Lachen bei Look-Kuuk un Frekadällen

Wie sich die Bislicher auf Plattdeutsch amüsieren zeigte der Abend der Mundartgruppe Wesel-Bislich, die ihr 20-Jähriges beging. Die Akteure hatten die Lacher wieder auf ihrer Seite

Von Dieter Krüssmann, Fotos Christian Creon

Wilfried Schürmann als Angler (links) und Willi Kock als Jäger sorgten für gute Unterhaltung.

Wesel. Dass die Bislicher ein feierfreudiges Publikum sind, kennt man von den verschiedensten Veranstaltungen. Aber wenn es um den „Plattdeutschen Abend“ mit der Mundartgruppe Wesel-Bislich geht, dann weiß man mit Sicherheit, das wird mal wieder richtig lustig und stimmungsvoll.

Die Theatergruppe feiert in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum. Sie hatte wieder einmal ein unterhaltsames Programm zusammengestellt, das in ihrer „Muttersprache“ aufgeführt wurde. Den Einheimischen gefällt das, denn von Jahr zu Jahr steigt das Interesse. Aus dem ehemals nur einen „Plattdeutschen Abend“ sind jetzt mittlerweile zwei Veranstaltungen geworden, die stets gut besucht sind. Alle wollen die Sprache hören, wie sie schon von Opa und Oma gesprochen wurde.

Das Motto: Van alles watt op Besleks Platt. Die Mitwirkenden, lauter Laienschauspieler, sowie das Publikum hatten ihren Spaß. Moderator Heiner Nunnendorf fasste sich kurz. „Et soll flott vorangehen“, meinte er, denn es gab ein Programm von über drei Stunden. Ilse Kühnen gehört der Truppe schon von Beginn an und trug zwei Gedichte über Bislich und den Herbst vor. Zudem betätigte sie sich als „Waschmaschinen-Expertin“.

Viele Sketche, lustige Vorträge und Zwiegespräche gab es zu hören. Sie alle machten Lust auf mehr. So manch ein Zuschauer hatte Tränen in den Augen. Versprecher und kleinere Pannen wurden besonders belacht wie beispielsweise beim: „Dat Mikrofon geht nich“ oder „Hier steht auf dem Zettel, wir müssen jetzt einen trinken!“

Gleich zu Anfang konnte man viele Schauspieler auf einmal erleben, als sie sich als eine große Familie vorstellten. Das Zwiegespräch mit Jäger und Angler gefiel und auch der „Hasenbraten-Sketch“, bei dem es eigentlich um eine Katze ging, kamen gut an. Klaus Grootens spielte mit seiner Tochter Marlene eine Szene nach Art von Loriot. Ähnlich auch die tollpatschige Einlage mit dem Frühstücksei, das genau viereinhalb Minuten gekocht sein musste.

Viele Witze, die man sicher schon mal gehört hatte, wurden als wunderbare Einlagen inszeniert, ob Polizeikontrolle, Wunschkonzert beim WDR4 oder Bezahlung beim Hotel-Portier (Dat hätt äwwer sinn können“). Herrlich auch die Warteraum-Szene bei Dr. Huth, wo gleich acht Darsteller das Publikum zum Lachen brachten. „Es war genauso wie im wirklichen Leben“, meinte eine Besucherin.

Während die Bühne zwischen den Darbietungen liebevoll umgestaltet wurde, sorgte Simon Giesen, ein Event DJ, für die Übergangsmusik. Sogar Familie Pooth passte sich dem Rahmen an: „Dat geff et van nowend bei ons te äten“ (Das gibt es heute Abend bei uns zu essen) hieß es da bei Spezialitäten wie Look-Kuuk (Zwiebelkuchen), Frekadällen (Frikos) und belachte Bröjches (frische belegte Brötchen).

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