Gefährdet Schlamm eines Erdwalls die Bislicher Fähre?

Das Rhein-Hochwasser hat offenbar einen Erdwall zur Hälfte abgetragen. Das könnte die Fahrrinne verstopfen und zum Problem für die Fähre werden.

Pressebericht vom 14.03.2017 von Petra Herzog

Gerd Hakvoort hat es kommen sehen. Der Vorsitzende des Heimat- und Bürgervereins Bislich fühlt sich seit Samstag bestätigt: Da fiel offenbar der Erdwall in der Nebenrinne des Rheins nahe des Fähranlegers Bislich in sich zusammen. Er stand dort, wo der Naturschutzbund Kranenburg in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station im Kreis Wesel im Rahmen der ökologischen Aufwertung des Areals ein Einlaufbauwerk plant. Der Wall war mit einer Plane abgedeckt und mit Boden und Schotter gekrönt worden. Doch am Ende nutzte diese Baustellensicherung nichts, am Samstag verteilte sich das Erdreich im Hochwasser, sagt Hakvoort, und könnte zum Problem für die Personenfähre "Keer tröch II" werden, die am 1. April wieder Fahrt zwischen Bislich und Beek aufnehmen soll.

Hakvoort hat Bezirksregierung und Stadt über die seiner Ansicht nach mangelnde Sicherung informiert. Nun sei durch das Hochwasser die Hälfte des Walls weggespült worden, was bei ablaufendem Wasser für einen Schlammschwall sorgen werde. Schließlich hatte ein Bagger die Fahrrinne frei machen müssen, bevor der Liegeplatz für die Fähre genutzt werden konnte. Hakvoort hat Angst um die Schiffsschraube und den Rumpf, ja um die ganze Fähre, die im Winter für mehr als 70.000 Euro generalüberholt worden ist. Es gab ein neues Rumpfteil und eine neue Anlandungsfläche sowie eine neue Lackierung.

Auch der Deichverband Bislich-Landesgrenze hat das Wegspülen der Erdmassen verfolgt. Heimrat Martin Gimken entdeckte den Vorfall und informierte Geschäftsführer Holger Friedrich. Der sagte zwar, dass der Bislicher Banndeich zu keiner Zeit in Gefahr gewesen sei, weil er weit genug entfernt ist, allerdings könne man hier erkennen, wieviel Macht das Wasser habe. Da es derartige ökologische Maßnahmen wie in Bislich verstärkt am Niederrhein gebe, sollten sie mit besonderer Obacht geplant werden. Denn trotz intensiver Standsicherheitsberechnung sei klar, dass man nicht alles am Rheinstrom berechnen könne. Man werde ein Auge darauf haben.

Klaus Markgraf-Maue, bis vor zehn Tagen Projektleiter des Naturschutzbundes im Naturschutzzentrum Niederrhein Kranenburg, wurde offiziell bislang über den Vorfall nicht informiert; er möchte sich zunächst nicht äußern.

 

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