SV Bislich legt als Absteiger personell zu

Vor zwei Spielzeiten mit einem Bein in der Fußball-Landesliga, nun nur noch Kreisliga A: Trotzdem hat der SV Bislich personell zugelegt.

Pressebericht vom 10.08.2015 von Ralf Pollmann

Rückblende, kurz vor dem Saisonstart 2014/15: Dennis Lindemann hat noch mächtig am Endspurt der vergangenen Spielzeit mit dem nur um wenige Tore verpassten Aufstieg in die Fußball-Landesliga zu knabbern. Heute sieht dies anders aus, versichert der Trainer des SV Bislich. Und das, obwohl die Hypothek mit dem Abstieg in die Kreisliga A noch schwerer wiegen sollte. „Aber die letzte Saison wirkte nur bis zum ersten Training nach, jetzt überwiegt die Vorfreude auf die neue Spielzeit“, erzählt der 34-Jährige. Den Abstieg hat er abgehakt, in seinem vierten Jahr als SVB-Coach „geht es jetzt um einen Neustart“.

Ein Neustart, der allerdings weitgehend mit dem bekannten Personal erfolgt. Denn der mit einem Abstieg häufig verbundene Aderlass blieb aus. Auch hielten die Neuzugänge ihre Zusagen ein. „Das hat einiges an Arbeit gekostet, da war schon viel Redebedarf vorhanden“, erzählt Lindemann. So gab es mit Moritz Schiermeister (SV Brünen), Björn Remy (SV Hönnepel-Niedermörmter II) und Ertug Cosgun (VfB Rheingold Emmerich) gerade mal drei Abgänge. Dabei gehörte Torjäger Schiermeister allerdings dem Kader nur im ersten Spiel an. Beim 6:2 als Gast des 1. FC Kleve II brachte ein Kreuzbandriss das frühzeitige Saisonende. „Mit ihm wären wir nicht abgestiegen“, glaubt Dennis Lindemann.

Der gleichen Ansicht ist er auch, wenn er Neuzugang und Rückkehrer Marvin Prietzel (SV 08/29 Friedrichsfeld) beurteilt. „Als Spielertypen sind sie nicht zu vergleichen. Aber auch Prietzel strahlt enorme Torgefahr aus und besitzt große Qualität bei Standards“, sagt sein Coach, der ihn im ersten Jahr als Verantwortlicher auf der Bislicher Bank unter seinen Fittichen hatte. „Er geht auch dahin, wo es weh tut, und lässt sich nichts gefallen.“

Apropos Schmerzen: Die tauchten bei Dennis Lindemann am Sonntag im Endspiel der Stadtmeisterschaften gegen PSV Lackhausen (1:3) im von Kreuzbandrissen geschädigten Bein auf. Der Trainer hatte als Spieler mitauflaufen müssen. Ein Umstand, der in der A-Liga nicht mehr vorkommen soll. „Eigentlich haben wir einen ziemlich großen Kader, aber den Ausfall von elf Spielern konnten wir nicht auffangen“, schildert Lindemann die Beweggründe für seine Rückkehr in die Abwehr. „Das war eine Ausnahme.“

Schließlich habe er bei der Zusammensetzung des Kaders gezielt darauf geachtet, jede Position doppelt zu besetzen. Doch bei den Weseler Titelkämpfen spielte ihm neben den Verletzungen auch die Ferienzeit einen Streich. Mit den Neuzugängen Lars Klein-Hitpaß, Kevin Fondermann, Sebastian Weinkath (alle PSV Lackhausen II), Dogan Bulut (Viktoria Wesel), Ömur Samhal (Anadolu Spor), Richard Beenen („Zweite“), Prietzel (Friedrichsfeld) sowie den drei A-Jugendlichen Felix Gerwers, Simon Mai und Noah Lübbe sollte der SVB quantitativ gut aufgestellt sein.

Reicht es auch qualitativ zum direkten Wiederaufstieg? Da will sich Lindemann nicht aus dem Fenster legen. „Natürlich will ich gerne aufsteigen, aber dann muss alles zusammenpassen. Ein Platz unter den ersten Fünf ist mein Ziel“, sagt der Coach. Wohl wissend, dass gegen den SV Bislich – von der Konkurrenz als heißer Aufstiegskandidat gehandelt – „viele Teams ein paar Prozent mehr abrufen werden“.

Auf ein „paar mehr Prozent“ kann aber auch der SV Bislich hoffen. Denn durch den Beginn der Arbeiten für die neue Anlage samt Kunstrasen verbessern sich im Winter die Trainingsmöglichkeiten. Dann ist zumindest mit dem Ende winterlicher Bedingungen kein Neustart mehr vonnöten.

Das Team des A-Ligisten SV Bislich - hinten von links: Yasin Cagatay, Thomas Giesen (stellvertretender Vorsitzender), Betreuer Nikolai Schlebusch, Noah Lübbe, Simon Mai, Kevin Fondermann, Tobias Wissing, Hakan Isik, Matthias Boland, Dogan Bulut, Paul Kerzel, Marc Ressel, Felix Gerwers, Marcel Lerf, Trainer Dennis Lindemann; vorne von links: Hendrik Wissing, Richard Beenen, Lars Klein-Hitpaß, Angelo Sicurello, Sven Sextro, Sven Scholten, Marvin Prietzel, Sebastian Buhners, Sabri Bulut und Matthias Hußmann. Es fehlen: Ömur Samhal, Alpha Samoura, Sebastian Weinkath, Andreas Mansfeld und Kai Sprenger. FOTO: Pottgießer

 

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