Viele Besucher in der Naturarena

Sonniges Wetter lockte viele Menschen nach Bislich. Sie waren auch gekommen, um ihre Pflanzkiste im Rahmen der Aktion „Jeder Quadratmeter zählt“ abzuholen

Florian Langhoff

Arnulf Stoffel

Die Naturarena in Bislich öffnete zum ersten Mal in diesem Jahr ihre Pforten. Hier können auch kleine Besucher viel entdecken.

Wesel. Die Sonne scheint bei sommerlichen Temperaturen auf das weite Grün der Nabu-Naturarena in Bislich, die am Wochenende erstmals in diesem Jahr geöffnet ist und zahlreiche Besucher laufen über die ins Gras gemähten Wege, um den Naturgarten zu genießen. Neben dem Gelände des Naturgartens wurde eine Wiese extra zum Parkplatz umfunktioniert, um Platz für die zahlreichen Besucher zu bieten, von denen viele sich eine Pflanzkiste abholen möchten.

„Zu Beginn der Aktion gab es Bedenken, dass sich nicht viele Menschen daran beteiligen würden“, erzählt Susan Findorff von der Regionalgruppe Rhein-Ruhr des Vereins Naturgarten, der gemeinsam mit dem Nabu die Naturarena betreut. Eine Befürchtung, die sich als unbegründet herausstellte: 270 Menschen meldeten sich für eins der Pflanzpakete mit sechs Pflanzen und einem Saatgutpäckchen, das reicht, um einen Quadratmeter Garten mit Wildblumen zu füllen. „Für viele einheimische Insekten sind die heimischen Wildpflanzen unverzichtbar“, erklärt Susan Findorff. So legen einige Wildbienenarten ihre Eier nur auf den Pollen einer bestimmten Pflanzenart ab.

Auch Christiane und Jochen Hansens sind gekommen, um sich eines der Pflanzpakete abzuholen. „Wir haben einen großen Garten zu Hause und wollten da auch einen Fleck mit Wildblumen bepflanzen“, sagt Jochen Hansens. „Wir hoffen, dass sie sich dort auch vermehren“, ergänzt seine Frau. Ansonsten genießen die beiden die Anlage der Naturarena. „Es ist einfach schön hier“, sagt Christiane Hansens. „Wir nehmen uns sicher auch ein paar Inspirationen für den eigenen Garten von hier mit“, sagt ihr Ehemann. Und es gibt einiges zu sehen, was ungewöhnlich scheint – zumindest, wenn man gepflegte Gartenlandschaften gewohnt ist. So finden sich im Schmetterlingsgarten Halmpflanzen, die ihre beste Zeit hinter sich haben. „Darin nisten allerdings die Wildbienen“, erklärt Susan Findorff.

Einen ebenso ungewohnten Anblick bietet der Totholz- und Käfergarten. In einem Bereich der Naturarena stehen scheinbar vertrocknete Baumstämme und Äste in unterschiedlichen Größen. „Das Holz hier ist alles andere als tot“, erklärt Susan Findorff. Denn hier finden Käfer ein passendes Zuhause. „Wir haben im Diersfordter Wald eine große Hirschkäferpopulation und hoffen, dass wir einige von ihnen hierherlocken können“, erklärt die Vertreterin der Regionalgruppe Rhein-Ruhr des Naturgarten. Hier findet sich auch eine kleine Mauer, die Waldeidechsen eine Heimat bietet. Ein ähnliches Projekt findet sich, frisch angelegt, an einer anderen Stelle der Naturarena. „Da sollen in Zukunft Zauneidechsen ein Zuhause finden“, erklärt Susan Findorff.

Die werden sich in der Naturarena sicher wohl fühlen, ebenso wie die Besucher, die zwischen quakenden Fröschen und summenden Wildbienen unterwegs sind. Für die Insekten soll auch ein Areal im bisherigen Beerengarten entstehen, der nicht so gut gedeihen wollte. „Dort werden wir einen Bereich mit freien Erdflächen schaffen, in denen viele Insektenarten bevorzugt ihre Nester bauen“, erklärt Susan Findorff. Es gibt also auch in Zukunft noch genug zu tun.

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