshalb nötig, weil hier in der Saison regelmäßig das Chaos ausbricht: Zu Hunderten von Radfahrern, die mit der „Keer tröch II“ des Heimatvereins übersetzen wollen, gesellen sich Wohnmobilisten, Zaungäste mit Pkw und Motorrädern. Das soll am touristischen Highlight Fähre nun ein Ende haben. Die gepflasterte Fläche am Ufer wird mit Pollern abgeriegelt. Am Rand der Zufahrtstraße werden insgesamt 36 Parkplätze angelegt: rechts 24 schräge Stellflächen, davon vier längere für Wohnmobile oder Pkw mit Bootsanhänger sowie links zwölf Parkbuchten.

Erst werden die Parkplätze (braun) gebaut und Poller gesetzt, um den Fährkopf (links unten) von Kfz freizuhalten. Ab Frühjahr folgt der Liegehafen (oben).

 

Im zweiten Schritt wird im kommenden Jahr die Zufahrt zur Rheinnebenrinne so weit ausgebaggert, dass die Fähre ihren künftigen Liegeplatz erreichen kann. Für den Schutzhafen für Hochwasserzeiten - zurzeit wird der 2,5 Kilometer rheinab liegende Suhrborg-Verladehafen genutzt - werden drei Dalben, in die Erde gerammt. An denen installiert der Heimatverein die vor Jahren von der Bundeswehr besorgte Steganlage. Außerdem baut der Heimatverein an Land eine Mehrzweckfläche mit Sitzbänken. Diese und die Parkplätze werden mit einem Fußweg abseits der Straße mit dem Fährkopf verbunden.

In der Zufahrt zur Rheinnebenrinne bei Bislich wird der neue Liegehafen für die Fähre „Keer tröch II“ gebaut. Das war bereits 2009 im Dorfentwicklungskonzept als Ziel anvisiert. rp-foto: malz

Die Gesamtkosten liegen bei 440 000 Euro. Abzüglich 100 00 Euro aus dem Leader-Topf des Landes sowie 33 000 Euro Eigenleistung des Heimatvereins bleiben 307 000 Euro von der Stadt aufzubringen. Ulrike Westkamp und Helmut Klein-Hitpaß von der Stadt sowie Christiane Eberhardt (Oekoplan Ingenieure) sowie Edmund Ramms (Heimatverein) versprechen sich langfristig geordnete Verhältnisse. Wohnmobile können parken, dürfen aber nicht über Nacht stehenbleiben. Die Steganlage wird abschließbar sein und eine Materialhütte enthalten. Ramms denkt auch an einen Dieseltank, um von unsicherer Belieferung unabhängig zu werden. Da sind dann wieder Genehmigungsklippen zu umschiffen.

Noch sieht es regelmäßig so am Fährkopf aus: Zu Hunderten von Radfahrern gesellen sich Wohnmobilisten, Zaungäste mit Pkw und Motorrädern. RP-Foto: archiv

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