Sternsinger bringen den Segen von Haus zu Haus

In Bislich, Diersfordt und Bergerfurth sammelten gestern 53 Mädchen und Jungen zwischen sechs und 13 Jahren Spenden

Von Johannes Kruck     Foto Gerd Hermann

Der ehemalige Sternsinger Christopher Schweers (links) freute sich, als gestern Vormittag die aktuellen Sternsinger an seiner Haustür in Bislich klingelten und ihm den Segensgruß brachten.

Wesel. „Wir kommen daher aus dem Morgenland, wir kommen geführt von Gottes Hand. Wir wünschen euch ein fröhliches Jahr – Kaspar, Melchior und Balthasar“, verkündeten die Sternsinger, die gestern wieder durch die Straßen von Bislich, Diersfordt und Bergerfurth zogen. 53 Mädchen und Jungen waren mit ihren 16 Begleitern stundenlang unterwegs, um bei winterlicher Kälte von Haus zu Haus zu ziehen und den kirchlichen Segen zu verteilen. Gleichzeitig baten die Kinder um Spenden für Mädchen und Jungen, denen es nicht so gut geht. „Kinder helfen Kindern“, stand auf dem Button zu lesen, den die Sternsinger an ihren Kostümen trugen.

Organisiert wurde die diesjährige Sternsingeraktion im Storchendorf Bislich wieder von Claudia Peters und Andrea Amerkamp. „Ich hätte das früher auch gerne gemacht, aber in meiner Kindheit gab es hier keine Sternsinger“, erklärt Peters (48). Ihre beiden jüngsten Kinder Greta (13) und Leonard (9) sind in diesem Jahr aber dabei – ihre größte Tochter Emilia (22) unterstützt die Aktion als Betreuerin. Amerkamp sagt, sie bekomme „immer wieder Gänsehaut“, wenn sie die große Schar an Sternsingern versammelt sieht. Nachdem Pastor Stefan Sühling den Kindern und Helfern gedankt hatte, segnete er die Beteiligten sowie deren Materialien, die sie kurz später zu den Menschen im Ort brachten. Der Pfarrer betete: „Herr segne die Menschen hier in Bislich, begleite und behüte sie im neuen Jahr 2019.“

Dann ging es auch für die fünf neunjährigen Jungen ab in die Kälte, die – von Ann-Kathrin Falk und Jessie Mittag begleitet – für die Mühlenfeldstraße eingeteilt waren. Zunächst erlebte die Gruppe aber eine kleine Enttäuschung: Bei den ersten sechs Anlaufstellen öffnete niemand die Tür. Doch am nächsten Haus wurden sie umso freundlicher empfangen: „Schön, dass Ihr da seid! Ich finde das eine richtig tolle Sache, denn ich war früher auch selbst Sternsinger“, erklärt der 24-jährige Christopher Schweers, während er der Gruppe ein paar Münzen in die Sammeldose steckt.

Weiter zur nächsten Adresse. Sternsinger Phillip Krause trägt vor: „Wie jedes Jahr, so steh’n auch heute hier die Sternsinger von St. Johannes vor Eurer Tür.“ Leonard Peters ergänzt: „Wir folgen demselben Stern, er weist uns den Weg zum Herrn.“ „Wir wandern nun von Haus zu Haus und rufen seine Botschaft aus“, fügt Moritz Amerkamp hinzu. Und Corvin Czervinski sowie Marian Kühne ergänzen „Gott liebt alle, arm und reich – glaubt es nur, er liebt auch Euch!“ Dann bitten die Grundschüler noch um eine Spende. Der 62-jährige Helmut Sang ist in Bislich erst kürzlich zugezogen und freut sich, dass die Sternsinger den Segensgruß an seine Hauswand schreiben: „Ich finde solche Aktionen sehr lobenswert!“ Drei Häuser weiter öffnet Agnes Bruns der Gruppe die Tür. „Danke, dass Ihr gekommen seid – einfach herrlich! Früher habe ich selbst auch Kostüme für Sternsinger genäht“, so die 63-Jährige. Und sie spendete ebenso gerne wie viele andere. Das erbrachte gestern die Gesamtsumme von 4879,60 Euro.

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